Ausbildung künftig ohne Asbest

Unter Vollschutz zu arbeiten macht keinen Spaß. Einziger Trost: Für das Tragen einer solchen Arbeitsbekleidung ist die Witterung derzeit noch angenehm. Aber wenn man heutzutage mit Asbestplatten hantiert, ist dieser Schutz vorgeschrieben. Und so arbeiten sich die Leute der Firma Umweltservice Bautzen durch die asbestfaserverstärkten Verkleidungen und Wellasbest-Eindeckungen der großen Hallen im Westen der Landesfeuerwehrschule Nardt und versuchen dabei so wenig wie möglich Bruch zu erzeugen.
Seit einer Woche sind sie hier beschäftigt und bereiten somit den Abriss der Fahrzeughallen vor. Die waren Ende der DDR-Zeiten für die Kampfgruppen errichtet worden. Mannschaftstransporter der Marke Robur sollten hier stationiert werden. Wartungsgruben, Waschplatz – alles war da, eine Fernwärmeleitung vom Heizwerk der Feuerwehrschule schon gelegt. Doch dann kam die Wende und die Hallen gingen nie in ihrem ursprünglichen Sinne in Betrieb.
Die Feuerwehrschule nutzte sie als Lager und als Ausbildungsstätte für die Technische Hilfeleistung. Als Hallen für die aktuellen Einsatzfahrzeuge, die deutlich andere Maße als die Robur haben, waren sie nicht geeignet. Jetzt machen die Hallen Platz für neue Bauten. Der Freistaat hat bereits Schul- und Verwaltungsgebäude sowie das Internat der Schule erneuern lassen, die Fahrzeughallen um- bzw. neu gebaut, einen Sportplatz angelegt. Jetzt ist der Ausbildungsbereich dran. Der kostet rund 7 Millionen Euro und soll Ende 2013 fertig sein.
Die Übungstürme für den Katastrophenschutz stehen schon, sie bekommen gerade ihr Dach. Wegen des benachbarten Flugplatzes stehen sie in einer künstlichen Erdsenke. Stören werden sie die benachbarten Hobbyflieger gewiss nicht – die benachbarten Bäume sind allesamt höher als die Türme. Doch das Nachbargrundstück, auf dem die Bäume wachsen, befinden sich nicht in der Zuständigkeit des Freistaates. das Objekt gehört dem Bund weiß Schulleiter Lutz Fichtner.
Das ist auch der Grund dafür, dass der Wachturm auf der Ecke noch steht. Der Freistaat hatte zu Beginn der Planungen schon dessen Abriss ins Auge gefasst, doch man merkte schnell, dass der Turm gar nicht zum Schulareal gehört. Die Betonwand, die das Areal einzäunt, lässt man hingegen stehen.
Anstelle der Hallen entstehen zwei neue. Eine, so erläutert Schulleietr Lutz Fichtner, wird der Ausbildung bei der technischen Hilfeleistung dienen, die andere der Ausbilung für ABC-Einsätze. Ein modernes Brandübungshaus ist ebenso geplant. Eine etwa 70 Meter lange Bahnübungsanlage wird das Ausbildungsareal abrunden. Anstelle der jetzigen Betonplatten-Wege werden nach Fertigstellung der Neubau-Hallen neue Straßen asphaltiert.
Einige Teile der alten Fahrzeughallen sollen übrigens nicht geshreddert und anschließend abtransportiert werden, sondern der Feuerwehrschule künftig noch gute Dienste leisten. Sie sind das perfekte Material für die an den Übungstürmen geplante Trümmerstrecke, in der künftig bestimmte Ausbildungssegmente für Feuerwehrleute und Katastrophenschützer durchgeführt werden. Und natürlich wird man nur den Schutt ohne Asbestanteile verwenden
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