Und da ist die Kühnichter Spange zurück
Kühnicht. Da sah es so aus, als sei der Neubau einer Straße zwischen Weinert- und Nieskyer Straße endgültig zu den Akten gelegt – und nun ist er wieder auf der Tagesordnung. Nach Mitteilung der Stadt haben sich bei einer Befragung in Kühnicht zur Verkehrsberuhigung an der Kühnichter Straße 46 Prozent der Teilnehmer für die Kühnichter Spange (hier eine Grafik aus der schon erfolgten Variantenuntersuchung) ausgesprochen.
Damit wäre diese Lösung – samt Sperrung der Kühnichter Straße für den Schwerverkehr – die beliebteste. Es folgt laut Rathaus mit 36,6 Prozent der Ausbau der Kühnichter Straße zur schmalen Dorfstraße bei gleichzeitigen baulichen Maßnahmen zur Temporeduzierung. Andere Varianten blieben im einstelligen Prozent-Bereich.
Von den 712 angeschriebenen Kühnichtern (alle Wahlberechtigten im Dorf) haben sich 420 an der Befragung beteiligt. Wie es nun weitergehen soll, will die Verwaltung mit dem Stadtrat besprechen – der die Kühnichter Spange eigentlich nicht mehr weiterverfolgen wollte. (red)
Kommentare zum Artikel:
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Diana Koch schrieb am
Da soll ein Park, wo Kinder noch ohne Verkehr spielen können, im Winter es noch einen Berg zum rodeln gibt, für eine Straße weichen. Weil sich einige vom Straßenverkehr belästigt fühlen, das geht vielen Bewohner in der Stadt so, die eine Straße vor der Tür haben. Es wird wohl andere Möglichkeiten geben, den Verkehr in Kühnicht zu beruhigen.
Anett Ritsert schrieb am
Wenn schon die Bürger mitentscheiden sollen/ können, dann sollten wohl mehr darüber entscheiden als gerade mal 193 Anwohner, die ihre Ruhe haben möchten und dafür ein gewachsenes Stück Natur gerne opfern... Die Strasse muss über kurz oder lang eh saniert werden. Warum nicht gleich, anstatt wieder mal Geld für unnütze Sachen ausgeben und Natur zu zerstören. Und zum Schluss wird die Kühnichter Strasse ja dann doch gemacht werden müssen!!! Oder wollen die Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer über die Buckelpiste fliegen statt fahren??
Karin Hogh schrieb am
Bin der gleichen Meinung, wie kann man diese Spange in Betracht ziehen??? Tempolimit reicht voll aus. Oder wohnt dort wieder jemand, dem das stört? Ist ja wie bei der Schließung des Bahnübergang nach Zeisig. Was sollen die Leute sagen, die jetzt den ganzen Verkehr erleben? Erholungsgebiet zu durchfahren, einfach nur Irrsinn. Steckt dort liebe Geld rein um es zu sanieren. Dort halten sich viele Familien mit Kindern auf und auch unsere Jugendlichen.
Mirko Kolodziej schrieb am
Sehr geehrte Nutzerinnen und Nutzer, vielen Dank für die engagierten Meinungsäußerungen! Vielleicht noch einmal ein paar Dinge zur Einordnung: Es gibt jetzt ein Votum aus Kühnicht, aber noch keine Entscheidung. Wer sich erinnert: Es gab für die neue Straße ja tatsächlich schon einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan (kein Baubeschluss) vom Februar 2020. Dieser ist vom Stadtrat im Juni 2021 (einstimmig!) zurückgenommen worden. Ob er sich jetzt dem Votum der Befragung in Kühnicht anschließt, ist offen. Meine wilde Vermutung: Da der Straßenneubau ziemlich viel Geld kosten dürfte und sich die Stadt ab dem nächsten Jahr eine freiwillige Haushaltssanierung auferlegt hat, dürfte das, wenn überhaupt, sicherlich kaum schnell gehen. Ich glaube, es wird noch eine muntere Diskussion im Stadtrat dazu geben. Zu unserer Illustration: Wie vermerkt stammt sie aus einer Varianten-Untersuchung der Stadt. Es war im Verlauf des Verfahrens bis zum Baubeschluss Variante 1 als umzusetzen festgelegt worden. Allerdings: Formal gilt das wegen der Rücknahme natürlich nicht mehr. Andererseits dürfte sich im Fall der Fälle an den Argumenten, die gegen Variante 2 sprachen, ja nichts geändert haben. Mirko Kolodziej, Redaktion
Ronald Will schrieb am
Kühnicht ist ein Stadtteil von HY. Der Freizeitpark mit Rodelberg "gehört" allen Hoyerswerdschen. Wenn also dort irgendwelche Spangen in Betracht gezogen werden, dann müssen nicht 712 Anwohner in Kühnicht gefragt werden, sondern alle 30.000 Einwohner bzw. 20.000 sogenannte Wahlberechtigte. Kinder haben ja leider in unserer heutigen Gesellschaft keine Stimme. Und was glauben denn die Befürworter der Spange, welche Straße die ganzen Bewohner aus WK1, 2, 3 und des Stadtzentrums nutzen werden, wenn man zum Scheibesee oder Richtung Lohsa möchte? Die fahren geradeaus durch Kühnicht auf der heutigen Strecke. Also schützt die Natur und die wenigen öffentlichen Ruheräume in dieser hektischen Zeit und die Kühnichter verkehrsberuhigten Straßenausbau.
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