Auch im Winter haben Touristiker Arbeit


von Tageblatt-Redaktion

In Martin Tinkos Ferien & Freizeitpark gibt es derzeit nicht allzu viel zu tun. Allerdings werden in den Bungalows und Campingwagen die Gasflaschen ausgetauscht – für die neue am 1. April beginnende Saison.  Foto: Rainer Könen
In Martin Tinkos Ferien & Freizeitpark gibt es derzeit nicht allzu viel zu tun. Allerdings werden in den Bungalows und Campingwagen die Gasflaschen ausgetauscht – für die neue am 1. April beginnende Saison. Foto: Rainer Könen

Winterzeit ist Messezeit. Das sagt Martin Tinko. Der muss es ja wissen. Schließlich gehört ihm der Ferien & Freizeitpark Geierswalde. Gerade in den Wintermonaten, wenn sich kaum ein Tourist im Lausitzer Seenland aufhält, gilt es, auf sich aufmerksam zu machen. Und wo geht es besser, als auf Messen.

Gut möglich also, dass sich in einigen Wochen die Wege von Martin Tinko, Karsten Dirkx oder Klaus Renner auf der „Beach & Boot“ in Leipzig kreuzen werden. Bei der 5. Auflage der Wassersportmesse vom 14. bis 17. Februar dreht sich alles um die Themen Motorboot, Segeln, Wassertourismus, Tauchen, Paddeln und Surfen. Schwerpunktthema in diesem Jahr wird „Das 1 x 1 des Wasserwandern“ sein. Logisch, das da Unternehmer wie Tinko, Dirkx, Renner und andere touristische Anbieter des Lausitzer Seenland dort vorbeischauen werden. Um zu sehen, was es sonst noch an Trends gibt. Denn schließlich gilt es mitzuhalten mit anderen Ausflugsregionen.

TAGEBLATT hörte sich einmal bei einigen touristischen Anbietern am Geierswalder See um, erkundigte sich, wie man sich auf die am 1. April offiziell beginnende Saison vorbereitet.

Als Silvia Siermann vor einigen Jahren runde Boote mit Grilltisch und Sonnenschirm im Geierswalder See zu Wasser ließ, wurden die aus Kunststoff bestehenden Donats ihres Unternehmens Grill & Chill anfangs ein wenig scheel angesehen. Doch mittlerweile hat sich Siermanns Geschäftsidee etabliert. Das zeigt die imposante Entwicklung der Gästezahlen. Vor zwei Jahren hatten sich rund 6 000 Urlauber das Vergnügen gegönnt, mit diesen schwimmenden Inseln über den Geierswalder See zu fahren und es sich dabei gut gehen zu lassen.

Ein Jahr später waren es schon 8 000 Gäste. Und 2013? „Wir können den Saisonstart kaum noch erwarten“, erzählt Siermann. Man habe die Preise moderat angehoben, die Angebotspalette erweitert. So kann man nun Gourmet- und Fitnesstouren buchen, oder ganz auf die klassische Grill & Chill-Tour setzen. Silvia Siermann: „Wir rechnen in diesem Jahr mit einem weiteren Anstieg der Gästezahlen.“

Darauf vertraut auch jemand wie Klaus Renner. Den Bau des Anlegers am Geierswalder See „empfinde ich als eine weitere Bereicherung“ für dieses Gewässer. Im Gastrobereich werde er beispielsweise original DDR-Softeis anbieten. Was ihn besonders freut, ist, dass zahlreiche Firmen bei ihm schon Events für die Sommermonate gebucht haben. Schulklassen werden im Sommer bei ihm Projektwochen durchführen. Sicher, so eine Saison sei natürlich vom Wetter abhängig. Aber er sei da zuversichtlich, blicke optimistisch nach vorne. Was ihm aufgefallen ist: „Natursportarten wie das Surfen werden immer beliebter.“ Was zum Teil damit zusammenhänge, dass die „einen auch irgendwie ziemlich frei machen“.

Die Freiheit liegt also offensichtlich auf dem Wasser. Eine Auffassung, die auch Karsten Dirkx bestätigen kann. „Die Leute hier wollen gerne aufs Wasser“, so der Inhaber von Sun & Sail. Bei ihm kann man Bootsführerschein erwerben, er organisiert auch Segeltörns. In diesen Winterwochen steht bei seinen Schüler die theoretische Ausbildung des Bootsführerscheines im Mittelpunkt. Ende März gehe es dann aufs Wasser. Obendrein vermittelt Dirkx seine Kenntnisse auch an drei Volkshochschulen in der Region. In der diesjährigen Saison wird seine Auswahl an Booten größer sein. Was Segelneulinge sicher freuen dürfte, ist, dass er sich eine kentersichere Segeljolle angeschafft hat. „Die erlaubt Fehler, wo eine gewöhnliche Jolle gleich umkippt.“ In den Wintermonaten ist er selbstverständlich häufig auf Messen anzutreffen. Ganz klar, dass die Beach & Boot für ihn ein Muss ist.

Derzeit liegt der Ferien & Freizeitpark von Martin Tinko leer und verlassen da. Aber in einigen Wochen dürfte das ganz anders aussehen. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren würden immer häufiger bereits im Winter ein Großteil der Buchungen für die Saison eingehen. Das gebe natürlich Planungssicherheit. Auch in diesem Jahr wird er wieder Gastgeber für zahlreiche Tschechen sein. Bei der Bungalowvermietung machten Urlauber aus dem Nachbarland über 30 Prozent aller Buchungen aus.

Was ihn anfangs wunderte, war, dass bisher zahlreiche Baden-Württemberger seinen Platz ansteuerten. Mittlerweile weiß er auch warum. Im Ländle sei der Geierswalder See, das Lausitzer Seenland mittlerweile ein Begriff. Was sicher auf die Geierswalder Partnergemeinde Mühlhausen zurückzuführen sei. „Die haben wahrscheinlich da unten eine Menge Werbung für unsere Region gemacht“, so Tinko, der wie so viele andere touristische Anbieter im Seenland mit einem guten Gefühl in die kommende Saison geht.



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