Gaukler, Händler und viel Schnee


von Tageblatt-Redaktion

Die Gerichtsbarkeit zog gestern auch auf der Burg in Mortka ein – beim ersten Weihnachtsmarkt. Foto:Silke Richter
Die Gerichtsbarkeit zog gestern auch auf der Burg in Mortka ein – beim ersten Weihnachtsmarkt. Foto:Silke Richter

Der erwartete Ansturm blieb aus. Zumindest bis kurz vor Veranstaltungsbeginn. Und auch nach 14 Uhr war die Besuchermenge auf der Burg Mortka noch überschaubar. Keine langen Wartereihen vor dem Burgtor, kein zugeparktes Dorf. Das stimmte einige Besucher und Standbetreuer sogar ganz froh.

Natürlich erhofften sich alle Organisatoren ein reges Markttreiben am Sonntagnachmittag. Aber 11 000 Besucher, die die Jakubzburg zu ihrer Eröffnung Mitte September erstürmten, war dann für einige doch zu viel des Guten. Deshalb war Karla Kümmig von der Volkshochschule (VHS) gestern Nachmittag beim Anblick der Menschenmenge etwas beruhigter. Könne man sich dann doch wirklich alles mit ein bisschen mehr Ruhe anschauen und auf die Belange der Besucher besser eingehen. Ohne dichtes Gedränge. Karla Kümmig hatte nämlich einen Raku-Ofen mitgebracht, den Pia gleich ausprobieren wollte. Ein bisschen Geduld musste das Mädchen aber noch haben. Denn der Ofen war noch kalt und musste erst auf Temperatur gebracht werden.

Eigentlich sollte beim Stand der VHS auch das Handwerk des Filzens gezeigt werden. Aber in heißem Seifenwasser rum panschen? Keine gute Idee bei den eisigen Temperaturen.

Mit solchen Rahmenbedingungen kann das Budissiner Marktgesinde ohnehin umgehen. Frieren ist nicht. Die vermeintlichen Hausangestellten in mittelalterlicher Kluft mischten sich immerhin lautstark unter die Besucher. Besonders die mitgebrachte Schneeeule war vielen Besuchern einen Schnappschuss wert. Und auch die zur Schau gestellte Gerichtsbarkeit mitten im Markttreiben, natürlich nur aus Spaß, sorgte für Schmunzeln.

Die Atmosphäre von offenem Feuer, Rittern, Marktschreiern und Henkern gefiel den Besuchern, traf sie doch genau den Geschmack und entsprach dem, was man sich heutzutage unter einer mittelalterlichen Weihnachtsmarktgestaltung vorstellt. Einige, die zum ersten Mal die Burg in Mortka besuchten, nutzten natürlich gleich die Möglichkeit, sich auch mal in den inneren Räumlichkeiten umzuschauen. „Ich bin echt begeistert. Auch der erste Weihnachtsmarkt passt so richtig hier hin.

Mit den Gauklern und Händlern, die an das Mittelalter erinnern. Nur schade, dass es jetzt plötzlich so heftig schneit“, meinte Besucherin Ingrid Rodenthal. Eigens für den Weihnachtsmarkt war die Seniorin, die unweit von Dresden wohnt, angereist. Eigentlich hatte die 60-Jährige vor, noch viel länger in Mortka zu bleiben. Aber der plötzliche Schneefall und die damit verbundene Angst vor verschneiten Straßen ließ Ingrid Rodenthal ihren Ausflug schneller beenden als geplant. „Aber ich komme wieder“, versprach sie kurz vor ihrer Abfahrt. Vielleicht lag es tatsächlich am Wetter, dass nicht gar so viele Besucher gekommen waren. Das kann man sich nun mal nicht aussuchen. Aber die nächste Veranstaltung auf der Jakubzburg kommt bestimmt – vielleicht auch ein nächster Weihnachtsmarkt im Dezember 2013.



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