Rettungsdienstwechsel ohne Probleme


von Tageblatt-Redaktion

Die beiden Rettungsassistenten Falk Seifert und Robin Tscharnke arbeiten beide für den Malteser-Hilfsdienst.  Foto: Kolodziej
Die beiden Rettungsassistenten Falk Seifert und Robin Tscharnke arbeiten beide für den Malteser-Hilfsdienst. Foto: Kolodziej

Äußerst zufrieden ist Rettungs-Assistent Falk Seifert. „Vieles ist ja so geblieben wie früher, aber die Abstimmung mit der Führung ist viel besser geworden. Die Malteser zeigen wirklich großes Engagement“, schildert er seinen Eindruck. Seifert hat vor hundert Tagen, als der Landkreis Bautzen den Kranken-Rettungsdienst neu sortiert hat, einen neuen Arbeitgeber bekommen. Er und seine 46 für die Wachen in Hoyerswerda, Lauta und Bernsdorf zuständigen Kollegen arbeiten seither nicht mehr für das Deutsche Rote Kreuz, sondern eben für den Malteser-Hilfsdienst.

„Also die Angst, die vor dem Betriebsübergang geherrscht hat, ist definitiv weg“, sagt der alte wie neue Hoyerswerdaer Rettungswachen-Leiter Jörg Schuhmann. Seine Kollegen seien schon nach der ersten Betriebsversammlung sehr beruhigt gewesen. Und richtig beeindruckt habe der Umstand, dass Sachsens Malteser-Rettungsdienst-Chef René Fleischer in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli eigens zum Wechsel aus Dresden nach Hoyerswerda kam. Hier ist er nun im Schnitt einmal wöchentlich.

Es geht um Details, sagt er. So musste das Qualitätsmanagement modifiziert werden. „Das Riesenglück ist, dass sowohl DRK als auch wir sehr nah an der Norm arbeiten. Aber das eine oder andere Formular sieht eben doch anders aus“, beschreibt René Fleischer. Im Detail schlägt auch die Unternehmenskultur der Malteser, eines katholischen Hilfsverbandes, durch. Die Hoyerswerdaer Retter waren zum Beispiel schon vor dem Wechsel erstmals zu einem Fest der hiesigen katholischen Kirchgemeinde eingeladen. „Ich fand es da beeindruckend“, sagt Atheist Jörg Schuhmann und fügt an, dass Pfarrer Peter Paul Gregor neuerdings als Notfall-Seelsorger zur Verfügung steht.

Bei den Maltesern ist es zudem üblich, Mitarbeiter so zu schulen, dass sie Kollegen nach einem psychologisch belastenden Einsatz zur Seite stehen können. Das soll nun auch in Hoyerswerda so werden. Im Gegenzug erläutert Jörg Schuhmann: „Es gibt durchaus auch Erfahrungen von uns, die in Dresden genutzt werden können.“ Dort sind die Malteser schon länger für den Rettungsdienst zuständig, betreiben drei Wachen mit 120 Leuten.

Und wie sich zeigte, sind ihre Medikamenten-Schränke ganz anders sortiert als jene in Hoyerswerda, Lauta und Bernsdorf. „Sie sind doppelt so groß“, sagt René Fleischer und fügt an, dass die Lausitzer Praxis eigentlich völlig ausreiche. Weiterer Aha-Effekt, den er in der Kühnichter Wache gewonnen hat: „Mir gefällt die hier genutzte Möglichkeit, mit farblichen Akzenten für mehr Leben zu sorgen.“ Schließlich dauert so eine Rettungs-Assistenten-Schicht jeweils zwölf Stunden.

Rund 3 000 Einsätze haben die hiesigen Retter seit dem Wechsel vor hundert Tagen gefahren und kaum ein Patient hat gemerkt, dass da statt des roten DRK-Kreuzes nun das weiße Malteser-Kreuz im Spiel ist. Es ist ein wenig so, wie auch nur wenige Menschen registrieren, dass die Hoyerswerdaer Berufsfeuerwehr schon seit geraumer Zeit rund 15 Prozent der Rettungsdienst-Leistungen erbringt. Alle Träger stehen im Übrigen vor demselben Problem. „Wir brauchen Nachwuchs“, sagt René Fleischer. Bekanntlich hat der Kampf um Lehrlinge und Mitarbeiter längst begonnen. Ansonsten hofft Jörg Schuhmann, dass sein neuer Arbeitgeber das auch nach 2017 bleibt, wenn der aktuelle Vertrag mit dem Kreis endet. „Es läuft wirklich sehr gut“, sagt er.
web www.malteser-hoyerswerda.de



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