Gute Note für die Schulwege in der Stadt


von Tageblatt-Redaktion

Die Querungshilfe der Salomon-Gottlob-Frentzel-Straße wird von den Johanneums-Gymnasiasten durchweg genutzt. Die 30 Meter Fußweg von der Bushaltestelle bis hierher werden in Kauf genommen – direkt gegenüber beginnt auch der Parkweg zum Johanneum.
Die Querungshilfe der Salomon-Gottlob-Frentzel-Straße wird von den Johanneums-Gymnasiasten durchweg genutzt. Die 30 Meter Fußweg von der Bushaltestelle bis hierher werden in Kauf genommen – direkt gegenüber beginnt auch der Parkweg zum Johanneum.

Wenn es in Hoyerswerda eine Straße gibt, die bei Motorisierten, Radlern und Fußgängern gleichermaßen unbeliebt ist, ist es die Heinrich-Heine-, fortgesetzt Salomon-Gottlob-Frentzel-Straße. Das hat nichts mit Ästhetik oder Wohnkomfort zu tun, sondern einfach damit, dass durch die zum Teil schon recht bejahrte Bebauung der eigentlichen Piste sehr enge Grenzen gesetzt sind; sprich, ein Ausbau im Sinne breiterer Fahrbahn, opulenterer (wo überhaupt) Rad- und Fußwege verbietet sich von selbst.
Ein Busch macht Ärger
Hinzu kommt, dass diese Verkehrsader von vielen Schulwegen gekreuzt wird – etwa dem zur Grundschule „Am Park“ und dem Christlichen Gymnasium Johanneum. Auch Foucault-Gymnasiasten können „betroffen“ sein. Logisch also, dass bei der deutschlandweiten Aktion „Schulwegdoktor“ des ACE (Automobilclub Europa) gestern diese Straße bei einer morgendlichen Begehung unter die Lupe genommen wurde, ob es hier in Sachen Schulwegsicherheit Mängel und damit Handlungsbedarf gibt. Doch die Gruppe um ACE-Kreisvorsitzenden Reinhold Semt und dessen Stellvertreter Eberhard Mühle fand streng genommen nichts zu kritisieren; sieht man von einem Busch ab, dessen Äste aus dem Park an der Kreuzkirche auf den Gehweg ragen und Fußgänger behindern, die Sicht einschränken. Aber dieser überwuchernde Grünwuchs ist ein gesamtstädtisches Problem. Dennoch versprach Götz Gleiche von der Hoyerswerdaer Verkehrsbehörde, man werde die zu vorwitzigen Triebe kappen lassen.
Ansonsten fanden die Kontrolleure Eberhard Mühles Einschätzung bestätigt: „Hoyerswerda hat sich gerade in den letzten Jahren sehr für die Schulwegsicherung engagiert und sich das auch etwas kosten lassen.“ In diesem Falle sind es Ampeln, die ein gefahrloses Überqueren der Fahrbahn ermöglichen, ein Drängelgitter an der Bushaltestelle unmittelbar am Johanneum und daneben eine „Querungs-Hilfe“, also eine Mittelinsel in der Straße. Dennoch überraschte die (Unfall-) Statistik, die Romeo Blut vom Hoyerswerdaer Polizeirevier für den gesamten hier untersuchten Bereich vorlegen konnte: Seit 2004 hat es auf dieser Straße einen einzigen Unfall gegeben, in den jemand unter 18 Jahren verwickelt war.
Apropos „un“: Während neben den schon erwähnten Schulwegdoktoren auch zwei Elternvertreter des Johanneums und Elisabeth Rensch vom städtischen Schulamt an der Begehung teilnahmen, waren (laut Mühle eingeladene) Vertreter des Foucault-Gymnasiums und der Verkehrswacht für ihn unverständlicherweise nicht dabei.
2011 soll Lauta folgen
Egal. Das Ergebnis dieser Schulwegdiagnose, das mit einer glatten Eins (ja, gut, der Busch, Eins minus) benotet werden dürfte, geht nun zur ACE-Zentrale nach Stuttgart, wo eine Auswertung noch zum Ende der Ferienzeit getätigt und bekannt gemacht werden soll. Kürzlich, bei einer Untersuchung von Schulbussen durch den ADAC , hatte Hoyerswerda (die Spremberger Linie) im Spitzenfeld abgeschlossen. Man darf die Hoffung hegen, dass nun auch in Sachen Schulwegsicherheit Anerkennung gezollt wird. Mühle erklärte bei der Auswertungsrunde im Straßenverkehrsamt, dass man sich 2011 einmal die Lautaer Schulwege ansehen werde. Zwar könne man nicht mit Weisungsgewalt Veränderungen durchsetzen, wo sie wünschenswert scheinen, „aber in der Regel gehen die Kommunen rasch auf unsere Anregungen ein, wo es notwendig ist“.
Bisherige (jährliche) ACE-Aktionen in Sachen Verkehrssicherheit besonders für Kinder:
2005 – „Schlagloch“
2006 – „Mach mich an: Pro Licht am Tag“
2007 – „Ich hab’s geschnallt (Kinder sichern)“
2008 – „Dem Blinkmuffel keine Chance!“
2009 – „Denk dran! Halt an!
   (STOPschild/Rote Ampel“
2010 – „Schulwegdoktor“

 

UNFALLSTATISTIK

... für Hoyerswerdas Heinrich-Heine-/Salomon-Gottlob-Frentzel-Straße zwischen Fünfarmigem Knoten und Görlitzer Brücke:

2009: 45 Verkehrsunfälle, beteiligt waren neun Radfahrer und ein Fußgänger. Es gab 17 Verletzte. 34 Unfälle ereigneten sich zwischen 6 und 17 Uhr, fünf in der Dunkelheit. Keine der in einen dieser Unfall verwickelten Personen war jünger als 18 Jahre.
2008: 33 Verkehrsunfälle, beteiligt waren sechs Radler. Es gab fünf Verletzte. Keine in einen Unfall verwickelte Person war jünger als 18 Jahre.
von 2008 bis 2009: gab es hier einen einzigen Unfall, in den eine Person unter 18 Jahren verwickelt war. Der Radler (15) blieb unverletzt.



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