Die SolarGartenStadt wird geschrumpft


von Tageblatt-Redaktion

Platz zum Bauen gibt es hinter der Grünstraße reichlich.
Platz zum Bauen gibt es hinter der Grünstraße reichlich.

Obwohl Projektträger asenticon ausgestiegen ist und die Stadt Hoyerswerda so mit dem Projekt SolarGartenStadt aus einem Bundes-Forschungsprogramm ausscheiden musste, sind die Pläne zur Revitalisierung der Brachen rund um die Spremberger Straße nicht zu den Akten gelegt. „Wir haben die Bebauung dort nicht aufgegeben“, erklärt der zuständige Baudezernent Dietmar Wolf (parteilos).

Und wenn man so wolle, sei mit den Neubauten der Wohnungsgesellschaft an der Spremberger Straße 11 ja fast ein Zehntel der SolarGartenStadt umgesetzt. Mengenmäßig ist das korrekt. Sollten in der SolarGartenStadt insgesamt rund 200 neue Wohnungen entstehen, werden es in der „Wohnanlage Krokuswiese“ immerhin 24 sein. Und unter anderem die geplante Nutzung von Fernwärme geht zumindest in Richtung Energieeffizienz.

In der Bauverwaltung hat man nun ein weiteres Zehntel der ursprünglichen Pläne im Auge. Dort, wo sich hinter der bebauten Fläche an der Grünstraße noch ein kleiner Stadtdschungel erstreckt, wäre laut Wolf Platz für gut 25 Einfamilienhäuschen. Es ist daran gedacht, sie beidseitig einer neuen, parallel zur Grünstraße gelegenen Erschließungsstraße zu errichten. Man müsse, so der Dezernent, aber zunächst den Bebauungsplan anpassen.

Immerhin habe man sich aber schon Angebote zur Beräumung der Fläche eingeholt und die Sparkasse biete an, bei der Finanzierung zu helfen. „Allerdings stehen die Bauherren bei uns noch nicht Schlange“, sagt Dietmar Wolf. Das wäre aber auch ein Wunder, denn noch ist das Vorhaben schließlich weitgehend unbekannt.

Die Bauverwaltung ist ganz optimistisch, sich zumindest nicht allzu weit von den Zielen einer klimatechnisch optimalen Bebauung verabschieden zu müssen. So sollten die Häuschen zwecks maximaler Nutzung des Sonnenlichtes nach Süden ausgerichtet werden. Zudem müsse man ohnehin nach der neuen Energiesparverordnung bauen, sagt Wolf: „Das muss ja nicht gleich in Richtung Passivhaus gehen.“

Und theoretisch wäre wohl auch die Weiterführung der Fernwärmetrasse möglich, die ja gerade über Zoo und Braugasse 1 bis zur Spremberger Straße erweitert wird. Man dürfe also durchaus weiter von einer SolarGartenStadt sprechen – wenngleich vielleicht von einer etwas geschrumpften. Und über ein weiteres Grundstück im betreffenden Areal gibt es laut Stadt Gespräche.

Es geht um den nördlichen Teil des „wilden“ Parkplatzes an der Spremberger Straße. Es gebe Überlegungen eines Interessenten, den Bereich neben dem grünen Haus mit der Nummer 33 für Wohnbebauung zu kaufen. Die Stadt hätte nämlich schon gern die in den 1980er-Jahren durch Abriss geschlagene Wunde entlang der Straße wieder geschlossen.

Die Reduzierung der ursprünglichen Pläne, die unter anderem damit zu tun hat, dass die beiden großen Hoyerswerdaer Wohnungsunternehmen die vonasenticon berechneten Baupreise für zu optimistisch hielten, begreift Dietmar Wolf nicht als Scheitern: „Wenn die Unternehmen erst in Ruhe gucken wollen, was sie machen können, ist das auch in Ordnung.“ Das Ziel der Stadt bleibt wohl, wie es im vorigen Jahr quasi als kleinster gemeinsamer Nenner blumig formuliert wurde, die Entwicklung des Altstadtzentrums zu einem attraktiven Standort vor allem für den Neubau von Wohneigentum, Mietwohnungen, Seniorenwohnungen und kleinteiliges Gewerbe.



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