Wohin mit dem Kirchenkreis?


von Tageblatt-Redaktion

Heirat mit dem Norden oder mit dem Osten? 2016 soll die Kirchenkreis-Landkarte jedenfalls anders als heute aussehen.  Foto: Schulz, Grafik: arteffective
Heirat mit dem Norden oder mit dem Osten? 2016 soll die Kirchenkreis-Landkarte jedenfalls anders als heute aussehen. Foto: Schulz, Grafik: arteffective

Der Auftrag ist klar. Der Kirchenkreis Hoyerswerda soll den Weg der Fusion beschreiten. Diesen Beschluss haben die Synodalen des Kirchenkreises am Wochenende auf ihrer Herbstsynode beschlossen. Mit 12 500 Gemeindegliedern ist der Kirchenkreis zu klein geworden, um in seiner jetzigen Form weiterbestehen zu können. 2016 ist Schluss. Dann läuft der Vertrag von Superintendent Heinrich Koch aus.

Und Generalsuperintendent Martin Herche hat signalisiert, dass dann eine neue Lösung greifen muss. Heinrich Koch und Präses Torsten Vogel wissen von anderen Kirchenkreisen, dass es dann durchaus eine Zwangslösung geben kann, die bei den Betroffenen nicht gut ankommt. Also ist es besser, von sich aus den Fusionsweg zu beschreiten. Dafür hat man einen straffen Zeitplan. Bis zur nächsten Kreissynode im April soll man ein ganzes Stück weiter sein.

Zwei große Möglichkeiten kommen bei der Fusion in Frage. Der Kirchenkreis gehört zur Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (Ekbo). Im Norden grenzt der Kirchenkreis Senftenberg-Spremberg an, im Osten der Kirchenkreis Niederlausitz-Oberschlesien. Mit beiden könnte Hoyerswerda fusionieren. Superintendent Heinrich Koch muss jetzt zunächst ausloten, ob die beiden überhaupt mit Hoyerswerda zusammengehen wollen oder nicht.

Da das Thema allerdings schon seit vielen Monaten in der Kirche diskutiert wird und Martin Herche den Prozess moderiert, gehen Beobachter davon aus, dass sich wohl keiner der beiden Kreise dagegen sperren dürfte. Viel wichtiger ist daher die Frage, wo die Gemeinden des Kirchenkreises Hoyerswerda hinwollen. In Präses Torsten Vogel haben sie einen glühenden Befürworter der NOL-Variante, die mit den schlesischen Wurzeln in Zusammenhang gebracht wird, in Heinrich Koch einen für die Variante mit Senftenberg-Spremberg, die daher auch schon mal die Seenland-Variante genannt wird. Trotz der gegensätzlichen Auffassung wollen beide vor allem eine möglichst demokratische Entscheidung herbeiführen.

 â€žEs gibt eben verschiedene Wunschvorstellungen“, sagt Heinrich Koch. „Und es soll nicht so sein, dass eine Variante schon fertig in der Schublade liegt“, sagt Torsten Vogel. Also soll jetzt in den Gemeindekirchenräten diskutiert werden. Pfarrkonvent und Kreiskirchenrat sind gefragt. Und es soll Anfang März zwei Gemeindegespräche geben, eines für den Raum Ruhland und eines für den Bereich rund um Hoyerswerda. Kristallisiert sich eine Richtung eindeutig heraus, wird ein sogenanntes Strukturentwicklungspapier erarbeitet, das festlegt, wie die neuen Strukturen genau verzahnt werden sollen. Ist die Richtung im Frühjahr nicht eindeutig, werden wohl für beide Fusionsmöglichkeiten diese Papiere erarbeitet. Das schaut sich dann die Kirchenleitung an und diese befragt auch noch einmal die Gemeindekirchenräte.

Läuft alles nach Plan, so hoffen Koch und Vogel, fassen die Synodalen des Kirchenkreises Hoyerswerda im Herbst 2013 den alles besiegelnden Beschluss. Der Partner-Kirchenkreis muss dann den seinigen fassen.
Immerhin gibt es ja neben der Möglichkeit einer großen Kirchenkreis-Ehe auch die, dass der jetzige Kirchenkreis Hoyerswerda zerschlagen wird. Die jetzt schon zu Brandenburg gehörenden Gemeinden könnten sich nach Senftenberg-Spremberg orientieren, der Rest nach NOL.



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