Bäcker Pieprz bäckt Stollen bald bei Lumberg


von Hoyte24 News

Bäcker Andre Pieprz und Oberbürgermeister Stefan Skora mit dem Stollen, der heute Abend zur Weihnachtsmarkteröffnung angeschnitten werden soll.
Bäcker Andre Pieprz und Oberbürgermeister Stefan Skora mit dem Stollen, der heute Abend zur Weihnachtsmarkteröffnung angeschnitten werden soll.

Stadtbäcker André Pieprz hat momentan straff zu tun. Weihnachtsgeschäft. Da steht der Bäckermeister früh selbst noch in der Backstube in der Mittelstraße. Stollen ist bei ihm Chefsache. Beim nächsten Weihnachtsgeschäft will André Pieprz schon in der neuen Backstube stehen. Im Gewerbegebiet Nardt hat er das Lumberg-Grundstück samt Produktionshalle erworben. Wie André Pieprz sagt, sind die Verträge geschlossen, die Kaufsumme ist geflossen. Seit ein paar Wochen schon machte das Gerücht über den Kauf die Runde. Jetzt bestätigt der Stadtbäcker sein neuestes Projekt.

Mit dem Stadtcafé in der Kirchstraße hat er erst im Sommer vergangenen Jahres einen Paukenschlag gesetzt. Andere Pieprz-Cafés, zum Beispiel im Treff8-Center, wurden daraufhin in dem neuen Stil umgestaltet. Schon damals war klar, dass der Bäcker eine größere Bäckerei benötigt. Der angedachte Erwerb der alten Heberer/Hoback-Bäckerei im Industriegelände kam nicht zustande.

Eine gewisse Erleichterung stellte sich in der Mittelstraße ein, als dort mit der Eröffnung des Stadtcafés der Laden schloss und plötzlich ein paar Quadratmeter Fläche mehr zur Verfügung standen. Doch das reicht bei weitem nicht aus. Auch Anlieferung und Mehlsilo funktionieren zwar, aber die Logistik ist nicht optimal. Zu viele Kompromisse. André Pieprz suchte weiter und schaute sich die Lumberg-Halle an. Ende Februar 2009 war hier die Produktion von elektromechanischen Bauelementen wie Kabel und Stecker eingestellt worden.

Rund 120 Leute verloren damals bei der Schließung der Firma ihren Job. Seitdem konnte jeder, der wollte, die große Halle erwerben. André Pieprz hat es getan. Und dabei auch Unterstützung von Oberbürgermeister Stefan Skora erfahren, wie er betont. Der hatte sich beim Verwalter der Immobilie dafür eingesetzt, dass sie nicht nach außerhalb geht und unter Umständen eine Fläche mit Solaranlagen entsteht, die keine Arbeitsplätze bringt. Sondern ein heimischer Unternehmer sollte bevorzugt werden.

Das war im September. Jetzt sind die Verträge unter Dach und Fach. Die offizielle Übergabe des Gebäudes steht aber noch aus. André Pieprz hat in den kommenden Wochen jedenfalls viel zu erledigen. Denn am neuen Standort will er seine beiden Produktionsstätten vereinen. Im Mai, so die aktuellen Planungen, wird die Fertigungsstätte aus der Mittelstraße, dem Pieprz-Stammsitz, ins Gewerbegebiet umziehen. Im Juni folgt die aus dem Globus-Markt. Dann endet dort auch die Ära des Pieprz-Cafés. In Nardt stehen 2 800 Quadratmeter Produktionsfläche, 400 Quadratmeter für die Verwaltung zur Verfügung.

 André Pieprz schwärmt von optimalen Arbeitsbedingungen. Zehn Jahre ist die Halle erst alt. Voll isoliert und mit einem versiegelten hygienischen Fußboden ausgestattet. Datenkabel und Stromversorgung entsprechen den Anforderungen der Bäckerei. Natürlich ist dennoch einiges anzupassen, ehe die komplette Technik aus den beiden alten Produktionsstandorten ins Gewerbegebiet umziehen kann. Perspektivisch wird hier auch das aus dem Globus bekannte Pieprz-Café eröffnen. Aber nicht gleich nach dem Umzug, schränkt André Pieprz ein.

Der Umzug ist sein großes Projekt für 2012. Was aus dem Alt-Standort in der Mittelstraße wird, ist noch nicht klar. Der Umbau zu Wohnraum wäre eine Option. 2013 steht die Produktionserweiterung in Nardt auf dem Programm. 2014 soll dann das zurückgestellte Neubauprojekt eines Cafés in der Einsteinstraße in Angriff genommen werden. Und nicht zuletzt will der Hoyerswerdaer, der für die CDU im Stadtrat sitzt, in den kommenden drei Jahren die Anzahl seiner Mitarbeiter um 30 auf etwa 100 erhöhen. Alles Schritt für Schritt. Aber in der Adventszeit, bei der Stollenproduktion, da will André Pieprz auch künftig noch mit in der Backstube stehen.



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