Viel Juli-Regen - trotzdem stabiler Grundwasserspiegel
Hoyerswerda. Relativ oft hatten die Ringeltauben über den Juli die Möglichkeit, auf dem Parkdeck des Lausitz-Centers ein Bad zu nehmen. Denn es hat den vergangenen Monat über vergleichsweise viel Regen gegeben; und häufiger war er so stark, dass das Wasser nicht gleich restlos ablaufen konnte,
Uns vorliegenden Daten der Wetterstation am Rande des Grünewaldrings zufolge fielen im Juli mehr als 120 Liter Regen je Quadratmeter. Das ist tatsächlich mehr als üblich. Die mittlere Regenmenge, die sich aus den Messergebissen der Jahre seit 2020 ergibt, liegt im Juli bei 48 Litern.
Auch weiter zurückreichende Angaben einbezogen, sind 120 Liter viel. Denn betrachtet man etwa die Zeit von 1991 bis 2021, kommt man im Durchschnitt nur auf 90 Liter. Interessanterweise hat das keinen Einfluss auf den Grundwasserspiegel – jedenfalls nicht in Hoyerswerda.
Fragt man den Bergbausanierer LMBV, der ja über ein Messstellennetz verfügt, wird man an das System aus Horizontalfilterbrunnen erinnert, das seit gut 20 Jahren den Grundwasserspiegel in der Stadt künstlich niedrig hält. Immerhin wurde die Neustadt errichtet, als die Tagebau-Entwässerungen in der Umgebung auf Hochtouren liefen.
Die Auswirkungen dieser technischen Anlagen kann man auch bei den Versorgungsbetrieben nachvollziehen, die ja am Rand von Zeißig das Trinkwasser für die Stadt gewinnen. Das Grundwasser steht dort heute 7,30 Meter unter dem Boden. Und da stand es auch im Juni.
Und nicht nur das: Dieser Wert ist nach VBH-Angaben seit zehn Jahren relativ konstant. Der Blick in die Vergangenheit gibt da eher Rückschlüsse auf den Einfluss des Bergbaus beziehungsweise den Grundwasserwiederanstieg nach dem Abschalten der Pumpen. Die VBH-Daten zeigen 2001 noch einen Stand von 17 Metern unter der Oberfläche. 2006 seien es dann elf Meter gewesen; 2010 schließlich 7,80 Meter. (red)
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