Spaziergang erstmals mit Sprechchören


von Tageblatt-Redaktion

Hoyerswerda. Es ist an diesem Montag der dritte „Spaziergang gegen die Corona-Maßnahmen“ in Hoyerswerda. Es dürften so um die 300 Menschen sein, die sich zunächst um 18 Uhr am Lausitzer Platz treffen und dieses Mal gleich zügig loslaufen, die Bautzener Allee hinunter und dann durch den WK II. Aber irgendwie wollen die Spaziergänger doch in die Altstadt.

Die Polizei riegelt die Bautzener Brücke ab und, nachdem der Tross sich durch den westlichen Teil des Stadtzentrums bewegt hat, auch die Görlitzer Brücke. Es kommt entsprechend zu kurzzeitigen Behinderungen des Verkehrs. Die 300 Personen suchen keine direkte Konfrontation mit der Polizei.

Neu im Vergleich zu den beiden anderen „Spaziergängen“ ist, dass dieses Mal einige Teilnehmer Sprechchöre skandieren. Es geht um Frieden und Freiheit und die Behauptung, dass man das Volk sei. Die Polizisten mögen sich schämen und an ihre Kinder denken. Und die wenigen Reporter, die sich für den Zug interessieren, werden auch schon mal mit „Lügenpresse“ betitelt. Alles in allem sucht der Zug eher Schleichwege, ist dadurch streckenweise gar nicht sichtbar.

Die Menge bewegt sich entlang der Külzstraße und der Bautzener Allee zurück zum Lausitzer Platz, verläuft sich schließlich. Nach gut einer Stunde ist die Runde gedreht. Die Polizei stellt die übliche Anzeige gegen Unbekannt, weil die Versammlung nicht angemeldet war. Einige Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gibt es auch. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Daniel König schrieb am

Lieber Herr Kolodziej, getroffene Hunde bellen, oder warum fühlen Sie sich gleich angegriffen und sind sofort im Verteidigungsmodus? Ich habe weder Sie noch Ihre Kollegen noch Ihre Redaktion generell gemeint bzw. gar angesprochen. Und natürlich meinte ich schon, das auch diese "Spaziergänger" zum Volk gehören, wie eben auch 80 Millionen andere, und nicht alleine das Volk sind, man kann es sich natürlich auch so interpretieren wie man es gerade braucht. Ob das nun gut oder schlecht ist was die da machen, das steht auf einem ganz anderen Blatt, aber für mein Demokratieverständnis gehört auch so etwas dazu und damit muss ein Rechtsstaat leben, nur so funktioniert auch Demokratie. Übrigens, ich bin auch Volk, genauso wie Demonstrierende. ;-)

Herr Heiland, Gegenfrage: Hinterfragt denn überhaupt noch jemand etwas? Wohl eher die Wenigsten.

Mirko Kolodziej schrieb am

Sehr geehrter Herr König, ich weiß nicht, wie man Ihre ursprünglichen Bemerkungen anders verstehen sollte, als als Angriff oder zumindest als schlecht begründete Kritik an unserer Meldung. Und genauso, wie Ihnen das Recht zusteht, sich uns gegenüber kritisch zu äußern, haben wir das Recht, auf Ihre Bemerkungen zu antworten. Oder glauben Sie nicht, dass Kritik an sich nicht auch kritikwürdig ist? Ich meine schon. Niemand hat ein Recht darauf, dass man ihm nicht widerspricht. Und zwar sachlich. Ich für meinen Teil halte Formulierungen wie "Geschwurbel" und "Lügenpresse" für alles andere als sachlich. Sie werden in meinen Augen bewusst gewählt, um andere zu verletzen. Und das muss sich wiederum niemand bieten lassen. Es scheint mir manchmal, als seien Menschen, die im Internet Kommentare absetzen, der Auffassung, dass sie dabei ihre Manieren über Bord werfen müssen. Anderseits kann man Ihre Einlassungen bei sehr gutem Willen auch als Frage betrachten, die wiederum eine Antwort verdient. Mirko Kolodziej, Redaktion

Daniel König schrieb am

Lieber Herr Kolodziej, aber selbstverständlich darf man mich und auch generell alles kritisieren, umgedreht scheint es ja nicht so zu sein, denn Ihre Abwehrhaltung zeigt mir ganz genau dass ich exakt den richtigen Punkt getroffen habe, sonst würde man sachlich diskutieren. Nur wer sich angesprochen fühlt, fühlt sich auch betroffen. Ach ja, Lügenpresse und Geschwurbel stammen nicht von mir, ersteres haben sich leider viele Medien selbst verdient und letzteres wird gern diesen Spaziergängern nachgesagt, da ist es dann rechtens, aber umgedreht ist es böse. Der Herr August Starke hat es in seinem Kommentar sehr gut formuliert, dem kann ich so uneingeschränkt zustimmen und es ist auch nicht weiteres mehr hinzuzufügen.

Übrigens, die Funktion "Über neue Kommentare per E-Mail benachrichtigen" scheint nicht zu funktionieren, trotz gesetztem Häkchen passiert nichts.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Kollegen und allen Lesern ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest trotz, oder gerade wegen, der momentan widrigen Umstände.

Rita Hertel schrieb am

Sehr geehrter Herr König,

ich sehe es genauso wie Herr Kolodziej.

In dem Bericht wurde, denke ich, über den „Spaziergang“ sachlich berichtet und über die Äußerungen einiger Teilnehmer geschrieben.

In Ihrem Kommentar steht dann „… Wer solch' ein Geschwurbel schreibt, braucht sich doch über den Begriff 'Lügenpresse' nicht zu wundern. …“. In Ihrem Kommentar beschuldigen Sie mit dieser Aussage den Schreiber des Beitrags bzw. die Redaktion, nicht die Wahrheit zu schreiben!

Mirko Kolodziej schrieb am

Sehr geehrter Herr König, 1. Wir waren an keiner Stelle unsachlich. 2. Selbstverständlich fühlen wir uns angesprochen. Denn Sie haben uns ja angesprochen. Die Überlegung, dass jemand, der sich gegen eine aus seiner Sicht unbegründete Rüge wehrt, sich damit automatisch irgendwie ins moralische Unrecht setzt, finde ich nicht schlüssig. 3. Ob „Lügenpresse“ und „Geschwurbel“ nun von Ihnen stammen oder nicht, ist unerheblich. Sie haben sich das zu eigen gemacht. 4. Ich habe nirgends behauptet, dass es rechtens sei, den Demonstranten „Geschwurbel“ nachzusagen. Machen Sie mich bitte nicht für die Aussagen anderer Leute verantwortlich! Nebenbei: Es geht nicht um rechtens. Rechtens im Sinne von nicht justiziabel mag das durchaus sein. Es ist nur nicht sehr freundlich und ganz sicher nicht hilfreich, wenn man öffentlich kommuniziert. 4. Um meine Kritik an Ihnen noch einmal auf den Punkt zu bringen: Für sachlich begründet gehalten hätte ich eine Anmerkung wie „Ich verstehe die Formulierung „die Behauptung, dass man das Volk sei“ nicht. Was soll denn das besagen?“ Ihre Einlassungen können Sie ja im Vergleich dazu gern noch einmal nachlesen. Ich denke, der Unterschied dürfte klar sein. Ferner: Vielen Dank für die guten Wünsche. Wir wünschen selbstredend Gleiches. Mirko Kolodziej, Redaktion

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