Eltern kämpfen für Sanierung der Adler-Schule


von Tageblatt-Redaktion

Nach fast 30 Jahren Bestand müsste die Schule saniert werden.
Nach fast 30 Jahren Bestand müsste die Schule saniert werden.

Fünf Jahre, nachdem Eltern der Grundschule „Handrij Zejler“ am Adler in Hoyerswerda ungefähr 5 000 Unterschriften gegen den damals geplanten Umzug in die frühere Musikschule gesammelt hatten, gab es nun erneut eine Sammlung. 32 Blätter mit 1 700 Unterschriften hat der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Hirche am Dienstag an Ministerpräsident Stanislaw Tillich übergeben. Der Grund dieses Mal: Die Unterzeichner weisen auf den dringenden Sanierungsbedarf am Schulgebäude hin. Der Elternrat um Ralf Thielicke hatte die Aktion initiiert. „An der Schule ist praktisch seit 1985 nichts mehr gemacht worden“, fasst Thielicke knapp zusammen. Das genannte Jahr ist das der Schuleröffnung. Bisher gab es hier tatsächlich nur Notreparaturen. So wurde 2011 der Keller gegen eindringende Nässe abgedichtet.

Als Beispiele für den Investitionsstau in der Schule nennt Ralf Thielicke undichte Fenster, fehlende Beschattung, den Zustand der Toiletten oder den nicht eben attraktiven Eingangsbereich. Wegen dieser und anderer Dinge habe man sich zunächst an die Stadtverwaltung gewandt. Doch die finanzielle Situation der Stadt ist bekannt. Schon 2008 hatte eine Schätzung ergeben, dass für eine Komplettsanierung gut vier Millionen Euro nötig wären. Für die Stadt ist das im Moment eine illusorische Summe.

Doch auch Tillich dürften die Anliegen der Eltern bekannt sein. Denn sie hatten ihm schon im Oktober per Brief von ihren Nöten berichtet und auch die Unterschriftenaktion angekündigt. Das Schreiben damals war in Deutsch und Sorbisch abgefasst, denn die Schule steht bekanntlich unter anderem für zweisprachiges Lernen nach dem Modell „2plus“. Frank Hirche hatte seinerzeit schon seine Unterstützung angeboten und den Brief beim Empfänger abgegeben. Der Regierungschef wiederum leitete ihn ans Kultusministerium weiter, das schließlich den Kontakt zur Schule suchte und auf eine mögliche Förderung in Höhe von bis zu 45 Prozent der Kosten aufmerksam machte. „Die Stadt müsste sie beantragen und Eigenmittel bereitstellen“, erklärt der Chef des Elternrates.

Um dieses Anliegen zu bekräftigen, gestalteten die Schüler als direkt Betroffene vor Weihnachten selbst entsprechende Plakate, „Weihnachtswunschzettel“ – die ebenfalls an Stanislaw Tillich gingen. Parallel dazu wurde die Unterschriftenaktion gestartet. Nach den Winterferien Mitte Februar war sie beendet. „Ich freue mich über die hohe Zahl der Unterschriften“, sagt Ralf Thielicke. Am Montag nun trafen sich Schulleitung, Elternrat und Schulförderverein mit Hoyerswerdas Oberbürgermeister Stefan Skora und seinem Fachbereichsleiter Bau. „Zur Bestandsaufnahme“, sagt Ralf Thielicke. Die bestätigte, dass es theoretisch auf eine Komplettsanierung des Gebäudes hinauslaufen müsste, so der Elternrats-Chef: „Die wird es aus finanziellen Gründen aber nicht geben.“

Ähnlich hatte es der OB schon vergangene Woche während seiner Bürgersprechstunde ausgedrückt: „Wir wissen, dass wir noch Bedarf bei den Schulen haben. Eine Komplettsanierung wie bei Lessing-Gymnasium oder Elster-Grundschule ist aber nicht mehr drin, höchstens kleinere Investitionen.“ Schließlich sind auch Neustadt-Mittelschule sowie Lindenschule „bedürftig“. Das heißt nun nach Aussage von Ralf Thielicke, dass die Stadt eine Konzeption dazu erarbeiten wird, was finanziell überhaupt machbar sein könnte. Um konkrete Zahlen sei es noch nicht gegangen. „Uns geht es einfach darum, dass die Kinder gut lernen können“, so der Elternrats-Vorsitzende abschließend. (aw/MK)



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