Bahnübergang "Waldesruh" soll geschlossen werden


von Tageblatt-Redaktion

In zwei Jahren will sich die Stadt Hoyerswerda vom Bahnübergang in Schwarzkollm-Waldesruh trennen. Das sorgt für Unmut in Torno.
In zwei Jahren will sich die Stadt Hoyerswerda vom Bahnübergang in Schwarzkollm-Waldesruh trennen. Das sorgt für Unmut in Torno

Mehrheitlich hat sich der Hoyerswerdaer Stadtrat vor Wochenfrist für die Schließung des Bahnübergangs in der Schwarzkollmer Ortslage „Waldesruh“ ausgesprochen. Das geschah gegen den Willen des Ortschaftsrates von Schwarzkollm und sorgt auch im benachbarten Lauta für Bedenken.

„Wir sind sehr unglücklich über diese Entscheidung“, sagte Lautas Bürgermeister Hellfried Ruhland (Freie Wähler) in einer ersten Stellungnahme gegenüber TAGEBLATT. Er habe erstmalig im Frühjahr von den Schließungsabsichten der Stadt Hoyerswerda erfahren und schon damals Bedenken geäußert. Immerhin liegt dieser Bahnübergang auf der Verbindungsachse zwischen dem Raum Senftenberg/Lauta und dem eigentlichen Stadtgebiet Hoyerswerda. „Diese Strecke ist historisch gewachsen und wird sehr gut angenommen.“

Betroffen von der Schließung des Bahnübergangs sind aber nicht nur Pendler. Hellfried Ruhland verweist auf das Schullandheim. „Das profitiert von der kurzen Anbindung an die B 96.“ Das gleiche gilt für die Töpferei Hegewald und die Anwohner. Nicht zu vergessen die RVS Reststoffverwertungs- und Altlastensanierungs GmbH. Derzeit rollen die Fahrzeuge im Zusammenhang mit den Rotschlammhalden-Sanierungsarbeiten in einer Art Kreisverkehr. Zu den Halden geht es über den Bahnübergang, weg von den Halden über eine Betriebsstraße auf die Oststraße. Für deren Anwohner, so der Bürgermeister, ist der Baustellenverkehr auf diese Weise „halbwegs erträglich“.

Das wird sich allerdings mit Schließung des Bahnübergangs ändern. Den Brummi-Verkehr zur Firma RVS über Schwarzkollm und den Waldesruhweg zu leiten, das wird nicht passieren. „Die verkehrstechnische Erschließung der RVS GmbH soll ausschließlich über das Stadtgebiet Lauta erfolgen“, auf diesem Standpunkt steht die Stadt Hoyerswerda, die für den Fall der Missachtung des Lkw-Fahrverbots auf dem Waldesruhweg bauliche Einrichtungen zur Sperrung dieser Straße an der Gemarkungsgrenze Richtung Torno in Aussicht stellt.

Die werden aber wohl nicht nötig sein. RVS-Geschäftsführer Christoph Leiker, der von Hoyerswerda in die Entscheidungsfindung zum Bahnübergang einbezogen worden ist, stellt sich auf eine Verkehrsführung ein, wie sie schon einmal praktiziert wurde. Da nur noch die Privatstraße zur Verfügung steht, muss über diese und die Oststraße der gesamte Baustellenverkehr abgewickelt werden. Ausweichbuchten auf der Werksstraße sind vorhanden. Die ermöglichen den Begegnungsverkehr. „Schön ist diese Lösung nicht. Sie bringt Erschwernisse für uns und auch die Anwohner der Oststraße“, weiß Christoph Leiker.

Allerdings kündigt er auch an, dass der Lkw-Verkehr insgesamt mit dem Fortschreiten der Sanierung bis zu deren Abschluss im Jahre 2018 geringer werden wird.

Rund 150.000 Euro müsste die Stadt Hoyerswerda beisteuern, damit der Bahnübergang auf den technisch aktuellen Stand gebracht und erhalten bleibt. Am Rückbau dagegen ist sie nur mit 12.000 Euro beteiligt. Aus Kostengründen wird daher die Schließung favorisiert.

Die endgültige Entscheidung, ob der Übergang geschlossen wird oder erhalten bleibt, obliegt dem Eisenbahn-Bundesamt, so der Hinweis im Schließungsbeschluss des Hoyerswerdaer Stadtrates. Das Amt führt ein entsprechendes Verfahren durch, an dem alle Betroffenen beteiligt werden. Eine Schließung steht nicht vor 2013 zur Debatte.



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