Vor einem geschäftigen Erntedankfest-Wochenende

Hoyerswerda. Es waren am Dienstag noch reichlich drei Tage und sechs Stunden bis zur offiziellen Eröffnung des 26. sächsischen Landeserntedankfestes in Hoyerswerda, da zeigte sich Marko Klimann überzeugt: „Ich denke, vor uns liegt ein sehr gut vorbereitetes Wochenende.“ Klimann ist der Geschäftsführer des Sächsischen Landeskuratoriums Ländlicher Raum, das für die Veranstaltung mitverantwortlich zeichnet. Er saß im großen Saal des historischen Rathauses, wohin die Stadt die örtliche Presse eingeladen hatte, um über Details zu informieren.
Ihm gegenüber hatte Heike Sparmann Platz genommen, als Geschäftsführerin des sächsischen Landfrauenverbandes für ein deutschlandweites Novum zuständig. Der Freistaat ist nach ihren Worten das einzige Bundesland, in dem ein Gestaltungswettbewerb für Erntekronen existiert. Er wird innerhalb des Landeserntedankfestes ausgetragen. Es gibt strenge Regeln. So darf man nur Getreide und Naturmaterialien verwenden – so man nicht am Freestyle-Ausscheid teilnimmt.

Kleber darf auch nicht verwendet werden; und sogar die Richtung, in die Ähren zeigen dürfen, ist vorgeschrieben. Trotzdem sind 25 durchaus unterschiedliche Wettbewerbsbeiträge abgegeben worden – die man schon jetzt in der Johanneskirche ansehen kann. Bereits am Dienstagnachmittag tagte die Jury, Preisvergabe ist allerdings erst am Sonnabend um 16.30 Uhr. Es gibt verschiedene Wettbewerbs-Kategorien, darunter einen Publikumspreis. Es darf also abgestimmt werden. Die von den Juroren ausgewählte Erntekrone fährt dann am Sonntag auf einem Wagen beim großen Festumzug mit.
Die Kirche ist allerdings nicht „nur“ Ausstellungsort, sondern sozusagen Altstadt-Außenstelle des sonst in der Neustadt konzentrierten Festgeländes. „Freitag, Sonnabend und Sonntag werden rund um die Kirche handwerkliche Stände aufgebaut, es wird Schauvorführungen geben und unser Landfrauen-Café öffnet im Lutherhaus", erläuterte Heike Sparmann. Die Kirche ist zudem am Sonntag um 13 Uhr der Startpunkt für den besagten Festumzug. Rund 700 Beteiligte zeigen 38 Bilder, sagte Bürgermeister Mirko Pink (CDU): „Bei vielen ist eine Freude da, dass es in der Region mal wieder einen Umzug gibt, bei dem man mitlaufen kann.“

Der Umzug wird eine Länge von einem Kilometer beanspruchen, dabei ist die Strecke von der Kirche zum Lausitzer Platz nur 1,3 Kilometer lang: Das heißt: Wenn sich die Letzten in der Altstadt gerade auf den Weg gemacht haben, sind die Ersten am Ziel angekommen. Es wird auch drei Punkte geben, an denen die einzelnen Bilder beschrieben werden. Am Lausitzer Platz wird das Silvio Zschage vom Sachsenradio übernehmen, in der Einsteinstraße Alexander Schkade von der Lausitzwelle und in der inneren Altstadt in Deutsch und Sorbisch die unter anderem aus der mdr-TV-Gartensendung bekannte Diana Fritzsche-Grimmig.
„Wir freuen uns auf viele Besucher, Sie sind alle herzlich eingeladen“, sagt Marko Klimann über das hochgradig abgesicherte Ereignis. Es sollen rund fünfmal so viele Leute für Sicherheit sorgen wie sonst an einem zweiten Septemberwochenende beim Stadtfest. Das Programm ist ebenso umfänglicher, es werden beim Fest eigens Programmhefte verteilt. „Hier ein Highlight zu benennen, ist schwierig. Das will ich mir nicht anmaßen“, sagt Dirk Rolka von der mit der Organisationsführung betrauten Lausitzhalle GmbH. Robert Böhme von der Stadtverwaltung rät, bevor man sich auf den Weg macht, die Webseite zum Landeserntedankfest zu durchstöbern.
Mirko Kolodziej
Einen Kommentar schreiben
Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.