Hoyerswerdas schlimmste Gehwege


von Tageblatt-Redaktion

An einigen Gehwegen gibt es schon keinen Belag mehr. Doch diese extremen Situationen findet man in der Stadt nur an einigen Stellen.
An einigen Gehwegen gibt es schon keinen Belag mehr. Doch diese extremen Situationen findet man in der Stadt nur an einigen Stellen.

Tausende von Betonplatten lösen sich nach und nach auf, zerbrechen, bilden Stolperkanten, Schlaglöcher. Oder sie zerfrieren, zerbröseln nach und nach zu Granulat und Staub. Mittlerweile hat es die Stadt Hoyerswerda auf mehreren Kilometern Länge mit maroden Gehwegen zu tun, die kreuzgefährlich sind. Was für Passanten mit jugendlichem Gleichgewichtssinn und sicherem Schritt noch passierbar ist, wird aber spätestes für nicht mehr so fitte Leute mir Rollator zum großen Problem.

Aus diesem Grund hatte TAGEBLATT am 20. Oktober 2010 aufgerufen, die marodesten Gehwege der Stadt zu benennen. Die Resonanz in den folgenden vier Wochen war sehr gut. Viele katastrophale Stellen wurden mehrfach benannt. Und die Bilder auf dieser Seite erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Doch der Auswertung Anfang Dezember kam der schneereiche Winter in die Quere, so dass wir uns entschlossen, damit bis nach dem Winter zu warten.

Der Zustand der Wege hat sich seitdem nicht verbessert. Es ist ein Problem, dass sich abseits der Sanierungsgebiete durch die ganze Stadt zieht. Da in den einzelnen Wohngebieten zuweilen schon die Großvermieter tätig waren oder aber nach Leitungsarbeiten unter den Gehwegen selbige anschließend neu gepflastert wurden, befinden sich tatsächlich viele Wege in der Stadt in einem sehr guten bis passablen Zustand. Daher konzentriert sich das Dilemma auf die Gehwege entlang der großen Straßen vor allem in der Neustadt.

Aber auch Altstadt und Ortsteile sind betroffen. Und immer sind es Wege, die zu DDR-Zeiten mit Betonplatten ausgelegt wurden und mittlerweile viele Jahrzehnte alt sind. Doch Beton ist nicht gleich Beton. Experten wissen um die großen Unterschiede, dass minderwertige Zuschlag-stoffe oder eine lieblose Verarbeitung schon nach wenigen Jahren zu einem schnellen Verfall der Platten führen können.

TAGEBLATT fotografierte die von den zahlreichen Lesern gemeldeten Gehwegstellen und zeigte die Bilder Oberbürgermeister Stefan Skora. Dem sind die Probleme um die Gehwege wohl bekannt. Es gibt in der Stadtverwaltung Listen, in denen die Zustände notiert und auch nach Dringlichkeit bewertet sind. Zwei Schwachstellen, die Einsteinstraße und die Hoyerswerdaer Straße in Dörgenhausen, sollten eigentlich in den nächsten Monaten grundhaft sowohl im Fahrbahn- als auch im Gehwegbereich grundhaft ausgebaut werden.

 Doch daraus wird nichts, weil der Stadt das Geld fehlt. Sie muss ihren Haushalt in den Griff bekommen.
Im Entwurf für den diesjährigen Haushalt sind 214 000 Euro für die Instandhaltung enthalten – für Straßen, Rad- und Gehwege. Doch mit der Erstellung und Genehmigung des Haushaltes ist so schnell nicht zu rechnen. Es ist laut Skora auch denkbar, dass im Vermögenshaushalt vielleicht ein oder zwei grundhafte Gehweg-Ausbauten Platz finden. Was nicht erlaubt ist, dass ist die Gehwegsanierung über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Die Prioritätenliste der Verwaltung ist übrigens kein starres Gebilde.

Skora weiß, dass es auf lange Zeit Gehwege geben wird, die man nicht ausbauen kann. Es ist daher durchaus die Option denkbar, einzelne Gehwege zu sperren oder aufzugeben. Andererseits denkt Skora, dass man das Stadtbild an sich im Blick haben muss. Wenn jetzt das Stadtzentrum aufgewertet wird, kann der marode Gehweg an der Külz-Straße eigentlich nicht so bleiben. Doch es wird eine Frage der Finanzen bleiben. Die Betonplatten lösen sich in der Zeit jedoch immer weiter auf.



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