Schwerer Erdrutsch im Seenland


von Tageblatt-Redaktion

Experten eilten gestern Nachmittag ins Rutschungsgebiet. Es wurde weiträumig abgesperrt. Eine Untersuchungskommission soll jetzt herausfinden, was den Grundbruch am gestrigen Nachmittag ausgelöst hat.
Experten eilten gestern Nachmittag ins Rutschungsgebiet. Es wurde weiträumig abgesperrt. Eine Untersuchungskommission soll jetzt herausfinden, was den Grundbruch am gestrigen Nachmittag ausgelöst hat.

Einen erdrutschartigen Grundbruch hat es gestern am frühen Nachmittag nördlich von Hoyerswerda in der Gemeinde Elsterheide gegeben. Auf einer Bergbausanierungsfläche im Bereich des ehemaligen Tagebaus Spreetal war nach Angaben des Sächsischen Wirtschaftsministeriums gegen 14 Uhr eine Fläche von rund 1,8 Kilometern Länge und 600 Metern Breite abgesackt.

Auf dem rund 110 Hektar großen unbewohnten Areal finden gegenwärtig Sanierungsarbeiten unter Regie der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) statt. Fünf Lkw, die Erdmassen transportierten, wurden von dem Grundbruch überrascht. Die Fahrzeuge stürzten teilweise um oder sanken im Morast ein. Alle Fahrer konnten sich in Sicherheit bringen. Es gab laut Ministerium auch keine weiteren Personenschäden.

Jedoch büßte ein Schäfer mindestens 81 Lämmer und drei Zuchtböcke ein, deren Weide von einer Flutwelle, die offenbar der Grundbruch im nahegelegenen See ausgelöst hatte, überrollt wurde. Das Schicksal von rund 280 Mutterschafen an einer anderen Stelle in diesem Gebiet ist ungeklärt.

Zumindest teilweise betroffen ist die bereits vor Jahren gesicherte Hausmülldeponie Bergen, die dem Abfallzweckverband Ravon gehört. Eine Anlage zum Abfackeln des Deponiegases ist sichtbar beschädigt. Die genauen Schäden müssen noch untersucht werden.

Zur Ursache der Erdrutschung können derzeit die Bergbauexperten keine gesicherte Aussage machen. Eine Untersuchungskommission unter Leitung des Sächsischen Oberbergamtes wird gebildet. Heute ist eine Befliegung geplant. Das Gelände wird bis zur Klärung der Ursachen großräumig abgesperrt.

Im Lausitzer Bergbaugebiet ist es in den letzten Jahrzehnten immer wieder zur Rutschungen und Grundbrüchen gekommen. Diese ereigneten sich praktisch stets in unbewohntem Gebiet.
Im Bereich des jetzt betroffenen Areals entsteht der Bergener See, der in das Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland integriert ist.



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