Clevere Technik führte zu gestohlenem Caravan


von Tageblatt-Redaktion

Günter Thieme hat dank Satellitenortungstechnik seinen Wohnwagen zurück.
Günter Thieme hat dank Satellitenortungstechnik seinen Wohnwagen zurück.

Exakt 51,442976 Grad nördlicher Breite und 14,258755 Grad östlicher Länge parkte gestern am Vormittag ein Caravan mit der Aufschrift „Ambassador“ – im Hoyerswerdaer WK I vor dem Wohnhaus seines Besitzers Günter Thieme. Noch tags zuvor hatte der Wohnwagen auf dem Hof der Polizei im polnischen Zary gestanden.

Vergangene Woche nämlich war das Fahrzeug vom Parkplatz an der Feuerwache in Kühnicht gestohlen worden und Günter Thieme hat es nur dank moderner Technik sowie exakter geographischer Koordinaten zurück. Als der Pensionär nämlich am Freitag den Diebstahl entdeckte, brauchte er bloß einen kurzen Code aus Buchstaben und Zahlen in sein Smartphone tippen – und schon meldete sich ein im Wohnwagen installiertes satellitengestütztes Ortungssystem. Thiemes Smartphone zeigte 51,696361 Grad nördlicher Breite und 14,856660 Grad östlicher Länge – ein kleines polnisches Dorf namens Laz südlich Zary.

Günter Thieme schaltete die Polizei ein und konnte sich seinen Wohnwagen vorgestern zurückholen. „Ich bin fest überzeugt: Ohne GPS wäre der Caravan auf Nimmerwiedersehen verschwunden“, sagt der Eigentümer.
Für etwas mehr als 200 Euro hatte er die Technik, die ihm nun half, erst im Sommer beim Elektronikhändler Conrad gekauft – zwei kleine Kästchen, die er gut versteckt im Wohnwagen installierte.

Gelohnt hat sich das in jedem Fall, denn die Polizei beziffert den Wert des „Ambassador“ auf 23 000 Euro. Dazu kommt, dass Günter Thieme schon Gepäck und Verpflegung für einen mehrwöchigen Urlaub in Spanien im 7,80 Meter langen und 2,50 Meter breiten Wohnwagen verstaut hatte. Die Diebe wühlten zwar herum. Aber außer einem Werkzeugkasten, einem Haarschneider, einem Fön und einer kleinen Flasche Reizgas fehlt nichts. Den Tätern blieb wohl einfach keine Zeit dafür, das Diebesgut zu verwerten. Günter Thieme muss eigentlich nur aufräumen, ein zu Bruch gegangenes Schloss ersetzen und kann dann in Richtung Sonne starten.

Ende nächster Woche will er mit dem Wohnwagen schon auf und davon sein. „Ich kann das nur jedem empfehlen“, sagt er über die Ortungstechnik im Wohnwagen. Den müssen die Diebe übrigens ungeöffnet weggefahren haben. Denn hätten sie gleich noch in Kühnicht die Tür aufgebrochen, hätte das Alarmgerät dank in den Luken und Klappen des Caravans eingebauter Kontakte gleich von sich aus eine Kurzmitteilung an Günter Thiemes Smartphone geschickt. Der Hoyerswerdaer ist jedenfalls rundum zufrieden mit seinem Kauf vom Sommer.

Das hat er auch schon Conrad mitgeteilt und gleich noch Technik für sein Boot geordert. Denn ein Ersatz-Gerät, das noch zu Hause lag, hat Günter Thieme inzwischen seinem Sohn gegeben – für dessen Wohnwagen. Noch im Sommer war der Filius recht skeptisch. „Was soll denn das“, fragte er seinen Vater. Nun weiß er Bescheid.



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