Neue Groß Neidaer Brücke übergeben


von Tageblatt-Redaktion

Gestern wurde die Elsterbrücke in Groß Neida eingeweiht.
Gestern wurde die Elsterbrücke in Groß Neida eingeweiht.

An den Fingern einer Hand zählte Karl Kochwatsch aus Groß Neida gestern ab, wie viele Elsterbrücken es in seinem 82-jährigen Leben am Dorfeingang schon gegeben hat: „Als ich geboren wurde, war da eine aus Holz. Dann baute man eine aus Beton. Die wurde 1945 gesprengt. Dann war da wieder eine Holzbrücke. Danach wieder Beton.“ Gestern wurde offiziell Brücke Nummer fünf freigegeben.

Der Vorgängerbau war inzwischen dermaßen marode, dass die Planungen für eine neue Brücke schon 1995 begannen. Doch die Groß Neidaer mussten in der Stadtverwaltung erst richtig Druck machen, so dass die Angelegenheit 2007 zur Chefsache des Oberbürgermeisters wurde. Der Bau selbst ging, unter anderem wegen Hochwassers und wegen Kommunikationsstörungen zwischen Dorf und Rathaus, die OB Stefan Skora (CDU) gestern als „Groß Neidaer Missverständnisse“ bezeichnete, dann aber auch nicht reibungslos vonstatten.

Doch nun ist die 490 000-Euro-Brücke nach gut zehn Monaten fertig und Ortsvereins-Chefin Petra Nawka meinte zufrieden: „Das ist eine richtig schöne Brücke. Wir sind zufrieden.“ Schließlich war die Zeit ohne Behelfs-Querung gerade für die Älteren im Dorf und für die Schulkinder nicht einfach, denn die Umleitung führte kilometerweit über Dörgenhausen.

In einer Länge von 6,50 Metern überspannt die Brücke den Fluss. 3,50 Meter ist die Straße breit. Dazu kommen zwei Gehwege von jeweils 1,25 Meter. Und war der Vorgängerbau zuletzt in der Belastbarkeit auf zwölf Tonnen begrenzt, hält Groß Neidas neuer Ortszugang jetzt immerhin wieder dreißig Tonnen aus. „Sie hat uns alle zusammen viel Kraft gekostet“, meinte Stefan Skora gestern zur offiziellen Einweihung und Petra Nawka fügte an: „Wir wünschen uns, dass durch verbesserte Kommunikation auch noch andere Dinge bewegt werden können.“

Dann schritt man zum Zerschneiden des obligatorischen sächsisch-weiß-grünen Eröffnungsbandes. Ein Stück davon sicherte sich als Souvenir der zehnjährige Enrico Piwarz. Im Dorf hofft man, dass er, wenn er das heutige Alter von Karl Kochwatsch erreicht haben wird, nicht auch eine ganze Hand braucht, um abzuzählen, wie viele Elsterbrücken in seinem Leben am Dorfeingang gekommen und gegangen sind.



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