Hoyerswerda soll ein grünes Herz bekommen


von Tageblatt-Redaktion

In zentraler Lage unweit des Marktes unten) soll unter dem Namen „SolarGardenCity“ oder „Solare GartenStadt“ eine Art neue Okösiedlung entstehen. Montage: asenticon
In zentraler Lage unweit des Marktes soll unter dem Namen „SolarGardenCity“ oder „Solare GartenStadt“ eine Art neue Okösiedlung entstehen. Montage: asenticon

Bisher ist das neue Stadtquartier „SolarGardenCity Hoyerswerda“ oder „Solare Gartenstadt“ beidseits der Spremberger Straße vor allem eine Idee. Doch die Stadtentwicklungsgesellschaft SEH unternimmt gemeinsam mit Partnern erste Planungsschritte, damit östlich des Marktes tatsächlich einmal gebaut werden kann. Vor vier Wochen hat das Immobilien-Unternehmen asenticon den Auftrag zur Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie erhalten. In den nächsten Tagen wird in der Stadt eine Umfrage dazu beginnen. „Wir müssen wissen, was der Markt will“, sagt Ulrich Peickert von der SEH. Das TAGEBLATT stellt das Projekt hier vor.

Was heißt SolarGardenCity?
Der Begriff „Solar“ steht für die Nutzung erneuerbarer Energien. So könnten die Gebäude, auch für die Erzeugung von Sonnenstrom auf Dächern, nach Süden ausgerichtet sein und Passivhausstandard besitzen. „Garden“, also „Garten“, deutet auf den Klimaschutz und Durchgrünung zum Beispiel mit Privat- und Vorgärten, Grün in den Wohnhöfen, aber auch mit Gewässern hin. „City“ verweist darauf, dass es nicht um eine weitläufige Eigenheimsiedlung, sondern um für die Altstadt typische historische Stadtstrukturen geht. Ins Auge gefasst sind kleine Mehrfamilienhäuser aber ebenso wie Straßenhaus-Eigenheime, aber auch kleinere Versorgungseinrichtungen. Gedacht ist an etwa 200 Wohnungen.

Welche Ziele hat das Ganze?
Es geht zum einen um die klimagerechte Revitalisierung der Brachen zwischen Teschen- und Kolpingstraße. Es soll aber auch ein attraktives innerstädtisches Quartier mit Wohnraum-Angeboten entstehen, die dem Bevölkerungsverlust entgegenwirken. Darüber hinaus hat das Vorhaben auch Modell-Charakter. Neben Planungen in Hamburg, Berlin, Erfurt, Stuttgart und Freiburg ist es Bestandteil eines Projektes der Bundesregierung mit dem Titel „Immobilien- und wohnungswirtschaftliche Strategien und Potenziale zum Klimawandel“. Hierbei soll quasi experimentell herausgefunden werden, wie man künftig in Deutschland am besten energieschonend und klimaverträglich bauen kann.

Wer wirkt mit?
Federführend ist die SEH als Manager der energetischen Stadterneuerung. Die Stadt ist mit dem Baudezernat an der Spitze für eine Reihe von Beschlüssen nötig. Zudem gehört ihr die Mehrzahl der Grundstücke im betreffenden Gebiet. Die Städtischen Wirtschafts- sowie die Versorgungsbetriebe sind zum Beispiel als Energie- und Medienversorger wichtig. LebensRäume und Wohnungsgesellschaft kommen unter anderem als Bauherren in Frage. Die Sparkasse ist als möglicher Finanzier im Boot. Beratend stehen die Sächsische Energieagentur und die Uni Halle-Wittenberg zur Seite. Die asenticon fungiert als Projektträger. Zudem ist ein Hamburger Forschungsunternehmen eingebunden.

Welche Hürden gibt es?
Noch gibt es kein Planungs- und Baurecht. Der SEH schwebt vor, dass dieser Punkt Mitte nächsten Jahres geklärt sein könnte. Weiteres Problem: Die aktuellen Grundstückspreise sind mit 46 bis 72 Euro je Quadratmeter recht hoch. Hier sagt die SEH, die Ökosiedlung würde der Stadt volkswirtschaftlich langfristig mehr eintragen als einen kurzfristig hohen Verkaufsgewinn. Zudem könnte die Tatsache, dass das Areal derzeit noch mitten im Sanierungsgebiet liegt, die Kosten nach oben treiben. Weiteres Ziel ist, an einem Stück zu bauen. Sonst hätten die ersten Bewohner lange mit Baulärm und -schmutz zu kämpfen. Ziel: Binnen vier bis fünf Jahren soll die SolarGardenCity Hoyerswerda stehen.



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