Die Tage des Grethe-Weiser-Hauses in Bernsdorf sind gezählt.


von Tageblatt-Redaktion

Das Grethe-Weiser-Haus Bernsdorf schließt für immer.
Das Grethe-Weiser-Haus Bernsdorf schließt für immer.

Schon vor Jahresfrist war es erstmals fast soweit. Nun aber sind die Würfel endgültig gefallen. „Es gibt kein zurück mehr“, stellt Martina Scholze klar. Die Gastwirtin wird im Dezember den Betrieb des Grethe-Weiser-Hauses am „Blauen See“ in Bernsdorf einstellen. Seit dieser Woche steht das fest, wie sie gegenüber TAGEBLATT erklärte.
Am 10. Dezember wird im Haus letztmalig unter Regie von Martina Scholz Gastronomiebetrieb herrschen.

Schon jetzt ist dieser im Vergleich zu früheren Jahren reduziert. Unter der Woche steht es für angemeldet Gruppen offen, nur noch am Sonntag ab 11.30 Uhr für kurzentschlossene Besucher. Bis zum 12. Dezember, diesen Termin nannte die Gastwirtin, soll sie das Haus beräumt haben. „Das wird eine Hau-Ruck-Aktion“ blickt Martina Scholze voraus, hat aber schon viele Hilfsangebote aus der Bernsdorfer Bürgerschaft erhalten.

Mit dem Abschied vom Grethe-Weiser-Haus endet eine Ära, die vor 17 Jahren begann. Im Oktober 2005 war die Eröffnung, nachdem Martina Scholze ein Jahr lang das Haus selbst und das Umfeld hergerichtet hatte. „Wir haben damals das Gelände hier erst mal urbar gemacht.“

Seither begeisterte die Wirtin ihre Gäste nicht nur mit der Grethe-Weiser-Ausstellung, sondern auch mit dem von ihr gestalteten Programm, in dem sie die 1970 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorbene Schauspielerin gewissermaßen wieder auferstehen ließ. „Das war der schönste Nachmittag meines Lebens“, hatte ihr erst kürzlich ein Besucher gesagt, der mit einer Reisegruppe aus Berlin an den „Blauen See“ gekommen war.

Auch angesichts solcher Worte verabschiedet sich Martina Scholze nur schweren Herzens in den ruhestand. „Man hat das hier alles über die Jahre liebgewonnen“, meint sie.

Mit Martina Scholze verlässt auch die Grethe-Weiser-Sammlung das Haus. Versuche, einen Nachfolger zu finden, der die rund 50 Originalstücke aus dem Leben von Grethe Weiser, die mehr als 600 Fotos und das umfangreiche Filmmaterial samt Grethe-Weiser-Haus übernimmt, waren nicht von Erfolg gekrönt. „Ich glaube auch nicht mehr, dass noch einer hier auftaucht.“ Aktuell lässt sie in Dresdener Kulturkreisen schauen, ob es Interessenten gibt. Wenn nicht, wird die Sammlung in Kartons verpackt und eingelagert. „Das wäre das Schlimmste, was passieren kann.“

web www.grethe-weiser-haus.de



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