Nicht nur der Himmel - auch der Rabe hängt voller Geigen


von Tageblatt-Redaktion

Frank Proft -rechts- und Supporter Willy beim Jubilaeums-Konzert im Hoyerswerdaer Black Raven
Frank Proft -rechts- und Supporter Willy beim Jubilaeums-Konzert im Hoyerswerdaer Black Raven

Es war ein musikalischer Klasse-Abend: erst „Mary’s Men“ aus Hoyerswerda, danach Frank Proft. Der aus Hoyerswerda stammende Rock-Sänger feierte am Sonnabend im „Black Raven“ 20-jähriges Bühnen-Jubiläum. Proft präsentierte Hits aus seinen Alben und Puhdys-Cover. Und dann des Auftrittes des Stargast: Hans „die Geige“ Wintoch. Er war nicht zum ersten Mal in Hoyerswerda. Wir sprachen mit ihm.


Was gefällt Ihnen an „Hoywoy“?
Hier war ich wohl schon ein Dutzend Mal. Oft als Gastmusiker von Bluesbands, wie Diestelmann oder Monokel – und das immer bei Top-Stimmung mit den Leuten. Also, was soll ich sagen? Hoyerswerda verbinde ich mit tollen Auftritten.

Wie und warum sind Sie zur Geige gekommen?
Neid, Ausdauer, Fleiß: Meine Mutter sollte zum Ausgleich in ihrem Lehrerberuf ein Instrument lernen. Sie kaufte sich eine Geige, und ich, als 5-jähriger Steppke, voller Neid, wollte auch eine! Meine clevere Mama gestand mir eine eigene Geige zu, bestand aber auf Musikschule und stetem Üben. Es folgten Internat, Spezial- und Hochschule mit allen Entbehrungen, die das so mit sich bringt – dann aber auch der Erfolg als Berufsmusiker! Ich male mir nicht aus, was ich heute spielen würde, wenn sich meine Mama damals für ein anderes Instrument entschieden hätte... (lacht)

Was ist das Besondere der Geige?
In einem Satz: So, wie man sie behandelt, so klingt sie. Es ist ein Geben und Nehmen: Ich strenge mich an, damit die Geige gut klingt – dazu gehört nicht Technik und Fingerfertigkeit allein, sondern vor allem Gefühl und Herz. Das bringt den Ausdruck und unterscheidet einen Geiger von anderen.

Gibt es eine Geige, die Ihnen ganz besonders am Herzen liegt?
Eine 1926 in Mark-Neukirchen gebaute Pfretzschner-Geige, sie begleitet mich seit der 7. Klasse! Ãœbrigens auch heute im Pub.

Können Sie sich vorstellen, ohne Geige, ohne Musik zu leben?
Nein. Niemals!

Dürfen die Geigen mit ins Bett?
(lacht) Nein, das wird zwar viel erzählt, aber das mach ich nicht. Die Temperatur in meinem Bett wäre für das Instrument nicht so gut (schmunzelt). Meine Geige hat ihren Platz in meinem Herzen, da ist sie am besten aufgehoben.

Haben Sie ein Vorbild?
Ja. Jean Luc Ponty. Das ist ein Violinist und Komponist aus Frankreich. Alle anderen Künstler dieser Richtung sind Schüler.

Und Vanessa Mae?
Eine Schülerin (lacht).


Wie würden Sie selbst Ihre Karriere beschreiben?
Sich 40 Jahre lang der Musik widmen und davon leben zu können, das ist ein wahres Geschenk, das ich sehr zu schätzen weiß! Das geht nur mit treuen Fans und musikalischer Weiterentwicklung, also Kreativität und Mut zur Umsetzung neuer Ideen. Das ist die Herausforderung! Wenn man dann noch einen starken Partner hinter sich weiß, der einem den Rücken frei hält und dich in allem unterstützt, ist das gefühlvolle Geigenspiel wie vorhin beschrieben - ganz einfach!

Wann gibt’s wieder „Hans solo“?
Ab Juni, bei meiner Jubiläumstour 2013 „40 Jahre...“ mit Band und diversen Special guests.

Interview: Silke Richter



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