Landräte sprechen über Bundeswehr-Ansiedlung


von Hoyte24 News

Landräte sprechen über Bundeswehr-Ansiedlung
Foto: Landratsamt Görlitz

Bernsdorf. Unter anderem um die Ansiedlung eines Logistik-Bataillons der Bundeswehr in Straßgräbchen ging es beim dritten Treffen der Lausitzer Landräte, das in Görlitz stattfand und zu dem auch diverse Oberbürgermeister eingeladen waren.

In einer Mitteilung des Landratsamtes Görlitz heißt es, das Vorhaben erfordere die weitere Ausgestaltung der Infrastruktur auf Straße und Schiene zur Anbindung militärischer Einrichtungen. Romy Reinisch vom Landratsamt Bautzen habe informiert.

Sie warb den Angaben zufolge zudem für weitere Begleitung durch die Länder und bat die Gesprächspartner um aktive Unterstützung insbesondere bezüglich eines Anschlusses an die Autobahn.

Weiteres Thema in Görlitz war laut der Information die Bewerbung bei der EU um Industrieförderung im Zusammenhang mit dem sogenannten Net Zero Valley Lausitz. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Anke Stefaniak schrieb am

Ich habe ein ungutes Bauchgefühl bei der Sache. Wozu braucht es ein Logistik-Bataillon hier in quasi Grenznähe? Was hat das eigentlich zu bedeuten?

Bernhard Obst schrieb am

Hallo Frau Stefaniak. Worin besteht denn Ihre Sorge?

Zur Erklärung: Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis, in dem nicht jedes Mitglied alles leisten muss. Um nicht unnötig Geld auszugeben, muss jedes Nato-Mitglied nur gewisse Fähigkeiten stellen. In Summe hat die Nato dann theoretisch alles, um sich zu verteidigen. Wie Sie auf der Landkarte sehen können, ist Deutschland von Nato-Mitgliedern umgeben. Ein Angriff feindlicher Streitkräfte müsste daher sehr wahrscheinlich nicht in Deutschland, sondern in einem anderen Nato-Land abgewehrt werden. Dafür ist es dringend erforderlich, entsprechende Logistikkapazitäten und -fähigkeiten zu besitzen, um die benötigten Kräfte in kurzer Zeit dahin verlegen zu können, wo es nötig ist. In Straßgräbchen werden natürlich nicht einfach nur Transportfahrzeuge stehen, die im Notfall Material transportieren. Es geht hier mehr darum, diese Logistikeinsätze zu planen, zu trainieren und im Einsatzfall zu koordinieren.

Anke Stefaniak schrieb am

Hallo Herr Obst,

danke, Sie haben meine Sorge sehr gut ausformuliert. Es doch genau das. Wenn es in der Welt friedlich wäre und Regierungen miteinander sprechen würde, dann wäre das unnötig. Da es aber offensichtlich nicht so ist, mache ich mir Sorgen. Denn ich möchte weder ein Krieg vor der Haustür noch einen an irgendeiner Nato-Außengrenze. Denn auch da leben Menschen, die nichts dafür können.

Bernhard Obst schrieb am

Hallo Frau Stefaniak,

ich finde Ihre Sorgen absolut nachvollziehbar, ziehe aber vermutlich andere Schlüsse daraus.
Leider reicht es nicht, wenn Regierungen miteinander sprechen. In den Jahren 1938 und 1939 hatten mehrere europäische Regierungen (vor allem die britische) intensiv mit Adolf Hitler geredet und sehr viele Zugeständnisse gemacht (Stichwort Münchner Konferenz). Es ist nachgewiesen, dass Hitler über diese Übereinkunft gar nicht erfreut war, weil er schon damals Krieg wollte. Man konnte ihn leider durch Diplomatie nicht davon abhalten, Polen zu überfallen. Er hatte einen größenwahnsinnigen Plan (schon seit den 1920ern) und war nicht davon abzubringen.

Ähnlich war und ist es leider mit Wladimir Putin. In den Monaten bevor er den Einmarsch in die Ukraine 2022 befohlen hat, waren etliche Staats- und Regierungschefs im Kreml, um ihn von seinen Plänen abzuhalten. Die Welt wusste, welche Phantasien Putin hatte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Größenwahnsinnige Diktatoren sind leider mit Diplomatie nicht aufzuhalten. Sie verstehen leider nur Zeichen der Stärke. Den Überfall auf die Ukraine hätte nur eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine verhindert. Wären die baltischen Staaten keine Nato-Mitglieder, hätte Putin auch diese bereits angegriffen.

Ich fühle mich daher sicherer, wenn die Nato entsprechende Verteidigungsfähigkeiten besitzt. Die Bundesrepublik leistet natürlich ihren Beitrag zu den Nato-Fähigkeiten – im Falle des hier beschriebenen neuen Standortes Logistik.

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