Wüstensand rieselt in der Energiefabrik in Röhren


von Tageblatt-Redaktion

Museumspädagogin Katrin Kynast bringt Etiketten an der Röhre an. Sie informieren die Besucher über die Herkunft der verschiedenen Sande.
Museumspädagogin Katrin Kynast bringt Etiketten an der Röhre an. Sie informieren die Besucher über die Herkunft der verschiedenen Sande.

Ob da auch der Sandmann sei, wollte die vierjährige Theresa von ihrer Mutti auf dem Weg in die Energiefabrik Knappenrode wissen. Der Kinderstar aus dem Fernsehen war natürlich nicht da, was Theresa letztlich aber auch gar nicht so schlimm fand. Denn selbst für das kleine Mädchen entpuppte sich die „sandige Premiere“ als sehr interessant: Vor mehreren Tagen hatten die Mitarbeiter der Energiefabrik, innerhalb der Ausstellung „Das Auge des Himmels“ einen Aufruf gestartet. Interessierten konnten Sandproben aus verschiedenen Ländern und Gegenden in Knappenrode abgeben. Mehr als fünfzig verschiedene Proben waren das erfolgreiche Fazit.
Aber dabei blieb es letztlich nicht. Denn Sonnabendnachmittag wurden die Proben unter den Augen der etwa dreißig Gäste nacheinander in zwei sechs Meter hohe Säulen geschüttet. Im übertragenen Sinne entpuppte sich hierbei Mitarbeiter Frank Arnold als sehr guter „Sandmann“, der die Proben fein säuberlich in die Rohre rieseln ließ und die Zuschauer nebenbei auch noch ganz amüsant unterhielt. „Wo bleibt die passende Musik dazu und der Hula-Tanz?“, fragte er keck beim Einfüllen von Hawaii-Sand und hatte dabei die Lacher auf seiner Seite.
„Das sieht schon richtig cool aus“, stellte wenig später der zehnjährige Christoph beim Anblick einer Säule fest, in der sich jetzt aufgeschüttete Sandschichten in verschiedenen Farben befanden.
„Wenn jetzt jemand den ganzen Sand in der Röhre zusammen rühren würde, dann könnte man sagen, dass sich fast die ganze Welt in Form von Sand darin befinden würde“, meinte Ilse Mudra. Aber das wird wohl nicht passieren. Denn per Aufschrift an den jeweiligen Schichten sollen sich die Besucher orientieren und so die Unterschiede zu den jeweiligen Sandformen herausfinden können. So kann Sedimentgestein aus Norddeutschland, auch Grand genannt, sehr viel grobkörniger sein als feiner Flusssand. Richard Koch aus Bergen nutzte deshalb die Möglichkeit, sich verschiedene Sandproben durchs Mikroskop anzuschauen. „Das ist interessant und aufschlussreich. Das fördert die Allgemeinbildung, und man lernt etwas über die Bodenkunde“, erklärte der 19-jährige Physikstudent begeistert.



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