Immer die Augen offen halten


von Tageblatt-Redaktion

Robert Jatzwauk im Freibad im Laubusch. Der 19-jährige Königswarthaer von der Wasserwacht Hoyerswerda ist dort als Rettungsschwimmer im Einatz, aber auch am Geierswalder See.
Robert Jatzwauk im Freibad im Laubusch. Der 19-jährige Königswarthaer von der Wasserwacht Hoyerswerda ist dort als Rettungsschwimmer im Einatz, aber auch am Geierswalder See. Foto: Hagen Linke

Es sieht wohl nur auf den ersten Blick so aus, als würde ein Rettungsschwimmer nichts tun. Beobachten ist nämlich auch Arbeit. „Wir liegen nicht in der Sonne“, sagt Robert Jatzwauk. „Man muss die Augen immer offen haben.“ Nicht nur das unterscheidet den 19-Jährigen von den meisten Badegästen am See oder im Freibad. Der junge Mann von der Wasserwacht besitzt die Rettungsschwimmer-Ausbildung in Silber. Sie bestätigt nicht nur sehr gute Schwimmleistungen in unterschiedlichen Stilen. Man muss wissen, wie Atmung und Blutkreislauf funktionieren, tief tauchen und unter anderem eine Herz-Lungen-Wiederbelebung ausführen können.

Jatzwauk, der am Geierswalder See und im Freibad Laubusch im Einsatz ist, hat noch keinen schwierigen Einsatz gehabt. Zum Glück, wie er sagt. Rettungsschwimmer helfen auch nicht nur in lebensbedrohlichen Situationen. Sie überwachen den Badebetrieb und kleben auch mal ein Pflaster auf eine Schnittwunde am Fuß.

Die Arbeit im Freibad ist einfacher als am See, sagt der Königswarthaer. Es ist übersichtlicher. An einem offenen Gewässer kann es schon mal vorkommen, dass sich Abgründe auftun, weil der Boden tiefer ist, oder dass sich Schwimmer überschätzen, Streckenlängen falsch beurteilen. Robert Jatzwauk ist das dritte Jahr bei der Wasserwacht Hoyerswerda, seit vorigem Jahr ist er als Rettungsschwimmer im Einsatz. Jeden Freitag trainieren die Hoyerswerdaer im Lausitzbad. Man wünscht niemandem, dass sie ihr Können im Ernstfall zeigen müssen. Deshalb messen sie sich in Meisterschaften. Im Mai dieses Jahres war die Wasserwacht Hoyerswerda Gastgeber für die Sächsischen Titelkämpfe.

Der Einsatz im Wasser ist schwieriger, als es von außen anmutet, sagt Jatzwauck. Wer Angst hat zu ertrinken, regiert panisch. Die Rettungsschwimmer müssen daher wissen, wie sie es vermeiden umklammert oder von hinten am Hals gewürgt zu werden. Schließlich soll sie nicht auch in Gefahr geraten.
Bleibt noch die Frage, ob ein Rettungsschwimmer auch baden darf. Auch hier ist das Maß entscheidend. Im See weit raus schwimmen geht sicher nicht, aber es sei auch vorteilhaft, wenn der Fachmann direkt am Ufer ist, sagt Jatzwauk. „Er ist dann in der Nähe eines potenziellen Opfers.“

Elsterheide
Auf dem Territorium der Gemeinde gibt es einen bewachten Badestrand, der sich am Südost-Ufer des Geierswalder Sees befindet, war von Elsterheide-Tourismusmanager Matthias Müller zu erfahren. Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind jetzt das zweite Jahr an dem Gewässer im Einsatz. Ihr Domizil befindet sich in einem Container direkt neben Surf-Renner. „Je nach Wetterlage ist das DRK in dieser Saison bis zum 29. August an Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen jeweils von 10 bis 17 Uhr vor Ort.“ Die Elsterheide habe dazu einen Wach-Vertrag mit dem DRK abgeschlossen, so Matthias Müller weiter. In genannter Zeitspanne sei mit den meisten badenden Kindern zu rechnen. Am Partwitzer See ist das Baden zwar möglich – wie am Geierswalder See lässt das Landratsamt Bautzen auch hier die Wasserqualität prüfen – ein Bewachen des Abschnitts sei aufgrund des geringen Gästezulaufs vorerst nicht vorgesehen, sagte der Tourismusmanager.

Wittichenau
Die beiden Schwimmmeister, die über den Bauhof der Stadtverwaltung angestellt sind, sind in der Saison im Wald- und Strandbad Wittichenau tätig. Bei Bedarf kann zusätzlich ein Rettungsschwimmer angefordert werden. Zusammen mmit der DRK-Wasserwacht in Kamenz sollen künftig auch Lehrgänge für Interessenten angeboten werden.

Hoyerswerda
Im Lausitzbad wachen 14 Fachleute mit Rettungsnachweis über die Badegäste. In einer Dienstvorschrift ist exakt geregelt, in welcher Weise zum Beispiel der Beckengrund mit den Augen abzusuchen ist. Mindestens alle acht Minuten muss der Standort gewechselt werden. „Wir sind schon öfter mal ’reingesprungen“, sagt Betriebsleiterin Petra Zickler. Dabei gilt: Im Schwimmbecken ist die Sache nicht ganz so haarig wie im Spaßbereich, wo sich mehr Kinder tummeln. Aber gerade weil die Kleinen gut beobachtet werden, erzählt Petra Zickler, kämen zum Beispiel Hortgruppen auch im Sommer lieber ins Bad als an einen unbewachten Badestrand.

Freibad Laubusch
Ein Schwimmmeister ist im Laubuscher Freibad zu den Öffnungszeiten immer vor Ort. Er hat nun schon dreißig Jahre Erfahrung in dem Job. Bei schönem Wetter kommt ein weiterer Rettungsschwimmer hinzu. Beide haben nicht nur das Geschehen in den drei Becken und deren Umfeld im Blick, sondern sind auch bei kleinen Blessuren, die sich Badegäste beim Toben zuziehen, zur Stelle.

Waldbad Bernsdorf
Der mit Tonnen markierte Bereich des Sees des Waldbades steht in der Badesaison täglich von 10 bis 19 Uhr unter der Aufsicht der Wasserwacht. Bei Bedarf kann ein weiterer Rettungsschwimmer hinzugezogen werden. Der Wachleiter ist auch mal per Boot unterwegs, um sich einen Überblick über das Geschehen auf dem gesamten See zu verschaffen. Hauptsächlich hält er sich aber an der Wachstation auf, von wo er Nichtschwimmerbereich und Sprungtürme einsehen kann.



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