Hoyerswerda. 450.000 Euro – so hoch ist laut dem im Sommer vorgelegten Haushaltsstrukturkonzept der jährliche Finanzbedarf des Zuse-Computermuseums Zcom. Allein die Wohnungsgesellschaft als größter Mitstreiter in der Träger-Stiftung (und als Vermieter des Museums), stellte zuletzt mehr als 100.000 Euro zur Verfügung. Dass die verfügbaren Mittel für das Angebot dennoch recht knapp bemessen sind, ist nichts Neues. Aber die zumeist hinter verschlossenen Türen geführten Diskussionen zur Neuaufstellung des Zcom haben ihre Auswirkungen auch in der interessierten Öffentlichkeit.
Nun ist es offenbar so, dass die Wohnungsgesellschaft angekündigt hat, über das kommende Jahr hinaus finanziell nicht mehr als Förderer zur Verfügung zu stehen. Freilich hat ein am Dienstag vor diesem Hintergrund erschienener Zeitungsartikel im Zcom ebenso für Stirnrunzeln gesorgt wie anderweitig verbreitete Informationen. In einer Mitteilung steht jedenfalls etwas von verschiedenen Falschmeldungen zu den Förderbedingungen und zur Zukunft des Zcom:
“Es hat zu keinem Zeitpunkt eine Kündigung des Mietvertrags durch die Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda oder andere Fördergeldgeber erhalten. Auch die Behauptung, das Museum sei bereits gekündigt, entspricht nicht der Wahrheit. Richtig ist: Die Entscheidung der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda, die finanzielle Förderung ab dem Jahr 2027 einzustellen, wurde in einer nichtöffentlichen Sitzung der Gesellschaft beschlossen.
Diese Information drang durch Nachfrage von Bürger:innen, die Gerüchte aufgeschnappt hatten, erstmals in die Öffentlichkeit, nachdem in einer Stadtratssitzung eine Frage an den Bürgermeister Herrn Ruban-Zeh gerichtet wurde. Es ist uns bewusst, dass diese Informationen einige Mitbürger:innen verunsichert haben. Gleichwohl bitten wir ausdrücklich darum, bei öffentlichen Äußerungen und Recherchen die tatsächlichen Abläufe korrekt wiederzugeben und das ZCOM nicht Ziel von unbegründeten Spekulationen werden zu lassen.”
Die Rede ist auch davon, dass das Zcom in den vergangenen acht Jahren, also seit der Neueröffnung im Hochhaus Bonhoefferstraße (siehe Bild unten), 6,5 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben habe. Eine jüngst durchgeführte Wirtschaftlichkeitsprüfung habe eine sehr effiziente Mittelverwendung und überdurchschnittliche Drittmittelakquise bestätigt. Diese Finanzmittel stärkten nicht nur das Museum selbst, sondern seien ein bedeutender Faktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Lausitz.

Man bedauere zwar die Entscheidung der Wohnungsgesellschaft, blicke aber dennoch optimistisch in die Zukunft. Durch Neuausrichtung und Konzentration auf Kernkompetenzen – insbesondere die Vermittlung von Wissen rund um die digitale Transformation – wolle man die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Hoyerswerda und der Lausitz tatkräftig unterstützen.
Bereits heute gebe es intensive Interessenbekundungen und konkrete Planungen von neuen Partnern aus Wirtschaft und Forschung im Bereich Zukunftstechnologien. Das Ziel dabei sei, langfristige und umfangreiche Kooperationen mit dem Zcom zu etablieren. Man sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und diesen Wandel als verlässlicher, innovativer Bildungs- und Projektpartner zu gestalten. (red)