Heute schon an den Hydranten gedacht?


von Tageblatt-Redaktion

Brandmeister Dietrich hat binnen kürzester Zeit den Hydranten freigelegt und das Standrohr angeschlossen. Als Nächstes würden jetzt die Schläuche angekoppelt werden.
Brandmeister Dietrich hat binnen kürzester Zeit den Hydranten freigelegt und das Standrohr angeschlossen. Als Nächstes würden jetzt die Schläuche angekoppelt werden.

Winterdienst bedeutet für Grundstückseigentümer zusätzliche Arbeit. Mancher tut sich schon damit schwer, vor seinem Haus (je nachdem, wie es in der städtischen Winterdienstsatzung geregelt ist) Gehweg und auch Straße frei zu halten. Doch auf die Hydranten achten in ihrem Bereich nur recht wenige Leute. Das fiel jedenfalls der Stadtverwaltung auf, die jetzt ausdrücklich darauf hinwies, dass das Freihalten von Hydranten zu den Winterdienstpflichten dazugehört. TAGEBLATT schaute sich bei der Berufsfeuerwehr mit Wachabteilungsleiter Gert Wroblewski mal an, wie wichtig das Thema für die Einsatzkräfte ist.

Warum braucht man heute überhaupt noch Hydranten?
Löschfahrzeuge haben zwar einen Wasservorrat an Bord, doch der reicht nur für die ersten Minuten und recht kleine Brände. Schon bei Garagenbränden wie vor einer Woche im Industriegelände oder dem Feuer im Strohlager der Jugendfarm vor einigen Wochen brauchten die Einsatzkräfte zusätzliches Wasser aus den Hydranten, die an das Trinkwassernetz angeschlossen sind. Zudem greifen die Feuerwehren auf See- oder Flusswasser nur bei Flächenbränden zurück, in Wohnhäusern wird praktisch ausschließlich Trinkwasser verwendet. Der Aufbau einer Löschwasserverbindung gehört bei Bränden zu den ersten Dingen am Einsatzort.

Wie findet man überhaupt einen Hydranten?
Jeder Hydrant ist ausgeschildert. In seiner Nähe findet sich an einem Pfahl oder an einer Wand stets eine weiße Tafel mit rotem Rand, auf der in Metern genau vermerkt ist, wo sich der Hydrant befindet. Es gibt in Hoyerswerda noch einige Oberflurhydranten, zum Beispiel am Festplatz am Gondelteich. Meistens handelt es sich aber um Unterflurhydranten – in Gehwege oder Straßen eingelassen und mit ovalen gusseisernen Deckeln verschlossen. In jedem Einsatzfahrzeug gibt es zudem Übersichtspläne, in denen die meisten Hydranten in der Stadt eingezeichnet sind.

Warum sind die Hydranten schnee- und eisfrei zu halten?
Um den Einsatzkräften Zeit zu sparen. Liegen ein paar Zentimeter Schnee auf dem Hydranten, ist das nicht schlimm. Problematisch ist es, wenn der weggeschobene Schnee ausgerechnet auf dem Hy-dranten aufgehäuft wird und im Ernstfall der Hydrant erst gesucht und der Schnee beiseitegeschaufelt werden muss. Das dauert selbst im Idealfall noch mehrere Minuten und kann die Löschwasserversorgung ernsthaft gefährden. Die Schneeberge betreffen übrigens nicht nur die Unterflurhydranten. Gert Wrobelwski weiß, dass nicht nur in der Geschichte über Ottokar Domma Schneemänner auch um Oberflurhydranten herum gebaut werden.

Was macht die Wehr bei eingefrorenen Hydranten?
Entweder wird die Löschwasserverbindung zum nächsten Hydranten aufgebaut oder aber der gusseiserne Deckel mit dem Hammer zertrümmert. In Ausnahmesituationen wie beim Volkshausbrand in Wittichenau vor über einem Jahr, wo die Hydranten in der Nähe des Einsatzortes komplett vereist waren, wurden Tanklöschfahrzeuge der Umgebung nur des Wassers wegen geordert – bis die Hydranten aufwändig freigelegt und sogar mit Gasbrennern enteist waren.



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