Zwei von fünf Hochhäusern verschwinden


von Tageblatt-Redaktion

Zwei von fünf Hochhäusern verschwinden
Foto: Jost Schmidtchen

Spremberg. Nicht nur in Hoyerswerda werden Häuser aus DDR-Zeiten abgerissen, weil darin Wohnungen leer stehen. Die Sprembergerinnen und Spremberger werden dieser Tage Zeugen von Abrissen am Kollerberg: Die Gesellschaft für Wohnungsbau GeWoBa lässt an der Einfahrt aus Richtung Hoyerswerda zwei der fünf dort stehenden Hochhäuser beseitigen. Die anderen drei Elfgeschosser werden saniert.

Die fünf auch wegen der künstlerischen Fassadengestaltung mittels Keramik markanten Gebäude am Kollerberg entstanden in der zweiten Hälfte der 1970er. Insgesamt verfügen sie über 864 Wohnungen. Der vom Spremberger Dieter Dressler entworfene Fassadenschmuck verschwindet auch bei den verbleibenden Häusern – durch Wärmedämmung. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Ando Tillack schrieb am

Ich glaube, gehört zu haben, dass es deutschlandweit zu wenig Wohnraum gibt!? ...aber wahrscheinlich sind diese Häuser baufällig. Und neue Häuser bringen dem Bauherren deutlich mehr Mieteinnahmen. Gibt es eigentlich Fördermittel aus Steuergeldern für Abriss?

Mirko Kolodziej schrieb am

Hallo, Herr Tillack, ja, man kann - wenn man denn einen Antrag stellt - im Rahmen der Städtebauförderung einen Zuschuss für den sogenannten "Rückbau von dauerhaft nicht mehr benötigten Wohngebäuden" bekommen. Ob das in diesem Fall geschehen ist, entzieht sich aber unserer Kenntnis. Für das Gebiet des Landes Sachsen liegen uns folgende Zahlen des Bundes vor: 2018 rund 1,7 Millionen Euro Bundesmittel für den Abriss von 1.246 Wohnungen, 2019 ebenfalls rund 1,7 Millionen Euro für 1.221 Wohnungen und 2020 rund zwei Millionen Euro für 953 Wohnungen. Für Hoyerswerda gibt die Bundesregierung die Anzahl der abgerissenen Wohnungen zwischen 2012 und 2022 mit 1.488 an. Mirko Kolodziej, Redaktion

Marco Hilprecht schrieb am

Man reißt hier zwei Hochhäuser ab und entzieht andernorts wieder Turnhallen dem Schul- und Freizeitsport für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen und Migranten. An Unlogik nicht zu überbieten. Steuergeld für Abriss (wenn vielleicht auch nicht in diesem Fall – ich denke aber doch) und Steuergeld für die Schaffung von Unterkünften... Mit vollen Händen gibt der Staat, was er übergriffig mit vergleichsweise hohen Steuern den Bürgern nimmt. Der Krug geht solange zu Boden, bis er bricht.

Ronald Will schrieb am

Man kann es vielleicht auch aus einer anderen Perspektive sehen. Wenn der Wohnraum erst einmal weg ist, kann er auch durch Zuzug / Belegung nicht mehr zur Verfügung stehen und so möglicherweise ungewollte Zuwanderung verhindern. Und wenn für so etwas Steuergelder ausgegeben werden, dann sind eben auch diese Gelder nicht mehr zur Verfügung zum Bau von neuen Unterkünften. Die Lösungen unserer Politiker sind dann Container-Anmietungen, Sporthallenbelegungen, Steuererhöhungen (Grundsteuer-Neuveranlagungen 2025), höhere Nebenkosten durch Umlagen, usw. bis der heimatliebende Steuerzahler endlich aufwacht und beginnt, nach den wahren Gründen für das alles hier zu suchen. Kleiner Tipp: die vom Beitragsservice GEZ finanzierten Medien helfen nicht bei der Suche...

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