Wahrscheinlich gibt's auch hier bald Dosen-Erbsen und Käse
Hoyerswerda. Das Lausitz-Center sowie der Shopping-Standort am Zoo und der Bereich Schloß-, Kirch-, Friedrichsstraße bleiben für das Einkaufen in der Stadt superwichtig. Aber dann kommt gleich diese Wiese. Alles andere: unter ferner liefen. So legt es das Einzelhandels- und Zentrenkonzept nahe, das im Auftrag der Stadt vom Beratungsunternehmen Drees & Sommer und von der BBE Handelsberatung GmbH geschrieben worden ist. Es spricht von A-, B- und C-Standorten.
Dieser Tage wurde das Ganze öffentlich vorgestellt – nur gut 50 Menschen fanden sich auf Einladung des Rathauses hin im Vis-á-vis-Sparkassen-Saal ein. Die nachfolgende Medienberichterstattung dazu dreht sich schwerpunktmäßig um die Pläne für neuen großflächigen Einzelhandel am Rand des WK IX – nämlich auf der Abrissbrache im Bereich Spremberger Chaussee / Stauffenberg-, Scharnhorststraße, also besagter Wiese.
Zu den vorhandenen rund 26.000 Quadratmetern Handelsfläche in der Stadt sollen hier reichlich 4.000 dazukommen – 2.300 für einen sogenannten Vollsortimenter, 1.050 für einen Discounter und 670 für einen Tierbedarfsmarkt. Das wären immerhin 1.600 Quadratmeter weniger als bisher für diese Stelle diskutiert. Der vorgesehene Drogeriemarkt spielt offenbar keine Rolle mehr.
Bei der Veranstaltung erwähnte Auswirkungen: Millionen an Umsätzen, die auf die bisherige Wiese fließen sollen, würden definitiv anderen Standorten auch in Hoyerswerda verlustig gehen. Und: Das Treff 8 wäre kein zentraler Versorgungsbereich mehr – sondern nur ein Nahversorger, was dessen Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt.
Noch zwei interessante Aussagen: Hoyerswerda sei mit Einkaufsflächen „sehr gut versorgt“. Sowie: 78 Prozent der Einwohnerschaft ist zu Fuß in maximal zehn Minuten in einem Supermarkt. Und auch die altbekannte Geschichte von der angeblichen Schließungsabsicht von Penny am Cottbuser Tor erlebte ihre Wiederauferstehung.
Am 24. Juni soll das Konzept dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorliegen. (red)
Kommentare zum Artikel:
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Klaus Richter schrieb am
...würde mich nicht wundern, wenn der Discounter ALDI ist. Der sucht doch schon lange nach einem Ersatzstandort für die geschlossene Filiale im alten CENTRUM. Der in Vergessenheit geratene Stadtplan mit Wohnkomplexen kam ohne große Parkflächen vor den Kaufhallen aus. Und die Mutti mit Kinderwagen hatte es nicht weit. Im vis-a-vis war ich nicht. Fahre mit 91 nicht mehr Auto. Klaus Richter.
Thoralf Weidner schrieb am
So ein Quatsch ! Karstadt & Co. veröden als Stadtzentrum, die Grünewaldpassage ist nicht ausgelastet, das Dänische Bettenlager und der Getränkehandel nebenan stehen leer. Das WK 8 als wichtiges Aushängeschild für auswärtige Klinikbesucher würde zunehmend uneinladend. Ein Konzept als Stadtplanung ist wieder nicht erkennbar und die Natur wird zusätzlich sinnlos zerstört. Wissen die Stadtplaner überhaupt, was sie wollen ? Erst hieß es, die Abrissmieter sollten zentrumsnah umgesiedelt werden (für Ältere sind kurze Wege entscheidend) - und jetzt Dezentralisation ? Das ist doch hanebüchen ! Das Stadtzentrum muß als Stadtzentrum erhalten bleiben.
Reinhard Ständer schrieb am
Wer soll denn im ehemaligen WK IX einkaufen gehen? Wer ein Auto hat, fährt auch weiterhin zu Globus oder Kaufland. Wer nicht, geht zu seinem nächsten Einkaufsmarkt. Mehr Einzelhandel braucht Hoyerswerda nicht.
Horst Detke schrieb am
Mein Eindruck: der Stadtrat, denn dieser beauftragt die Stadtverwaltung zu handeln - so der OB - sieht hier nur die Gewerbeeinnahmen. Das städtebauliche Konzept ist noch in Arbeit und nicht beschlossen. Für mich sieht es so aus, als würden Stadtumbau und das o.a. Konzept nicht zusammen, sondern einzeln betrachtet. Da liegt der Fehler! Und der aktuelle Stadtrat scheint hier keine Vision für die Zukunft zu haben. Schade, gerade von der freien Wählervereinigung und Aktives Hoyerswerda hatte ich mehr erwartet.
Sybille Petschick schrieb am
Man fragt sich ob die Stadtplaner Hoyerswerda überhaupt kennen. Es gibt genug Einkaufsmöglichkeiten!
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