Sind Streuner-Katzen ein Problem oder nicht?


von Tageblatt-Redaktion

Sind Streuner-Katzen ein Problem oder nicht?
Foto: Uwe Schulz

Hoyerswerda. Weiterhin Unzufriedenheit gibt es bei Tierschützern in der Stadt beim offiziellen Umgang mit dem Thema Streuner-Katzen. Marlies Holst vom Tierschutzverein sagte dem Hoyerswerdaer Tageblatt, es gebe eine Überpopulation. Man wünsche sich ein größeres Engagement des Rathauses.

Das hört man seit Jahren auch vom Verein Katzenhilfe, der im Industriegelände das Katzentierheim betreibt. In diesem Zusammenhang wird immer wieder der Ruf nach einer Kennzeichnungs- und Kastrations- beziehungsweise Sterilisationspflicht für Freigänger-Katzen laut.

Die Stadtverwaltung hat hingegen wiederholt argumentiert, es gebe kein großes Problem. Als 2017 die Polizeiverordnung geändert wurde, ist mit diesem Hinweis sogar das Fütterungsverbot für Streuner-Katzen aufgehoben worden. Für wildlebende Tauben hingegen existiert weiterhin eines. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Rita Hertel schrieb am

Ich nehme an, dass diese Streuner-Katzen vielleicht aus den Gartenanlagen in Hoyerswerda stammen - wo sie zwar im Sommer gefüttert werden, aber jetzt ist dort keiner. Ob es eine Überpopulation gibt, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass der Verein Katzenhilfe Hoyerswerda e. V. auf private Spenden angewiesen ist, da er nicht von der Stadt unterstützt wird, was für mich unverständlich ist! Frau Koch und ihr Team machen eine super Arbeit und kommen (gerade auch bei der Situation in diesem Jahr) oft an ihre Grenzen und oftmals kamen Futterbitten über Facebook. Ich selbst habe eine Katze aus dem Heim und unterstütze jedes Jahr mit Futterspenden. Es war mir gar nicht bekannt, dass es bis 2017 lt. Polizeiverordnung ein Fütterungsverbot für Streuner-Katzen gab - so etwas ist ja unmenschlich - man kann diese Tiere doch nicht verhungern lassen! Für viele Sachen wird von der Stadt Hoyerswerda Geld gegeben, da MUSS es doch auch möglich sei, das Katzenheim zu unterstützen!

Silvia Faber schrieb am

Nein, die Stadtverwaltung hat kein Problem mit streunenden Katzen bzw. Fundkatzen. Um dieses Problem kümmern sich seit 25 Jahren die Katzenhilfe Hoyerswerda e.V., der Tierschutzverein Hoyerswerda e.V. und eine Reihe von Bürgern privat. Und nein, die Stadtverwaltung sieht auch in der Überpopulation der Katzen kein Problem, denn einen Beschluss zur Kastrationspflicht zu verfassen, wird als nicht notwendig angesehen. Der ehemalige Vorsitzende des TSV HY hatte vor Jahren eine umfangreiche Dokumentation über diese Problematik erstellt und bei der Stadtverwaltung eingereicht. Ergebnis: Nichts. Obwohl auch sächsische Städte bereits die Kastrationspflicht eingeführt haben. Nein, in Hoyerswerda passiert diesbezüglich nichts. Was sagen eigentlich unsere Stadträte dazu?

Christina Koch schrieb am

Als Tierheimleiterin der Katzenhilfe Hoyerswerda e.V. möchte ich endlich einmal für die Bürger unserer Stadt Klarheit zu unserer Vereins-/Tierheimexistenz schaffen: Wir sind ein selbständiger Verein, der ein Tierheim betreibt. Von Seiten der Stadt haben wir definitiv keinerlei Unterstützung und das seit ca. 12 Jahren. Wir bekommen auch für die Fundtiere, die in unserem Tierheim aufgenommen werden, keinen Cent. Bei uns werden alle Katzen kastriert, geimpft, gechipt und alle sonstigen tierärztlichen Belange ermöglicht. Finanziert wird dieses TH ausschließlich aus Spenden, die hauptsächlich aus dem alten Bundesland eingehen. Wir machen unsere Arbeit gern und ausschließlich für die Tiere. Leider haben wir viel zu wenig Arbeitskräfte (7 Tierpfleger u 1 Hausmeister), die aus diesen Spendengeldern entlohnt werden. Von der Stadt möchten wir keine finanzielle Unterstützung mehr, aber sie könnte dafür sorgen, dass wir wenigstens 3 bezahlte AK über das Jobcenter genehmigt bekommen. Wir arbeiten im 2-Schichtbetrieb und ich kann versichern, dass unsere Tierpfleger sich kaputt arbeiten bei der Tierbelegung. Wir erwarten nur diese eine einzige Unterstützung, damit unser Personal auch mal einen richtigen Feierabend und Wochenenden, Feiertage nutzen können. Aber scheinbar ist sogar das zu viel verlangt von unseren Stadtvätern. Vor einigen Jahren haben wir im gesamten Stadtgebiet, ebenso wie der TSV Hoyerswerda, unzählige Katzen eingefangen und auf Vereinskosten kastriert, gechipt und entwurmt, bevor sie wieder an ihren angestammten Plätzen ausgesetzt wurden. Heute unterstützen uns in dieser Hinsicht oft private Leute, weil wir das mit unseren wenigen Tierpflegern nicht mehr schaffen können. Also steigt die Population wieder an, was traurig ist. Aber die Stadtverwaltung hat ja keine Probleme mit Fund- und herrenlosen Katzen! Eine fast fertige Kastrationsverordnung wurde durch unseren Veterinär bereits vor 11 Jahren unserem früheren Bürgermeister vorgelegt und abgelehnt. Unsere Stadtverwaltung sollte sich auf jeden Fall ein großes Beispiel an anderen Städten nehmen, in denen der Tierschutz noch geachtet und unterstützt wird. Vielleicht würde sich Population und Tierquälerei dann schnell verringern. Wir erleben in dieser Hinsicht jährlich immer mehr Elend und ich wünschte, dass diejenigen so etwas mal sehen und erleben müssen, die heute davor die Augen verschließen. Und als Letztes - die Katzen können nicht dafür, dass sie leben und auch ein Recht auf Leben haben. Aber der Mensch könnte verhindern, dass es nicht mehr zum vermehrten Anstieg ihrer Art kommt!

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