Schlammspektakel


von Tageblatt-Redaktion

Beim ersten Hindernislauf in der Oberlausitz geht es am 6. September in Hoske auch durch reichlich Matsch. Sicher auch sehr zur Freude der Schaulustigen. Foto: Fotolia

Von Constanze Knappe

So richtig im Schlamm gewälzt, das hat sich Thomas Jensch noch nie. Doch von seinen bevorzugten Sportarten wie Motocross, Endurosport oder Mountainbiking kennt er das Gefühl, wenn einem Matsch das Gesicht verschmiert, Dreck in jede Pore des Körpers dringt. Genau das werden die Teilnehmer des Black Bird Run am 6. September erleben, wenn es beim ersten Hindernislauf in der Oberlausitz querfeldein rund um Hoske geht. Obwohl der 29-Jährige noch nie bei einem der immer beliebter werdenden Läufe dieser Art gestartet ist, organisiert er jetzt selber einen. Und was für ein Spektakel. Sicher ist bereits: Das Event soll keine Eintagsfliege bleiben!

Die Strecke über zehn Kilometer wählte Thomas Jensch zusammen mit seinem Nachbarn Roland Salowsky aus. Der ist erklärter Matschfan und mehrmals bei solchen Läufen gestartet. Für die Idee war er sofort Feuer und Flamme. Etwa 15 Hindernisse haben die Teilnehmer ab 18 Jahre zu erwarten. Natürlicher Art wie Wurzeln, Baumstämme und Steine, aber auch Betonelemente oder ein Spinnennetz. Sie müssen die Schwarze Elster durchqueren und dürfen dem Schlammbad nicht abgeneigt sein. Dafür wird extra ein Matschbecken aufgestellt. Vorab sprach das Veranstalterteam, zu dem auch Thomas Jensch‘ Cousin Frank Elstner gehört, mit den Bewohnern von Hoske. Belästigt muss sich niemand fühlen, der Lauf führt nicht mitten durchs Dorf. Dennoch hatten die drei Bedenken, wie ihr Vorhaben bei den etwa 150 Hosker Einwohnern ankommen würde. „Es gab fast nur positive Reaktionen. Die meisten sind voll bei der Sache“, freut sich Thomas Jensch. In Hoske aufgewachsen verließ er 2005 für sein Studium das Dorf, hat aber bis heute engen Kontakt dahin. Mit Lebensgefährtin Marie will der Dresdner, der als Konstrukteur für Maschinenbau in Bautzen arbeitet, irgendwann in die alte Heimat zurück. Dass der Black Bird Run den Zusammenhalt im Dorf stärkt, da ist er sich schon jetzt ziemlich sicher.

Die meisten im Jugendclub Hoske sind fitte Typen, erzählt er. In einem clubinternen Wettbewerb war beim Springen über kleine Autos der innere Schweinehund zu überwinden. Als noch Hindernisse in einer Runde angeordnet wurden, brachte das Thomas Jensch auf die Idee, einen Querfeldeinlauf auf die Beine zu stellen. Bei der Organisation des Black Bird Run packt die Hosker Jugend mit an. Der Club veranstaltet sogar eine interne Qualifikation. Da will Thomas Jensch unbedingt unter den ersten drei sein, um dann tatsächlich starten zu können. „Die Turnschuhe hab ich schon“, sagt er lachend auf die Frage nach dem Stand seiner eigenen Vorbereitung.

100 Starter hätte er gerne. Etwa halb so viele meldeten sich bereits an und das keineswegs nur aus der Oberlausitz. Schätzungsweise zwei Stunden werden gute Läufer für den Parcours brauchen. Der ist für jedermann gedacht – eine gewisse Fitness vorausgesetzt. „Theoretisch könnte man die Strecke in der Frist von fünf Stunden im Spaziergang bewältigen“, sagt er. Statt des Zeitlimits dürfte manches Hindernis den Läufern zu schaffen machen. Da ist Teamgeist gefragt, dass einer dem anderen hilft. Nach Ablauf der Frist werden die letzten Läufer unterwegs „eingesammelt“. Der oder die Erste im Ziel bekommt einen Pokal, für alle anderen liegen selbst entworfene Medaillen bereit. Noch viel mehr aber zählt der Spaß an der Sache. Für Matschrenner und Publikum gleichermaßen.

 

Was? Wann? Wo?

Termin: 6. September 2015

Anmeldung: bis 19. August unter dextrohoske@web.de

Am Starttag können sich die Läufer bis 11 Uhr registrieren lassen.

Startgebühr: 15 Euro

Start: 13 Uhr.

Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Die Strecke führt über 10 Kilometer – für Frauen und Männer gleich. Zuschauer sind gern gesehen, um die Läufer anzufeuern. Eintritt ist frei. Zur Einstimmung steigt am Vorabend um 21 Uhr eine Pre-Run Party auf dem Sportplatz in Hoske.  



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