Seenland-Reeder europaweit gesucht


von Tageblatt-Redaktion

Das Lausitzer Seenland wird immer größer. Bislang gibt es Fahrgastschifffahrt nur auf dem Senftenberger See. Das soll sich ändern.
Das Lausitzer Seenland wird immer größer. Bislang gibt es Fahrgastschifffahrt nur auf dem Senftenberger See. Das soll sich ändern.

Gestern ist er EU-weit gestartet, der Wettbewerb um die exklusiven Nutzungsrechte der Schiffsanleger auf den Seen im Lausitzer Seenland. Entsprechende Beschlüsse haben die Zweckverbände Lausitzer Seenland Sachsen (LSS) und Brandenburg (LSB) am vergangenen Donnerstag in Altdöbern beziehungsweise am Dienstag in Bergen gefasst. Das in Dresden ansässige Büro Kommunalentwicklung Mitteldeutschland (KEM) hatte die Ausschreibung vorbereitet. Im Folgenden einige Eckpunkte des Vorhabens:

Wann soll die Fahrgastschifffahrt starten?
Zur Eröffnung des Koschener Kanals im Juni 2013 soll die Fahrgastschifffahrt zwischen Senftenberger, Geierswalder und Partwitzer See begonnen werden. Wenn die Endwasserstände der anderen Gewässer erreicht und weitere schiffbare Kanäle fertiggestellt sind, soll sich die Fahrgastschifffahrt in den kommenden Jahren auf alle zehn schiffbar verbundenen Seen erstrecken. 2014 soll die Nutzung des Kanals zwischen Partwitzer und Neuwieser See möglich sein, sagte Petra Kockert, ehemalige Leiterin des regulär geschlossenen Projektbüros Koordinierung Lausitzer Seenland (PKLS), und bezog sich auf Angaben des Bergbausanierers LMBV.

Wie ist es um die Schiffsanleger bestellt?
Die Anleger werden durch die seeanliegenden Kommunen oder Zweckverbände errichtet und bleiben in kommunalem Eigentum. LSS-Geschäftsführer Daniel Just nannte mit Bezug auf die LMBV den 12. November als Baustart für den Schiffsanleger Geierswalde. Der am Spreetaler See ist in Planung. Für ihn steht, wie für alle anderen vorgesehenen Anleger auch, die geotechnische Bewertung noch aus.

Wie sieht das Konzept Fahrgastschifffahrt aus?
Die Dienstleistungskonzession für das Reederei-Unternehmen, das die Schifffahrt betreibt, wird eine Laufzeit von 20 Jahren haben. Daniel Just erklärte, dass der Reeder einen Linienverkehr einrichten soll, der später ausgebaut wird. In einem Betreibervertrag, den die Seenland-Zweckverbände in Sachsen und Brandenburg genehmigen, werden Rechte und Pflichten des Nutzers geregelt. Der Betreiber soll möglichst einen gleichlautenden Vertrag mit beiden Zweckverbänden abschließen. Ausnahme ist der Senftenberger See, wo es mit der „Santa Barbara“ bereits Fahrgastschifffahrt gibt. Dieser Vertrag bleibt bestehen. Außerdem sind auf den Seen Fährverkehr oder Erlebnisangebote anderer Betreiber möglich, wenn der beauftragte Reeder das nicht selbst übernimmt.

Welche Anforderungen gibt es noch?
„Umweltfreundliche Antriebstechnik“ nannte Daniel Just als ein Kriterium. Außerdem sind Barrierefreiheit und die Möglichkeit des Transports von Fahrrädern bedeutsam. Unabhängig davon wies Petra Kockert den LSS noch einmal auf die dringliche Aufgabe hin, die Schiffbarkeitserklärung für die Gewässer voranzubringen.

Wie läuft der Wettbewerb ab?
Das Büro KEM hat ein zweistufiges Verfahren erarbeitet. Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs werden drei bis fünf Bewerber ausgewählt, die ein Betreiberkonzept einreichen und einer Jury präsentieren. Diese wählt das beste Konzept als Vorschlag aus und legt ihn den Zweckverbänden zum Beschlus vor.

Wer gehört der Jury an?
Auch dazu haben die Zweckverbände jeweils Beschlüsse gefasst. Vorgesehen ist, dass das Auswahlgremium aus je vier Vertretern beider Zweckverbände besteht, weiterhin einem Vertreter des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland sowie Petra Kockert als frühere Leiterin des PKLS, die das Projekt Fahrgastschifffahrt maßgeblich betreut hat. Das Büro KEM wird beratendes Jury-Mitglied. In persona sind das für den LSS: Michael Harig (Vorsitzender), Geschäftsführer Daniel Just, Hoyerswerdas OB Stefan Skora sowie der Elsterheider Bürgermeister Dietmar Koark. Für den LSB: Vorsitzender Siegurd Heinze, Vorsteher Michael Vetter sowie die Hafenstädte Senftenberg und Großräschen. Dem Auswahlgremium gehört zudem Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des genannten Tourismusverbandes, an.



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