Äste und Scheiben brechen


von Tageblatt-Redaktion

Über einem Eingang am Nahversorger im WK 9 wurde gestern das Glas entfernt. Es war gesplittert. Der Schnee hätte es zerdrücken können.
Über einem Eingang am Nahversorger im WK 9 wurde gestern das Glas entfernt. Es war gesplittert. Der Schnee hätte es zerdrücken können.

Der Waldfriedhof in Kühnicht ist zu. Besucher lässt man nicht drauf. Zu gefährlich. Wer die Leute vom Baumdienst Knorre sieht, weiß auch warum. Die sägen mit Spezialtechnik Äste von den vielen hier stehenden Bäumen ab, die unter der Schneelast abgebrochen waren – bevor sie jemandem auf den Kopf fallen. „Die Firma ist eine große Hilfe für uns“, sagt Bürgeramts-Chefin Ingrid Stille. Denn der Bauhof hat ja schon genug mit dem Winterdienst zu tun. Bis zum Wochenende könnte die Firma fertig sein. Ob dann der Friedhof regulär wieder öffnet, konnte Ingrid Stille gestern noch nicht zusichern.

In der Sporthalle des Berufsschulzentrum Konrad Zuse stehen derzeit auf einer Ecke des Spielfeldes viele bunte Eimer. Von einer Sperrung der Turnhalle wegen Einsturzgefahr kann keine Rede sein. Es tropft Wasser von oben herunter. Der Schulsport findet in dem Bereich statt, wo das Dach komplett dicht ist. Schulleiter Wolfgang Gössel sagt: „Von der Statik her ist alles in Ordnung.“ Doch die gesamte Spielfläche, wie beim Handball erforderlich, steht nicht zur Verfügung. Daher auch kein Handball ...

Ob das Handballspiel und die Akrobaten-Weihnachtsshow am Wochenende in der Jahnsporthalle stattfinden können, ist noch nicht gesichert. Das Wetterschutzdach ist fast fertig montiert. Aber eben nur fast. Für die Fertigstellung darf der Wind nicht zu stark sein. Im Gegensatz zum BSZ ist das normale Dach der Jahnhalle den Schneemassen tatsächlich nicht gewachsen. Daher das Schutzdach.

In Knappenrode wurde im Ortschaftsrat kritisiert, dass die Sportler an die örtliche Turnhalle nur schwer herankämen, da das Umfeld der städtischen Halle nicht geräumt werde. Zudem äußerte man Unverständnis darüber, dass es auf dem örtlichen Friedhof gar keinen Winterdienst gibt.

Indes mehrt sich offenbar proportional zur Schneehöhe der Unmut unter Nachbarn. Wer seiner Winterdienstpflicht nachkommt und sich dann durch den Schnee beim Nachbarn kämpfen muss, ist meist verärgert. Entsprechende Anrufe kamen in der Redaktion aus den Bereichen Kühnicht und dem Schwarzkollmer Krabatring an. Seitens des Bürgeramtes werden solche Hinweise aufgegriffen. Vor Ort schaut man sich die Situation an und steckt in die Briefkästen der betreffenden Haushalte Hinweise auf den Winterdienst mit dem Verweis auf die drohende Ordnungswidrigkeitsgeld in Höhe von 500 Euro. Oftmals hilft das, weiß Ingrid Stille. Verhängt hat man die Strafe bislang jedenfalls noch nicht. Beschwerden, Hinweise und Bitten gehen im Amt kontinuierlich ein.

An einigen Stellen in der Stadt griff gestern übrigens der Notfallplan, auf den sich die Winterdienstkommission verständigt hatte. Vor allem Schulen, Kitas, Ärztehäuser und ähnliche Einrichtungen sollen so besser erreichbar sein. Nach dem regulären Winterdienst werden dann auch weitere Straßen beräumt, unter anderem Teile der Klinkert- und Curie-Straße im WK II oder der Brecht-, Becher- und Mannstraße im WK III. (US/hl)



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