Vor allem Kritik am Einkaufsmarkt


von Tageblatt-Redaktion

So sieht der erste Entwurf für die Inanspruchnahme der Fläche des Quartiers am Zoo aus: Der Bumerang mit der stumpfen Ecke soll eine Senioreneinrichtung werden, der Einkaufsmarkt sich von der Alten Berliner Straße bis zum alten Standesamt erstrecken.
So sieht der erste Entwurf für die Inanspruchnahme der Fläche des Quartiers am Zoo aus: Der Bumerang mit der stumpfen Ecke soll eine Senioreneinrichtung werden, der Einkaufsmarkt sich von der Alten Berliner Straße bis zum alten Standesamt erstrecken.

Gut vierzig Leute wollten gestern aus erster Hand erfahren, wie denn das Überraschungspaket aus Seniorenheim und Einkaufskomplex im Quartier am Zoo nun aussehen soll. Im Saal des Neuen Rathauses wurde das Vorhaben von der Dresdener Projektentwicklungsgesellschaft GmbH und dem beauftragten Planer Thomas Gröbe vorgestellt, moderiert von Baudezernent Dietmar Wolf. Klar ist: Der eingeschossige Einkaufskomplex wird L-förmig sein, die Parkplätze sollen an der Teschenstraße platziert werden. Die geplante Senioreneinrichtung wird ein dreigeschossiger Winkel mit stumpfer Ecke im Westen. Einen Betreiber gibt es noch nicht, daher ist auch noch nicht klar, ob das nun altengerechtes Wohnen oder ein Pflegeheim oder was auch immer aus der breiten Palette der Senioreneinrichtungen werden könnte.

Aber egal was es wird, mit der Anlage konnten die meisten jener, die sich gestern im Rathaus zu Wort meldeten, eigentlich leben. Die Hauptkritik der Runde galt der geplanten Größe des Handelsstandortes. Projektentwickler Norbert Meckel sprach gestern von 3 000 Quadratmetern Verkaufsfläche – für einen Vollsortimenter wie beispielsweise Rewe, definitiv einen Aldi-Markt, eine Drogeriekette und vielleicht noch Textilien. Meckel meinte, dass das im Altstadtzentrum eh niemand anbiete und der Einkaufskomplex für die angestammten Altstadthändler vorteilhaft sein werde.

Jürgen Scholze, Juwelier aus der Altstadt, sah das anders: „Den Altstadthandel befördert das auf keinen Fall: Ich fahre da auf den Parkplatz, kaufe ein und fahre wieder weg. Einen Aldi kann ich gut vertragen. Aber dieser Handel stört die Altstadt.“ Doch dass es da Handel in der Größenordnung geben wird, ist vom Stadtrat seit Jahren beschlossen. Freilich wurde anhand der ersten Skizzen den meisten Betrachtern nun erst einmal klar, was für ein Baukörper da entstehen soll. Ein Anwohner nannte ihn „Koloss“, Architekt Mike Meder sagte: „Die Form des Handelsgebäudes ist für mich nicht tragbar.“

Die anwesenden Planer und Architekten, ob nun aktiv oder im Ruhestand, wissen sehr wohl, welchen Spagat Planer Thomas Gröbe hinlegen muss. Gut, die beiden Anlieferrampen, eine auf der Stirnseitze zur Alten Berliner Straße, eine direkt neben dem alten Standesamt sollen eingehaust werden, die Fassaden außerhalb der Fensterfronten begrünt, schon um Sprayern weniger Gestaltungsfläche zu bieten. Doch die Kästen der Klimaanlagen landen auf dem Dach, für dessen Form angesichts der Spannweite des Einkaufsmarktes von bis zu vierzig Metern es ohnehin wenig Spielraum gibt.

In der Architektur geht freilich vieles, nur muss es jemand bezahlen. Den entscheidenden Satz sagte Projektentwickler Norbert Meckel bereits am Ende der einstündigen Projektvorstellung mit Verweis auf das begrenzte Budget: „Hoyerswerda ist nicht Dresden. Wir machen das, was geht.“ Morgen mehr
Die Hinweise in der gestrigen Runde wurden vom Planungsamt notiert. Weitere Hinweise sind, so wurde gestern festgelegt, bis zum 11. Mai möglich: Stadtverwaltung Hoyerswerda, Salomon-Gottlob-Frentzel-Straße 1, 02977 Hoyerswerda.
mail verwaltung@hoyerswerda-stadt.de



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