Für den kleinen Winterdienst


von Tageblatt-Redaktion

Tageblatt verkauft ab heute sogar Schneeschieber
Tageblatt verkauft ab heute sogar Schneeschieber

Der Hof von Familie Pohl in der Feuerwehrstraße in Bröthen ist um 7.15 Uhr gut geräumt. Es hat entgegen erster Prognosen doch nicht geschneit in der Nacht zum Dienstag. Gut 15 Jahre wohnen Joachim Pohl und seine Frau Gertraude hier. Sie hatten in diesem Jahr deutlich mehr Arbeit als sonst. „Es ist einer der schlimmeren Winter“, sagt Joachim Pohl, der in diesen Tagen wegen einer Krankheit oft auf den Rollstuhl angewiesen ist. Als er vor ein paar Tagen im Krankenhaus war, hatte seine Frau gut drei Stunden auf dem rund 250 Quadratmeter großen Hof zu tun und mit Verwehungen zu kämpfen.

„Stellenweise lag der Schnee einen halben Meter hoch.“ Mitunter zwickt es Gertrude Pohl im Rücken. In Bröthen kann man sich aber auf die Nachbarn verlassen, es ist wie in vielen Dörfern. „Jeder versucht zu helfen“, freut sich Joachim Pohl. Das alles erzählte er gestern Morgen bei Kaffee und Brötchen. Die TAGEBLATT-Redakteure Hagen Linke und Mirko Kolodziej mussten fast schon darum bitten, ein bisschen helfen zu können. Ein paar gefrorene Schneereste auf dem Pflaster der Hofeinfahrt waren schnell gelockert und zur Seite geschoben. Mehr gab es nicht zu tun. Die Pohls haben sich dennoch über den Besuch gefreut. Nächstes Jahr will Joachim wieder so gesund sein, dass er selber die Schippe in die Hand nehmen kann.

Zeitgleich in der Liszt-Straße in der Hoyerswerdaer Neustadt: Die Hoyerswerdaerin Paula Strobel findet, dass an dieser Jahreszeit bisher nichts ungewöhnlich sei. Ungewöhnlich ist vielleicht aus meteorologischer Sicht nur das Phänomen, dass von den durchschnittlich 17 Schneefalltagen eines Winters der diesjährige schon 16 verbraucht haben soll.

Die 70-jährige Rentnerin, die seit acht Jahren in der Lisztstraße 31 lebt, erzählt, dass im Winter das morgendliche Schneeschieben vor dem Haus zur Reinigungspflicht gehöre, der jeder der acht Mietparteien nachkommen müsse. Als Last habe sie das Wegräumen des Schnees allerdings nie empfunden. Warum auch. „Das Schneeschieben ist für mich einfach ein toller Sport“, beschreibt es die frühere Lehrerin. Da werde man gut durchblutet und fit bleibe man obendrein. Derzeit kann sie diesem Sport allerdings nicht nachgehen. Der Grund: „Gesundheitlich bin ich angeschlagen“, so Paula Strobel.

Was für ein Glück, dass sie in einem Haus wohnt, „in dem der Gemeinschaftssinn unter den Mietparteien noch sehr ausgeprägt“ ist. So hätten die Männer, als sie wieder mit der Hausordnung an der Reihe war, für sie den Schnee geräumt, den Fußweg gestreut. TAGEBLATT wollte da nicht nachstehen und Paula Strobel auch einmal unterstützen. Gestern Morgen, gegen 7.15 Uhr, gab es jedoch für das aus Anja Wallner und Rainer Könen bestehende TAGEBLATT-Räumteam nichts mehr zu räumen. Hauseingang und Fußweg waren schon vom Schnee befreit. Da blieb nur noch der Griff in die Streukiste, um den zum Haus führenden Weg rutschfest zu machen. Paula Strobel freute sich dennoch und hofft nun, dass sie in diesem Winter doch noch ihrem „Sport“ nachgehen kann.

Wer dafür einen Schneeschieber benötigt – wir haben in Süddeutschland ein größeres Kontingent aufgekauft. Ab sofort sind die Schneeschieber im SZ-Treffpunkt im Lausitz-Center für 22,80 Euro pro Stück zu haben. (hl/RK/US)



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