Kühnichter Heide soll wieder ansehnlich werden


von Tageblatt-Redaktion

Eine von diversen Varianten: so ähnlich könnte eine neue Wohnanlage im WK IX ausseehen.  Grafik: Büro Will
Eine von diversen Varianten: so ähnlich könnte eine neue Wohnanlage im WK IX ausseehen. Grafik: Büro Will

Von Mirko Kolodziej

Wenn sich am heutigen Sonnabend an dem, was früher einmal das Einkaufszentrum „Kühnichter Heide“ war, freiwillige Helfer zu einer vom Rathaus initiierten Putzaktion einfinden, wird sich wohl mancher vage an das Ende des vorigen Jahres erinnern. Auf Veranlassung von CDU-FDP-Fraktion und SPD-Fraktion hatte Hoyerswerdas Stadtrat sich mit der Zukunft des Geländes am südlichen Rand des WK IX befasst. Es gab damals den Auftrag ans Rathaus, über den Verkauf der Freiflächen zwischen Ex-Plus und Ex-Spar sowie zwischen Ex-Spar und dem aus DDR-Zeiten stammenden, früheren Einkaufszentrum zu verhandeln. Der Hoyerswerdaer Immobilien-Makler Ronald Will hatte das ehemalige Einkaufszentrum zuvor erworben, um hier Wohnungen einzurichten. Besagte Freiflächen sollten zur Gestaltung eines attraktiven Umfeldes dienen.

Der Stadtrat sah immerhin nicht nur die Chance, dass „das Gebiet insgesamt aufgewertet wird“. Es könnte auch eine „neue Achse des Übergangs entlang der Hermann-Straße entstehen“. Dass nun heute hier doch noch einmal öffentlich geputzt wird, hat einen einfachen Grund: Noch gehören die Flächen der Stadt. Sie hat Ronald Will nach eingehender Prüfung im September mitgeteilt, dass die Umnutzung des früheren Gewerbestandortes grundsätzlich möglich ist. Im Ergebnis haben Will und seine Frau Eva nun erstens einen Bauantrag gestellt und zweitens formal ihr Interesse am Kauf der Freiflächen angezeigt.

Untätig waren sie auch zuvor nicht. Wills haben zum Beispiel bereits in umfängliche Planungen investiert. So ließen sich im zweigeschossigen Gebäudeteil, der früher zum Beispiel Post und Sparkasse beherbergte, insgesamt 14 Wohnungen unterbringen. Der Eingeschosser nebenan, wo man früher zum Beispiel Fleisch oder Blumen kaufen konnte, eignet sich für weitere zehn Appartements. Wills orientieren sich dabei an Anfragen, die ihr Immobilienbüro zu Wohnungsgrößen und -zuschnitten erhält, die derzeit in Hoyerswerda nicht so einfach zu bekommen sind. Das gilt auch für die Erreichbarkeit: 17 der Wohnungen wären barrierefrei zu erreichen. „Gerade dafür gibt es einen Riesenbedarf“, sagt Ronald Will. Erst im September hatte das Webportal ImmobilienScout24 veröffentlicht, dass es in Hoyerswerda angeblich bundesweit die geringste Quote an barrierefreien Wohnungen gibt.

Als Will seine WK-IX-Pläne im vorigen Jahr öffentlich gemacht hatte, war nicht nur von der großen Wohnungsnachfrage in seinem Büro die Rede. Er sagte auch zu, das Umfeld verschönern zu wollen: „Graffiti und Unrat werden verschwinden. Neues Grün, Rabatten, geschwungene Wege und auch ein Springbrunnen sowie viele Bänke sollen Freude bereiten.“ Freilich geht das eben nur, wenn die Stadt auch bereit ist, die Freiflächen zu veräußern. Das, was bereits Wills Eigentum ist, ist mithilfe von Freunden gereinigt worden. Säckeweise Müll wurde entsorgt, die Rabatten am Giebel in Richtung des Hochhauses Schillstraße verschnitten und der Zugang zum früheren „Altstoff-Tunnel“ verschlossen.

Das Makler-Büro Will hat neben den Grundrissen für den Wohnungsbau inzwischen auch ein paar Ideenskizzen für die Gestaltung anfertigen lassen (siehe Grafik). Es handelt sich nicht um komplett fertige Pläne, aber die Bilder zeigen, welche Vorstellungen es für die „Kühnichter Heide“ gibt: Zu sehen ist dort, wo jetzt noch große, versiegelte Flächen sind, ziemlich viel Grün. Wills werden sich jetzt an die Frage der Finanzierung ihres Vorhabens machen, mit Baufirmen über Kalkulationen und mit Banken über Kreditbedingungen sprechen. Bislang ist also längst nicht alles in trockenen Tüchern. Aber Eva und Ronald Will hätten schon ganz gern, dass sich der Blick von den Balkonen des Schill-Hochhauses verbessert. „Das Gelände hat sehr viel Potenzial“, sind sie überzeugt.

 



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