Alles eine Frage der Perspektive


von Tageblatt-Redaktion

Einkaufen soll man bald gegenüber vom Zoo können. Doch wie soll es dann dort aussehen?
Einkaufen soll man bald gegenüber vom Zoo können. Doch wie soll es dann dort aussehen?

Sonntag ist der letzte Tag, an dem die Hoyerswerdaer Bürgerinitiative Zoowiese noch Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammeln kann, das in einen Bürgerentscheid münden soll: Dieser wiederum soll zum Inhalt haben, dass der Stadtratsbeschluss zur Bebauung des Zooquartiers gekippt wird. Meint: Der Plan, gegenüber vom Zoo „großflächigen Einzelhandel“, gekoppelt mit einem Altenheim, zu etablieren, wird in Frage gestellt.

Freilich; gesetzt, das Bürgerbegehren erzwingt den Bürgerentscheid, könnte selbiges ein ganz anderes Ergebnis erbringen als von der Bürgerinitiative erhofft. Denn dieser Entscheid wird nach dem Ja-Nein-Prinzip gehalten. Da ist es nicht ausgeschlossen, dass die Mehrzahl der am Entscheid Teilnehmenden (immer vorausgesetzt, er kommt zustande!) der Meinung ist, die vorliegenden Pläne bedürften keiner Korrektur, sondern es könne, solle so gebaut werden wie jetzt vorgesehen.

„Wie jetzt vorgesehen“ – an dieser Stelle setzt die Kritik der Befürworter ein. Sie werfen den Gegnern der Bebauung vor, die Bürger mit falschen Vorspiegelungen zum wirklichen Aussehen zu täuschen. Etwa der Hoyerswerdaer Stadtrat und Landtagsabgeordnete Frank Hirche (CDU) und der an der Bauplanung beteiligte Freie Ingenieur Thomas Gröbe bemängeln vor allem die von den Ablehnern zur Untermalung ihrer Argumentation verwendete Montage aus einem Foto und einer Skizze.

Diese zeigt aus der Vogelperspektive vom Schloss her gesehen das Standesamt und daneben einen riesigen Quader, der das Bebauungsprojekt darstellen soll. Er reicht bis direkt an die Teschenstraße und suggeriert, dass dort ein Klotz in der Höhe der Altersheim-Firste entstünde. Tatsächlich aber sind diese weit zurückgesetzt in Richtung Spremberger Straße, nicht höher als das historische Bürgermeisterhaus und nur unwesentlich höher als der Neubau der Wohnungsgesellschaft (Spremberger Straße). Zur Teschenstraße hin „endet“ die Bebauung in weit flacheren sieben Metern Höhe – und es gibt einen Vorplatz, der die Perspektive weiter günstiger erscheinen lässt.

Auch stimme es nicht, dass der Komplex die Krokuswiese komplett überwuchere. Diese bleibe zu wesentlichen Teilen erhalten. Daher müsse auch die Frage nach der „Eingangssituation“, also dem Eindruck, den der von Spremberg her Kommende so ziemlich als erstes von Hoyerswerda habe, zugunsten der Zoowiesen-Bebauung korrigiert werden. Zur Demonstration sollen die bisher so noch nicht der Öffentlichkeit gezeigten Skizzen dienen (die Sie hier im TAGEBLATT sehen), die „alternativ“ zur Befürchtungsdarstellung der Bebauungs-Gegner eine etwas andere Sicht der Dinge ermöglichen.

„Die Hoyerswerdaer sollten wissen, worüber sie wirklich abstimmen“, wünscht sich Hirche. „Darum sollten sie sehen, wie der gesamte Straßenzug Teschenstraße von der Einmündung der Schloßstraße im Südwesten bis zur Einmündung der Alten Berliner Straße im Nordosten aussehen wird. Wenn man nur Bruchstücke, Ausschnitte oder gar verzerrende Perspektiven zu Gesicht bekommen hat, ist es kaum möglich, ein wirklich objektives Urteil zu fällen.“
Nun, diese beiden Skizzen könnten zur vollständigen Sicht wohl etwas beitragen.



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Kommentare zum Artikel:

Zunker, Elke schrieb am

Wir sind Bewohner der Teschenstraße in Hoyerswerda. in unserem Umfeld gibt es sehr viele alte Leute denen es nicht mehr leicht fällt zum Einkaufen bis zum Netto WK II oder zum Lidel in die Schulstraße zu fahren, denn das sind die nächsten Möglichkeiten zum Einkauf für Waren des täglichen Bedarfes. Auch haben von diesen bennaten Bürgern viele kein Auto oder können nicht mehr allein fahren. Den Zustand der Fläche als eine "Wiese" zu bezeichnen ist einen Schande, es ist einfach ein Dreckloch. Einen Park anlegen, wer soll das bezahlen, es ist doch heut schon kein Geld mehr eine Kleine Blumenrabatten zu Pflegen. Wir begrüßen den geplanten Bau in Art und Umfang.
Viele Grüße
Familie Zunker

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