Hunderte melden sich zum Zoo-Quartier


von Tageblatt-Redaktion

Der Bebauungsplan für das Zooquartier beschäftigte so viele Hoyerswerdaer wie noch kein Planwerk zuvor.
Der Bebauungsplan für das Zooquartier beschäftigte so viele Hoyerswerdaer wie noch kein Planwerk zuvor.

Für ein Verwaltungsverfahren ungewöhnlich viel Interesse gab es in den letzten Wochen am veränderten Bebauungsplan für das Hoyerswerdaer „Quartier am Zoo“, der Einzelhandel und ein Altenheim ermöglichen soll. Er lag bis Dienstag zur öffentlichen Einsichtnahme im Rathaus aus. Neben den 23 Stellungnahmen von Behörden und Verbänden meldeten sich auch 730 Bürger zu Wort. Unter diesen Äußerungen sind knapp 690 Sammel-Einwände, die von den Gegnern des großflächigen Einzelhandels an der Teschenstraße vorformuliert worden waren. Hierbei gab es eine Kurzfassung, die eher allgemein eine nachhaltige Stadtentwicklung verlangt, einen Schaden für die Attraktivität der Altstadt befürchtet und auf die Ängste von Einzelhändlern eingeht.

Eine längere Fassung, die von rund 60 Menschen eingereicht wurde, sieht unter anderem Widersprüche zum Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2008 und beklagt zum Beispiel, dass die Baumasse für Rewe, Aldi und dm maßstäblich in keinem Verhältnis zur umliegenden kleinteiligen Zentrumsbebauung der Altstadt mit ihren Kulturdenkmälern stehe. Der geplante, neun Meter hohe Bau auf gut 5 500 Quadratmetern Fläche würde das Umfeld „erschlagen“, heißt es.

Insgesamt werden auf fünf A-4-Seiten neun konkrete Punkte angesprochen, darunter die Frage der Entsorgung des anfallenden Regenwassers. Der vorhandene, verrohrte Äußere Wehrgraben von 1938 mit nur 30 Zentimetern Weite könne es nicht aufnehmen. Aus dem Rathaus heißt es, es stünden aber zudem auch Regenwasserkanäle in Teschen- und Spremberger Straße zur Verfügung. „Ob das bestehende Kanalnetz ausreichende Reserven hat, um das anfallende Wasser aufnehmen zu können, wird sich erst im Zuge der Bauanträge abschließend klären“, sagt Verwaltungssprecher Bernd Wiemer.

Obwohl der Kaufpreis für das Grundstück mangels notarieller Verträge mit dem Dresdener Projektentwickler noch nicht geflossen ist, geht der Haushaltsentwurf der Stadt für 2012 von 260 000 Euro Einnahmen aus. Zugleich sind aber 250 000 Euro Ausgaben für die Erschließungsstraße einkalkuliert. Weitere Kosten werden auf die Stadt für die nötige Umverlegung einer Gasleitung in der Spremberger Straße zukommen. Insgesamt dürfte das Grundstück ihr etwas mehr als 650 000 Euro einbringen.



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