Straßenreparaturen mit Hochdruck


von Tageblatt-Redaktion

Das neue Patchmatik-Verfahren wird derzeit in der Altstadt angewendet.
Das neue Patchmatik-Verfahren wird derzeit in der Altstadt angewendet.

Zuerst ist Gartenarbeit angesagt. Und das mitten auf der Fahrbahn. Die Männer der Firma Liesen kratzen aus den breiten Fugen und Rissen der Rosa-Luxemburg-Straße in Handarbeit Gras, Erde und all das, was sonst noch da drin ist, aber nicht gerade zu einer guten Straße gehört. Erst dann kommt ihr Spezial-Lkw zum Einsatz.

Aus den Tanks und Vorratsbehältern auf der Ladefläche wird das gerade benötigte Material zu dem per Hand gesteuerten Arbeitsvorsatz gepumpt. Mit Druckluft bläst man die grob gereinigten Fugen und Schadstellen gründlich aus. Dann werden diese zur besseren Haftung mit einer Bitumenemulsion ausgespritzt und mit einer Bitumen-Splitt-Emulsion gefüllt. Am Ende kommt Splitt drüber – fertig. Von den gerade für Fahrrad- und Motorradfahrer so gefährlichen Längsfugen ist nach wenigen Minuten nichts mehr zu sehen, von den anderen Schadstellen auch nicht. Die ausgebesserte Stelle kann sofort befahren werden. Der Splitt trommelt dabei freilich kräftig in den Radkästen.

Für Hoyerswerda ist dieses Verfahren, das sich Patchmatik nennt, wie für viele andere finanziell klamme Kommunen auch, ein Hoffnungsschimmer. Für vergleichsweise kleines Geld bekommt die Stadt so wieder eine ordentliche Fahrbahn. Rathaus-Sprecher Bernd Wiemer geht davon aus, dass man hier nun wieder für vier bis fünf Jahre Ruhe hat. Denn für die komplette Erneuerung von Straßen hat Hoyerswerda in den nächsten Jahren kein Geld.

Laut Bernd Wiemer kostet die großflächige Reparatur der Luxemburg-Straße zwischen Neumarkt und Grimm-Straße knapp 14 000 Euro. In der Käthe-Niederkirchner-Straße soll das Verfahren anschließend ebenfalls angewendet werden. Bislang musste man die ausgebesserten Stellen in der Niederkirchnerstraße nach jedem Winter neu flicken. Bewährt sich Patchmatik, so kündigt die Verwaltung jetzt schon an, wird man wohl noch weitere Straßen auf diese Art und Weise reparieren.

Das in diesem Jahr verwendete Geld kommt vom Freistaat Sachsen. Der hatte ein spezielles Programm zur Beseitigung von Winterschäden aufgelegt und an die Kommunen Geld ausgereicht. Hoyerswerda sieht sich somit in der Lage, hier und da einiges zu erledigen. Neben den beiden schon genannten Straße werden in den nächsten Tagen noch drei weitere Straßen ausgebessert. An der S 95 in Dörgenhausen, deren grundlegender Ausbau verschoben wurde, sind Reparaturen erforderlich. Instandsetzungen sind auch für die Damerau-Straße und die Bautzener Allee zwischen der B 97 und der Käthe-Niederkirchner-Straße vorgesehen.

Ein besonderes Sorgenkind stellen die Gehwege dar. Auch hier ist dank der Freistaatgelder für einige Bereiche Abhilfe in Sicht. Der der Stadt gehörende Abschnitt am Bahnhofsvorplatz ist bereits in Arbeit. Die hier arbeitende Firma wird zudem auf Abschnitten in der Stein-Straße und der Alten Berliner Straße tätig werden.



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