Bären ziehen im August ans Schloss
Der Frost dringt immer tiefer in den Boden. Keine gute Zeit für Erdbauarbeiten. Von Bauarbeiten für die neue Bärenanlage direkt am Schloss keine Spur. Karsten Bormann, Vorsitzender des Vereins der Zoofreunde, hätte sich freilich gefreut, wenn schon gebaut worden wäre. Bis vor wenigen Tagen war der Winter mild und das Geld für die Bärenanlage, vom Verein vor allem dank des verstorbenen Mitglieds Else Schulz zusammengetragen, steht seit Herbst der Stadt als Bauherrin zur Verfügung.
Im Stadtrat sagte Baudezernent Dietmar Wolf auf Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Uwe Blazejczyk (SPD), dass die Ausschreibungen für die Bauarbeiten im Februar erfolgen, die Vergabe ist dann für den März geplant. Spätestens zum 20. August sollen die beiden weiblichen Grizzlys des Zoos dann von der alten in die neue Anlage umziehen. Die soll zu diesem Zeitpunkt bis auf die geplante Schrotholzscheune und den hölzernen Besuchersteg, von wo aus die Bären besonders gut beobachtet werden können, fertig sein. Karsten Bormann wäre eine Fertigstellung im späten Frühjahr dieses Jahres lieber gewesen, um mehr Besucher in der Saison anzulocken: „Die Idealvorstellung war Mai.“
Immerhin: Die Vorarbeiten für die 450 000-Euro-Investition sind längst geleistet. Bei der Verlegung der Fernwärmetrasse für das Gebiet westlich der Teschenstraße wurde der Beton des alten Wirtschaftsweges gleich mit entfernt. Die Zackelschafe, die vorher auf dem Areal lebten, wurden vom Zoo an einen privaten Halter abgegeben. Mit Hilfe einer Beschäftigungsmaßnahme, die der Zooverein zusammen mit der Gesellschaft für Aus- und Fortbildung organisiert hatte, wurde der alte Zackelschafstall abgerissen. Auch der Wetterschutz und der Pausenraum, die zu DDR-Zeiten für die Bildhauersymposien neben der Adler-Voliere errichtet worden waren, existieren nicht mehr. „Das Holz der Verkleidung steht dem Zoo jetzt für andere Dinge zur Verfügung“, sagt Karsten Bormann. Alles, was Metall war, habe man dem Schrotthandel zugeführt. Der Erlös kommt über den Verein wiederum dem Zoo zugute. Ende Oktober war das.
Die neue Bärenanlage gilt als Startschuss für die Umgestaltung des gesamten Zoos. Sie soll eine artgerechte Haltung der Grizzlys ermöglichen. Gleichzeitig soll die Anlage so gestaltet werden, dass die Bären sicher gehalten werden können, andererseits der Anblick des Schlosses aus Richtung Straße nicht gestört wird. Die Unterbringung von bis zu drei Bären soll mit im Fischotterhaus erfolgen. Das war seinerzeit etwas größer gebaut worden, weil hier auch die Technik für die Robbenanlage untergebracht werden sollte. Das Vorhaben wurde ad acta gelegt. Wovon die Bärenanlage profitierte.
Karsten Bormann, der im Dezember noch auf einen ersten Spatenstich für die Bärenanlage im Januar hoffte, geht nun davon aus, dass dieser spätestens Anfang März erfolgt. Denn am 7. März ist die öffentliche Mitgliederversammlung der Zoofreunde. Und die haben natürlich ein gesteigertes Interesse daran zu sehen, was mit dem von ihnen bereitgestellten Geld geschieht.
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