Wittichenau rüstet sich für EM-Spiele


von Tageblatt-Redaktion

Ein Blick von der im Vorjahr eingeweihten Tribüne auf dem Sportplatz der DJK Blau-Weiß Wittichenau. Ziel ist es, den Rasenplatz bis zur Europameisterschaft zu sanieren. Vom 17. bis 19. Juni sowie am 21. Juni finden dort EM-Spiele statt.
Ein Blick von der im Vorjahr eingeweihten Tribüne auf dem Sportplatz der DJK Blau-Weiß Wittichenau. Ziel ist es, den Rasenplatz bis zur Europameisterschaft zu sanieren. Vom 17. bis 19. Juni sowie am 21. Juni finden dort EM-Spiele statt.

Groß ist die Freude in Wittichenauer Fußballkreisen über einen EM-Teilnehmer. Zwar wird natürlich kein Kreisoberliga-Spieler der DJK Blau-Weiß mit der deutschen Nationalmannschaft in Polen und der Ukraine um den Titel spielen. Aber bei der Meisterschaft der nationalen Minderheiten in Europa, die zeitgleich in der Lausitz stattfindet, läuft auch ein junger Mann aus dem Ortsteil Kotten auf: Bernhard Korch. Der 20-Jährige wurde jetzt in die sorbische Auswahl berufen. Glückwünsche erhielt er deshalb auch vom Präsidenten seines Vereins, Hubertus Szczepaniak: „Er hat es sich verdient. Das ist ein Sportsmann mit Vorbildwirkung.“

20 Mannschaften nehmen an der Minderheiten-EM teil. Sie spielen in acht Orten zwischen Wittichenau und Bautzen. Für das Gastgeberland treten die Lausitzer Sorben, die dänische Minderheit aus Norddeutschland und die Nordfriesen an. Aus Frankreich kommen die Okzitaner, aus Italien z.B. die Ladiner und aus der Schweiz eine Mannschaft der Rätoromanen. Eine Qualifikation für diese Meisterschaft fand nicht statt.

Eine Anmeldung der Teams war ausreichend. Wittichenau ist Gastgeber für fünf Vorrunden- und ein Viertelfinalspiel (siehe Kasten). Man darf sich auf interessante Begegnungen einstellen, sagt Marko Kowar vom Gastgeber des Turniers, dem sorbischen Dachverband Domowina: „Es geht nicht nur um Fußball, sondern auch um den völkerverbindenden Kontakt.“

Das Vorbereitungskomitee arbeitet seit zwei Jahren. Zehn Arbeitsgruppen sind im Einsatz. Es geht um Übernachtung, Transport und Logistik. Mit am Tisch sind auch Helfer aus Wittichenau, dem nördlichsten der acht Gastgeberorte. DJK-Präsident Hubertus Szczepaniak erklärt, rund um die Spiele solle es nicht nur Fußball geben: „Wir wollen das mit einem Kulturprogramm verbinden.“

In Wittichenau soll im Zuge der Europameisterschaft auch in die Sportanlage investiert werden. Noch gibt es einige „bürokratische Hürden“, wie es aus dem Rathaus heißt. Das bedeutet: Für die Sanierung des Rasens erhofft sich die Stadt Fördermittel. Die Stadt will ein vorbildlicher Gastgeber sein und wirbt auch im gewerblichen Umfeld um Mitstreiter: „Ich denke, die EM trägt auch zur Aufpolierung des Images von Wittichenau bei“, sagt Bürgermeister Udo Popella.

Nun, einen EM-Teilnehmer hat die Stadt. Bernhard Korch ist Student der Wirtschaftswissenschaft an der Hochschule in Senftenberg, begann mit sechs Jahren bei der DJK. Sein Trainer Waldemar Adamowicz lobt, wie er als technisch guter Mann im Mittelfeld die Fäden knüpft: „Er ist sehr heimatverbunden. Ich denke, dass wir noch sehr viel Freude mit Bernhard Korch haben werden.“ Sicher auch bei der EM. Obwohl kein EM-Spiel der sorbischen Auswahl in Wittichenau geplant ist, soll sie sich in der Stadt präsentieren – bei einem Testspiel, dass voraussichtlich Pfingsten stattfinden wird. (mit WM)



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