Rathaus reagiert auf Kritik an der Kühnichter Südumfahrung
Hoyerswerda. Die im Zusammenhang mit der Absicht zur Errichtung der Kühnichter Südumfahrung zwischen Weinert- und Nieskyer Straße laut gewordene Kritik hat die Stadtverwaltung dazu veranlasst „sachliche Hinweise“ dazu zu veröffentlichen. Unter anderem wird darauf hingewiesen, dass schon ein Lärmgutachten sowie eine Bewertung zu Fragen des Artenschutzes vorliegen: „Aufgrund der Ergebnisse dieser Gutachten wird der Verlauf der neuen Straße südlich des Klinikums in gerader Verbindung [...] weiter untersucht.“ Also: Variante 1.
Wie berichtet, soll im Sommer der Entwurf eines Bebauungsplanes dem Stadtrat vorgelegt werden. Im Anschluss würden die Planungen dann von den betroffenen Behörden sowie der Öffentlichkeit durchgesehen werden können: „Jedermann kann dann innerhalb der Offenlage in die Planungsunterlagen Einsicht nehmen und eine Stellungnahme zum Entwurf abgeben. Der Zeitpunkt der Offenlage wird eine Woche vorher im Amtsblatt sowie auf der Homepage der Stadt bekannt gegeben.“
Die Reaktivierung der schon einmal ad acta gelegten Überlegungen zum Bau der sogenannten Kühnichter Spange resultiert aus einer im Oktober 2018 im Rathaus eingegangenen Petition von Anliegern der Kühnichter Straße. 44 Betroffene beklagten eine Zunahme des Verkehrsaufkommens seit Eröffnung des ersten Abschnittes der Ostumfahrung im August zuvor. Berichtet wurde über Lärm, eine weitere Verschlechterung des ohnehin nicht guten Straßenzustandes und eine Gefährdung der Radfahrer zwischen Kastanienweg und Wendeschleife.
Gefordert wurden eine Straßensanierung und eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h. Untersuchungen der Stadtverwaltung zu verschiedenen Varianten auch der Verkehrslenkung führten dann zu der Haltung, die Südumfahrung sei die einzige Möglichkeit zur wirklichen Entlastung der Anwohnerschaft. Verkehrszählungen Ende 2019 / Anfang 2020 ergaben im Schnitt rund 5.000 Fahrzeuge am Tag. Damit heißt es, sei ein kritischer Wert überschritten. Als die Pläne 2001 zunächst begraben worden waren, war dieser laut der Bauverwaltung „lange nicht erreicht“. (red)
Kommentare zum Artikel:
Thomas Häntschke schrieb am
Jetzt stellt sich die Frage: Wie weit ging der erste Abschnitt, so daß sich der Verkehr über die Kühnichter Straße (Wurde dabei auch geprüft, wie sich der Verkehr an der Ecke Merzdorfer Straße verteilt hat?) erhöht hat, wie viele Abschnitte der Ostumfahrung gab es und sind diese nun alle offen? Wenn ja, hat sich dadurch der Verkehr verringert, ist er zur Zählung 19/20 gleichgeblieben oder hat er sich verstärkt? Wurde ein Ausbau der Straße D geprüft, welche ja die erste Abfahrt von der Umfahrung (aus Richtung Bautzen) in Richtung Stadt darstellt?
Für mich bleibt es jedoch weiterhin fraglich, ob die geplante neue Straße zu einer Entlastung der Kühnichter Straße führen wird, wobei ich auf die Planungsunterlagen und die entsprechenden Begründungen gespannt bin. MfG
Herbert Latton schrieb am
Mit der neuen Ostumfahrung und dem Abriss des Y-Hochhauses ist eine behandelbare Situation entstanden, diese schon in den 1970-er geplante Stadtzufahrt herzustellen. Die Skizze von Variante 1 müsste in der Nähe der Hoy-Reha einen leichten Bogen in Richtung Reha erhalten und dann wäre die dazumal angedachte Trasse sichtbar - weil auf dem Luftbild kein erstellter Bewuchs zu erkennen ist. Der sicher nötige Lärmschutz lässt sich aus heutiger Sicht mit den jetzigen technischen Möglichkeiten gut herstellen. Siehe z.B. Ortseinfahrt Nardt (neue Eigenheime) und die Bahntrasse Richtung Görlitz bei Ortsdurchfahrten. Im Bereich des Klinikums könnte die Lärmschutzwand mit Farbspray-Techniken aufgewertet werden. Von der Straßenseite her mit einer Darstellung der Klinikumsfrontansicht und von Klinik-Seite her mit Parkbewuchsmotiven (Bäume und Sträucher). Die Einmündung in die Weinert-Straße sollte als "3 armiger Kreisel" ausgebaut werden, weil so keine ständigen Ampelwartungen und Reparaturen entstehen. Der Freizeitkomplex wird damit am wenigsten tangiert und die Stadt erhält eine attraktive "Einflugschneise". Letztendlich sollte seitens der Stadt so agiert werden, dass nicht erst festgestellt wird, was nicht geht , sondern im Sinne von z.Zt. direkt betroffenen Einwohner geplant wird.
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