Burger Einlaufwehr am Bernsteinsee zerstört


von Tageblatt-Redaktion

Der Mittelteil des Wehres am Zulauf des Bernsteinsees ist weggebrochen.
Der Mittelteil des Wehres am Zulauf des Bernsteinsees ist weggebrochen.

Es fiel in Burg bereits das böse Wort Baupfusch. Doch man muss mit Schuldzuweisungen wohl vorsichtig sein, nachdem in der vorigen Woche am Burger Zuleiter von der Kleinen Spree zum Bernsteinsee offensichtlich die Erde in Bewegung geraten ist. Resultat: Das Wehr ist exakt an den Dehnungsfugen des Mauerwerkes gerissen und hat sich in Richtung See geneigt. Zudem gibt es dahinter sichtbare Absenkungen seitlich der Einlaufkaskaden zum See.

Wie Uwe Steinhuber von der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft LMBV sagt, sind die Zerstörungen am Donnerstag festgestellt worden: „Daraufhin wurde der möglicherweise durch die Frostperiode verursachte Schaden von Mitarbeitern der LMBV und der Landestalsperrenverwaltung in Augenschein genommen und als Sofortmaßnahme der Zufluss aus der Kleinen Spree bis auf Weiteres gestoppt.“ Am Freitag kippten LKW dazu am Beginn des Einlaufgrabens Erdmassen an die Flussböschung.

Zudem wurde das gesamte Areal mit rot-weißem Flatterband sowie Schildern („Betreten verboten“) abgesperrt. „Jetzt wird eine interne Untersuchungskommssion versuchen, die Ursachen weiter zu ermitteln und die notwendigen Einschränkungen zu bewerten. Darauf aufbauend wird eine Reparaturkonzeption entwickelt werden“, erläutert Uwe Steinhuber.

Das sogenannte Einlaufbauwerk in Burg ist jetzt reichlich sieben Jahre alt. Bei entsprechendem Wasserstand in der Kleinen Spree kann es je Sekunde maximal zwei Kubikmeter Wasser in den Bernsteinsee abgeben. Das war bisher auch wichtig, um die Wasserqualität im ohne entsprechende „Behandlung“ sauren See verbessern zu können. Diesbezüglich, sagt Spreetals Bürgermeister Manfred Heine, seien die Auswirkungen nun überschaubar: „Das ist kein großes Drama.“

Er verweist zur Begründung auf die regelmäßige Bekalkung des Wassers mit Hilfe von Spezialschiffen, die seit drei Jahren läuft und auf die derzeit in Angriff genommene Überleitung von Wasser aus dem Scheibe- in den Bernsteinsee. Mit einer deutlichen Verschlechterung der Qualität des Bernsteinsees ist also ohne das Wasser aus der Kleinen Spree nicht zu rechnen.

Es sind aber zwei andere Punkte, die Heine im Zusammenhang mit dem kaputten Bauwerk umtreiben. Zum einen hat er am Sonnabend eher zufällig durch die Gemeinde-Feuerwehr von den Schäden erfahren, die wiederum ebenfalls mehr oder weniger zufällig während der Ausbildung auf die LKW mit den Erdmassen aufmerksam geworden war. „Die Art und Weise hat mich schon etwas ernüchtert“, sagt Heine.

Inzwischen hat es am Montag aber ein Gespräch mit LMBV-Sanierungsbereichsleiter Manfred Kolba gegeben. Und Pressesprecher Uwe Steinhuber versichert: „Die Kompaktheit des Bauwerkes an sich ist weiter gegeben, jedoch eingeschränkt.“ Nun denkt man in Spreetal allerdings ganz unwillkürlich darüber nach, was wohl passieren würde, risse das Auslaufbauwerk auf der Seite von Burghammer. „Dort steht das Wasser im Bernsteinsee einen Meter höher als die Kleine Spree“, so Heine. Heißt: Eine mögliche Welle würde vermutlich in Burghammer und Burgneudorf zu Überschwemmungen führen. Kein Wunder, dass sich die Spreetaler eine Überprüfung des Auslaufbauwerkes wünschen.



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