Einen Weihnachtsbaum, bitte!


von Tageblatt-Redaktion

Christian Martin verkauft beim Pflanzenhof Schulze Weihnachtsbäume, unter anderem diese Nordmanntanne.  Foto: Gernot Menzel
Christian Martin verkauft beim Pflanzenhof Schulze Weihnachtsbäume, unter anderem diese Nordmanntanne. Foto: Gernot Menzel

Würden Sie einen über und über mit Schnee beladenen Tannenbaum kaufen? Eben. Und deshalb besteht der Winterdienst beim Pflanzenhof Schulze derzeit nicht nur aus Schneeschieben, sondern auch aus Schneepusten. Wenn es in der Nacht geschneit oder geweht hat, geht einer der Mitarbeiter durch den Wald der zum Verkauf stehenden Nadelbäume, wirft das Motorgebläse an und treibt den Pulverschnee vom dunklen Grün.

Trocken werden die Bäume dadurch nicht. Deshalb empfiehlt Inhaber Andreas Schulze auch jedem Käufer, Arbeitshandschuhe und für den Baumtransport im Auto eine alte Decke oder besser noch eine wasserundurchlässige Plane mitzubringen. Immerhin bekommt man aber gut gekühlte Ware, die länger ihre Nadeln behalten dürfte, als es im vorigen Jahr der Fall war. Beim Pflanzenhof kostet der Meter Nordmanntanne 18 Euro.

Dafür bekommt man Ware, die in Dänemark auf Jütland gewachsen ist. Andreas Schulze ist froh, dass der Aufschrei, der im vergangenen Jahr wegen der Pestizide und Herbizide auf den Weihnachtsbäumen durch einige Regionen Deutschlands ging, seinen Lieferanten nicht betrifft. Da sei der Einsatz der Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel seit zwei Jahren streng reguliert. Und der Maitrieb wird mittlerweile mechanisch abgeknipst, auf dass die Nadelbäume so wachsen, wie sich die Kunden in Deutschland eben einen Weihnachtsbaum vorstellen. Heimische Kiefern wird er wohl erst Mitte kommender Woche anbieten.

Und erstmals hat der Pflanzenhof auch Blaufichten aus eigener Produktion da, vorerst nur als Topfbäume, also mit Ballen. Nächstes Jahr wird wahrscheinlich schon auf der eigenen Plantage geerntet.
Auf einen Baum muss jedenfalls niemand verzichten. Grenzen setzen das zur Verfügung stehende Budget oder der Platz Zuhause. Mancher hat Platz für einen großen Baum. In vielen Neustadt-Wohnungen werden allerdings, so die Erfahrungen der Verkäufer, 80 bis 160 Zentimeter hohe Exemplare bevorzugt, die unten einen nicht allzu großen Durchmesser haben.

Selberfäller, jedenfalls die, die keinen Diebstahl begehen wollen, haben es in diesem Jahr etwas schwerer. Seitens des Forstbezirks Oberlausitz wird der Weihnachtsbaumverkauf im Bereich Hoyerswerda nicht forciert. „Wir können die Nachfrage einfach nicht mehr bedienen“, sagt Forstbezirksleiter Holm Karraß. Ausnahmen bestätigen zwar auch hier die Regel. Doch offizielle große Aktionen finden eher in südlichen Revieren des Forstbezirks statt.

Auch andere Händler und Betriebe bieten in und um Hoyerswerda natürlich Weihnachtsbäume an. Vergleichen muss jeder selbst, denn letztlich ist der Kauf eines Weihnachtsbaums Geschmackssache. Doch egal, wo man das schönste Exemplar für sein Wohnzimmer findet – abtrocknen lassen muss man es auf jeden Fall.



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