Warn-Schilder haben Test bestanden
Technik, von der man inständig hofft, dass sie nie nötig sein wird, ist gestern nach einem Test offiziell in Betrieb gegangen. Es handelt sich um fünf Wechselverkehrszeichen, von denen Ingo Link vom Kreis-Verkehrsamt sagt: „Die gibt es so eigentlich gar nicht.“ Da ein Sperrkreis (Zeichen 250) samt dem Zusatz „Gefahr – Straßeneinbruch“ so im Verkehrsrecht nicht vorgesehen ist, musste eigens das Wirtschaftsministerium in Dresden die Erlaubnis für die mit jeweils gut 400 Lichtemitterdioden arbeitenden Spezialanfertigungen aus dem Schilderwerk im erzgebirgischen Beutha erteilen.
Sie stehen nun also an der Bundesstraße 97 bei Burg und Spreetal, an der Staatsstraße 130 nach Burghammer beziehungsweise nach Burgneudorf sowie an der Kreisstraße 6407 zwischen Knappenrode und Koblenz. Die Straßen führen über Kippenböden und wie man weiß, neigen diese bei hoher Wassersättigung zu unkontrollierbaren Bewegungen. Daher messen im Raum Spreetal schon seit geraumer Zeit 15 Sonden den Wasserdruck im Boden. Am Knappensee gibt es sechs solcher Messstellen.
Überschreitet der Druck einen spezifischen Richtwert, landen künftig Alarmmeldungen nicht nur beim Bergbausanierer LMBV, einem Ingenieurbüro, im Landratsamt, bei der Polizei oder der Leitstelle. Sondern ein Computerserver schickt den entsprechenden Wechselschildern eine Mobilfunk-Kurzmitteilung. Ergebnis: Die Schilder werden aktiviert, die Straße gesperrt.
Nach einem bereits seit einiger Zeit ausgetüftelten Alarmplan rückt dann die Feuerwehr an, um die Sperrung auch physisch zu komplettieren. In der Folge werden großräumige Umleitungen aktiviert. An der B 97 wäre dann beispielsweise in Hoyerswerda Schluss und Autos müssten durch die Elsterheide in Richtung Norden. Wie gesagt: Niemand hofft, dass es bis zur geplanten Sanierung so weit kommt. Aber auszuschließen ist es eben auch nicht. Zunächst hatten LMBV und Landkreis überlegt, Ampeln aufzustellen. Die wären aber wohl wegen des fehlenden Schrift-Zusatzes für Autofahrer nicht klar genug gewesen.
Auch an Schranken war gedacht. Nur: Wer will auf Kippenboden mit schwerer Technik noch Fundamente ausheben? Und so einigte man sich auf die fünf Schilder, die insgesamt gut 63 000 Euro kosten. Ihren Strom erhalten sie übrigens über Solar-Segel oberhalb der Schilder, die je zwei Akkumulatoren in Schaltschränken speisen. Ihr Strom reicht im Zweifel für jeweils vier Tage.
Kommentare zum Artikel:
Mario Looke schrieb am
Das ist doch alles wunderbar berichtenswert! Soviel technischer Fortschritt! Potentielle Besucher wird's interessieren, investoren (ich schreib's extra schon klein) natürlich auch.
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