Verhältnismäßig viele Unfälle mit Radfahrern
Hoyerswerda. 73 Radfahrerinnen und Radfahrer sind nach Polizeiangaben im vorigen Jahr bei Verkehrsunfällen in der Stadt verletzt worden. Laut Polizeichef Tobias Hilbert wurden 42 dieser Unfälle durch die Pedaleure selbst verursacht.
Die Zahlen sind überdurchschnittlich, so Hilbert. Vielen Personen, die auf Fahrrädern unterwegs sind, sei offenbar nicht bewusst, welche Folgen ein Unfall haben kann. Es gebe aber schließlich bei Rad-Unfällen so gut wie keinen Schutz.
Allein auf der Kreuzung an der Bautzener Brücke seien über die letzten drei Jahre sechs Radfahrer zu Schaden gekommen. Sie alle hätten die Straße entgegen der Fahrtrichtung überquert. (red)
Kommentare zum Artikel:
Andreas Müller schrieb am
Danke für den letzten Abschnitt im Artikel. Radfahrern scheint das Beachten der Verkehrsregeln mittlerweile egal zu sein, das ist mein Eindruck. Die Frage ist, ob Autofahrern bei Fehlverhalten des Radfahrers auch die volle Schuld zuerkannt wird.
Stefanie Trunsch schrieb am
Man muss sich an der Bautzner Brücke nicht lange den Kopf zerbrechen, warum die Radler fahren wie sie fahren. Einfach mal selber auf den Drahtesel schwingen und die Situation mal nicht aus der PKW-Sicht sehen.
Das Problem ist mit der Streckenführung hausgemacht. Meine Erfahrung lässt mich vermuten: Die meisten Radler kommen vom Lausitz-Center – also an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße raus. Die durch den Abbiegepfeil dreispurige Straße überqueren? Viel zu gefährlich. Der Rad- und Fußweg ist doch breit genug. Meist soll es eh geradeaus oder nach links weitergehen – natürlich nehme ich dann den direkten Weg über EINE Ampel statt über DREI.
Das mag nicht den Verkehrsregeln entsprechen, dafür der Natur des Menschen.
Abbiegender Verkehr ist durch Autofahrer zu beachten. Wenn ein Kind mit Roller vom Lausitz-Center zum Zoo wöllte, würden wir dann auch die Diskussion führen, dass es ja selbst dran schuld sei, wenn es auf der Südseite die Kreuzung überquere? Oder hätte der Autofahrer einfach den Verkehr auf der Kreuzung nicht beachtet?
Andreas Müller schrieb am
Vielen Dank für den offenen Kommentar, Frau Trunsch. Ich fahre in der Stadt fast ausschließlich Rad und begegne jeden Tag „Geisterfahrern“ jeden Alters auf dem Radweg. Mit der Natur des Menschen heraus wird die Missachtung von Verkehrsregeln begründet. Da kann ich nur den Kopf schütteln.
Marita Gatzlaff schrieb am
Hallo Stefanie, Sie sprechen mir aus dem Herzen, auch ich bin vor kurzem von einem nach mir fahrenden Radfahrer dort umgefahren worden, weil ich diesen Weg nutze, um dann über die Kreuzung und dann quasi Zoo und der Jugendfarm zu fahren in die Altstadt.
Es ist einfach eine undurchdachte Streckenführung! Sie ist für Fahrradfahrer im Prinzip verkehrstechnisch schlecht gelöst.
Angenommen ich komme aus Richtung Südstraßenkreuzung und fahre entlang der Elster und möchte weiter entlang der Elster fahren – was mache ich als Radfahrer?
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