HotDog-Schlemmen wie bei Ikea


von Tageblatt-Redaktion

Wo Wochenmarkt in Hoyerswerda ist, da ist auch Martin Gröbels HotDog-Verkaufswagen.
Wo Wochenmarkt in Hoyerswerda ist, da ist auch Martin Gröbels HotDog-Verkaufswagen.

Das schwedische Einrichtungshaus Ikea hat Kultstatus. Und das nicht nur wegen seiner Möbel. Viele Besucher des Elbeparks in Dresden wissen schon vor ihrer Anreise, dass sie am HotDog-Stand von Ikea nicht vorbeikommen werden. Die Würstchen-Brötchen-Gurken-Röstzwiebel-Kombination hat viele Fans. Aber zumindest deshalb muss man seit Anfang August nun nicht mehr in die Landeshauptstadt fahren. Denn mit Spezial-HotDogs wartet auch ein Hoyerswerdaer Existenzgründer auf. Mit seinem Verkaufsstand ist Martin Gröbel praktisch täglich auf den Wochenmärkten der Stadt präsent. Da fällt er nicht nur durch seine Würstchen, sondern auch durch seinen Verkaufsstand auf: ein dreirädriges Lastenfahrrad, das zum Verkaufsmobil modifiziert wurde. Vor zwei Wochen war der „HotDog Cruiser“, wie sich Martin Gröbels Unternehmung nennt, das erste Mal in der Stadt unterwegs. Der 32-Jährige ist mit dem Start zufrieden.

Selbstständig ist er ja nicht erst seit August. Fünf Jahre lang hat er die Tabakbörse „Smoking Rebells“ im Treff-8-Center betrieben. Ende letzten Jahres gab er das Geschäft ab, legte eine Sabbat-Zeit ein, um zu überlegen, wie es weitergehen soll in seinem Leben. „Da hatte ich die Eingebung mit dem HotDog-Mobil“, sagt Martin Gröbel. „Gegessen wird immer, und HotDogs gab es bislang so nicht in Hoyerswerda“. Ein Verkaufs-Fahrrad sah er im Fernsehen und beschloss, sich eins selber aufzubauen. Bis er von einem Hersteller in Berlin erfuhr, der schon Grill-Fahrräder produzierte. Das auf die HotDog-Produktion ausgerichtete Modell wurde ein Proto-Typ. Und es hat alles, was man an so einem mobilen Verkaufsstand braucht.

Die Kühlung hält Würstchen und andere Zutaten bis zur eigentlichen Zubereitung frisch. Die Brötchen werden gedämpft, die Würstchen heiß gemacht. Alles mit Gas betrieben. Der Wasserboiler und die Pumpe für das Mini-Abwaschbecken funktionieren hingegen über Solarenergie. Voll beladen wiegt das Verkaufsmobil 200 Kilogramm. Da muss sich Martin Gröbel schon ins Zeug legen, um zu seinem Verkaufsplatz zu strampeln. Bis zum Markt vorm Rathaus hat es der Altstädter nicht so weit, der Lausitzer Platz ist da schon was anders. Das bedeutet auch, dass, wenn es mit der angestrebten Verkaufsgenehmigung im Seenland klappt, das Verkaufsmobil per Pkw-Anhänger hintransportiert wird.

Selbst auf Partys wird man den HotDog Cruiser, der von seiner Frau Susann unterstützt wird, antreffen, beispielsweise bei der Stadtteichparty in Wittichenau an diesem Wochenende. Andere Projekte hat der 32-Jährige schon im Visier. Allerdings muss er zunächst weiter investieren. Zuhause müssen in den nächsten Tagen das Lager und die Kühlung geschaffen werden. In der Basis wird das Verkaufsmobil auch täglich gereinigt.

Bevor Martin Gröbel zum Wochenmarkt aufbricht, stehen rund zwei Stunden Vorarbeit. Alles muss gut vorbereitet sein. Vorräte sind aufzufüllen. Vor Ort angekommen, werden zuerst Kühlung und Grill in Betrieb genommen. Der Sonnenschirm wird geöffnet und binnen 15 Minuten kann der erste Hotdog verkauft werden. Brötchen und Würstchen verstehen sich dabei von selbst. Dann muss man selbst sagen, was man will: Gurke, Zwiebel, Sauerkraut, Senf, Ketchup, Snackdressing, Chilli – diese Auswahl bietet nicht mal das schwedische Einrichtungshaus.



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