Was ein Kreislauf-Zusammenbruch offenbart


von Tageblatt-Redaktion

Ein Bild aus harmonischeren Tagen. Vor fünf Jahren, im Mai 2008, stießen der damalige LHV-Präsident Uwe Blazejczyk (Mitte) und der soeben verpflichtete Matthias Allonge mit Sekt an. Das würde man so heute wohl nicht mehr erleben.
Ein Bild aus harmonischeren Tagen. Vor fünf Jahren, im Mai 2008, stießen der damalige LHV-Präsident Uwe Blazejczyk (Mitte) und der soeben verpflichtete Matthias Allonge mit Sekt an. Das würde man so heute wohl nicht mehr erleben.

Als vor reichlich einer Woche beim Heimspiel des Handball-Oberligisten LHV Hoyerswerda gegen den SV Hermsdorf Trainer Matthias Allonge mit einer Kreislaufschwäche zusammenbrach, gab es in der Turnhalle erstaunlicherweise nicht wenige Handball-Fans und Offizielle, die dem im vorigen Jahr zurückgetretenen Ex-Präsidenten Uwe Blazejczyk zumindest eine Mitschuld daran zuwiesen. Er habe Allonge in der Woche zuvor in seiner Funktion als Leiter des Foucault-Gymnasiums völlig überraschend aus dem Team der Übungsleiter der Sportklassen verabschiedet. Das wiederum sei Allonge wohl ziemlich aufs Gemüt geschlagen, hieß es in der Halle.

Blazejczyk selbst will sich derzeit nicht zu der Sache äußern und ist damit nicht der Einzige. Jedoch heißt es hinter vorgehaltener Hand aus der Lehrerschaft, die Kooperation mit der LHV-Führung habe in den letzten Monaten qualitativ nachgelassen. Eltern hätten sich etwa darüber beklagt, dass bei Handball-Kindern kaum Trainingsfortschritte zu erkennen seien. Klagen gab es auch darüber, dass bei der Präsentation der Sportklassen zum Tag der offenen Tür im Januar ausgerechnet die Handballer nicht vertreten gewesen sind. Hierzu heißt es aus dem Umfeld des LHV-Vorstandes, es habe keine offizielle Einladung gegeben. Offenbar gab es zwar seitens der Schulleitung den Wunsch nach einem Gespräch zu den Dingen, die aus ihrer Sicht nicht (mehr) rund liefen. Die „Gegenseite“ streut aber, die Schule sei der Bitte nach einem Termin nicht nachgekommen.

Festzuhalten ist: Die Kommunikation ist arg gestört. Manche behaupten auch, das persönliche Verhältnis von Blazejczyk und Allonge sei zerrüttet. „Da sind persönliche Dinge im Spiel“, sagt ein LHV-Mitglied, das auch anonym bleiben will. Parallel dazu ist der Schule vom Verein mitgeteilt worden, dass Allonge nicht länger LHV-Angestellter sei, sondern jetzt beim Stadtsportbund arbeite. Das liegt wohl darin begründet, dass der Verein einerseits Lohn sparen kann und der Sportbund andererseits eine Schwangerschaftsvertretung auf einer Stelle brauchte, die Allonge vor seiner Anstellung beim LHV besetzt hatte. Hintergrund der LHV-Mitteilung war wohl vor allem, dass die betreffenden Zuschüsse für den Ganztags-Unterricht künftig statt an den LHV an den Sportbund fließen sollten.

Juristisch ist die Sache strittig. Für die Schule lag eine Vertragskündigung vor, für den Sport nur die Bitte um eine Änderung. Brisant ist zudem, dass Vertragspartner hier eigentlich der Schul-Förderverein als Träger der Ganztagsangebote ist. Zumindest war das Schreiben Anlass für die Schulleitung, auch die Kooperation mit Allonge zu beenden. Seine Stunden in den Sportklassen der Neustadt-Mittelschule sowie der Mittelschule Bernsdorf hat er behalten. Das Gymnasium hat mittlerweile anderweitig Übungsleiter verpflichtet, darunter wohl auch LHV-Mitglieder.



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