Spaziergang erstmals mit Sprechchören


von Tageblatt-Redaktion

Hoyerswerda. Es ist an diesem Montag der dritte „Spaziergang gegen die Corona-Maßnahmen“ in Hoyerswerda. Es dürften so um die 300 Menschen sein, die sich zunächst um 18 Uhr am Lausitzer Platz treffen und dieses Mal gleich zügig loslaufen, die Bautzener Allee hinunter und dann durch den WK II. Aber irgendwie wollen die Spaziergänger doch in die Altstadt.

Die Polizei riegelt die Bautzener Brücke ab und, nachdem der Tross sich durch den westlichen Teil des Stadtzentrums bewegt hat, auch die Görlitzer Brücke. Es kommt entsprechend zu kurzzeitigen Behinderungen des Verkehrs. Die 300 Personen suchen keine direkte Konfrontation mit der Polizei.

Neu im Vergleich zu den beiden anderen „Spaziergängen“ ist, dass dieses Mal einige Teilnehmer Sprechchöre skandieren. Es geht um Frieden und Freiheit und die Behauptung, dass man das Volk sei. Die Polizisten mögen sich schämen und an ihre Kinder denken. Und die wenigen Reporter, die sich für den Zug interessieren, werden auch schon mal mit „Lügenpresse“ betitelt. Alles in allem sucht der Zug eher Schleichwege, ist dadurch streckenweise gar nicht sichtbar.

Die Menge bewegt sich entlang der Külzstraße und der Bautzener Allee zurück zum Lausitzer Platz, verläuft sich schließlich. Nach gut einer Stunde ist die Runde gedreht. Die Polizei stellt die übliche Anzeige gegen Unbekannt, weil die Versammlung nicht angemeldet war. Einige Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gibt es auch. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Torsten Weniger schrieb am

Also lt. Polizei-Direktion Hoyerswerda war die "Zusammenkunft" angemeldet. So jedenfalls die Rückmeldung der Dienststelle.

Ich bin jedenfalls immer noch sprachlos, mit welch Selbstverständnis man da auf die Straße geht?
Ich erbitte hier alle Mitläufer um Ihre Sichtweise, warum man auf die Straße geht und "Frieden, Freiheit, keine Diktatur" in die dunkle Nacht ruft!?

Bitte erklären Sie Ihre Beweggründe und lassen Sie uns das mal sachlich diskutieren!

An dieser Stelle bin ich einfach mal vorurteilsfrei und bitte um sachlich und inhaltlich wertvolle Beiträge!

Daniel König schrieb am

"... und die Behauptung, dass man das Volk sei."
-
Ja, wer ist denn sonst das Volk?
Wer solch' ein Geschwurbel schreibt, braucht sich doch über den Begriff 'Lügenpresse' nicht zu wundern. *kopfschüttel*

Mirko Kolodziej schrieb am

Sehr geehrter Herr König, keine 30, keine 300 und auch keine 3.000 Menschen können richtigerweise für sich in Anspruch nehmen, "das Volk" zu sein. Das besteht im Falle der Bundesrepublik Deutschland wohl so ungefähr aus 80 Millionen Personen. Das heißt: Wenn jemand ruft "Wir sind das Volk", so können sich immer andere daneben stellen und rufen "Ja, wir auch." Es müsste also präziserweise heißen: "Wir sind ein Teil des Volkes." Insofern ist die Formulierung des Kollegen, der den Text geschrieben hat, sehr korrekt. Zudem wundern wir uns nicht über den Begriff "Lügenpresse". Wir weisen ihn schlicht von uns. Lügen bedeutet, wider besseren Wissens die Unwahrheit zu erzählen. In den Fällen, die mir bekannt sind, geht es aber eher darum, dass jemandem eine Perspektive oder gar eine Begriffswahl nicht passt. Das ist eine Geschmacksfrage oder bestenfalls eine Frage der freien Wortes. Mirko Kolodziej, Redaktion

Wolfgang Heiland schrieb am

Diese Leute, die da unterwegs waren, nehmen für sich nicht nur in Anspruch, das Volk zu vertreten. Nein, sie nehmen für sich allein auch in Anspruch, die Wahrheit zu kennen. Woher? Wem kann man denn trauen, wenn angeblich nicht einmal die vertrauten Medien die Wahrheit verbreiten? Hinterfragen diese Leute überhaupt "ihre" Wahrheit?

August Starke schrieb am

Menschen haben Angst, Familien und Freunde sind gespalten. Jeder der kritisch hinterfragt wird als Querdenker oder Rechtsradikaler abgestempelt. Ein sachlicher Diskurs ist schon lange nicht mehr möglich. Menschen verlieren ihre Arbeit. Kinder Verden psychisch krank. Überall nur Hass und Ausgrenzung. Es hat nichts mit leugnen zu tun, für mich gibt es genügend verständliche Gründe auf die Straße zu gehen, zuzuhören, Verständnis zu zeigen. Egal ob geimpft oder nicht, wir sind Väter, Mütter, Omas und Opas. Ein jeder hat das Recht seine Ängste zu benennen und auf die Straße zu gehen. Schämen sollten sich diejenigen, die nur Hass verbreiten, egal welche Meinung, Hautfarbe oder Impfstatus sie haben.

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