Künftige Pflege-Azubis aus Vietnam eingetroffen
Hoyerswerda. Während die Bewerberzahlen zuletzt unterhalb der Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze lagen, sind jetzt unter anderem von der örtlichen Arbeiterwohlfahrt künftige Pflege-Azubis aus Vietnam in Empfang genommen worden. Aber auch der Pflegedienst Nächstenliebe sowie das Deutsche Rote Kreuz Bautzen wollen über das Fachkräftenetzwerk Lausitz.Connect einige der Neuankömmlinge beschäftigen. Die Awo lässt dazu wissen:
Der neue AWO Fachbereich Arbeitsmarktintegration hat in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung, dem Personalwesen und dem Pflege- und Betreuungsbereich den Weg für diese Anwerbung ausländischer Auszubildende bereitet. Bereits im Auswahlverfahren prüften die Verantwortlichen der Pflege- und Personalwesen über 140 Bewerbungen. Die persönlichen Auswahlgespräche fanden im Februar in Hanoi statt, um die engagiertesten und qualifiziertesten Kandidaten auszuwählen. Nach den Gesprächen folgten die Visa-Anträge und die Bestätigung der schulischen Abschlüsse – Formalitäten, die bis wenige Tage vor der geplanten Ankunft in Berlin andauerten.
Parallel dazu kümmerte sich die AWO um die Unterbringung der vietnamesischen Auszubildenden. Bestehende Wohnungen wurden technisch aufbereitet, gestrichen und gereinigt. Mitarbeiter aus dem AWO-Servicebereich übernahmen die Einrichtung und den Aufbau von Möbeln, sodass sich die Neuankömmlinge auf gemütliche, helle und einladende Zimmer freuen konnten. Die intensive Vorbereitungsarbeit zahlte sich aus: Trotz der langen Reise wirkten die jungen Auszubildenden zwar erschöpft, jedoch überglücklich, ihre neue Heimat erreicht zu haben. Die erste Resonanz der Neuankömmlinge in Hoyerswerda war überwältigend: „Das ist viel schöner als auf den Fotos, es ist wundervoll“, berichteten sie begeistert, als sie ihre neuen, hellen Zimmer bezogen.
„Die Herausforderung besteht nicht nur in der Anwerbung, sondern vor allem darin, alle Auszubildenden langfristig in der Lausitz zu halten“, erklärt Ilko Keßler, Fachbereichsleiter Arbeitsmarktintegration der AWO. In diesem Sinne beginnt nun die eigentliche Arbeit: Die Integration in den AWO-Einrichtungen und im sozialen Umfeld soll gelingen, während zugleich die hohen Standards der Region in der Pflege aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden. Marcus Beier, AWO-Vorsitzender, betont, dass von allen Mitarbeitern ein kollegiales, freundliches und wertschätzendes Miteinander erwartet wird. „Wir wollen alle Auszubildenden bestmöglich im Unternehmen integrieren, sie sollen ebenso Freude und Erfüllung in ihrer Arbeit finden, damit wir gemeinsam und langfristig den Dienst an den uns anvertrauten Menschen bestmöglich leisten können.“
Bis zum 30. August besuchen die vietnamesischen Auszubildenden einen intensiven B2-Sprachkurs im AWO Bildungswerk, der sie nicht nur sprachlich fit machen soll, sondern ihnen auch hilft, ihre neue Umgebung besser kennenzulernen und erste Behördengänge zu erledigen. Die teilnehmenden Ausbildungsunternehmen haben sich als Fachkräftenetzwerk zusammengeschlossen, um alle Herausforderungen der Integration – von der Anwerbung bis hin zur innerbetrieblichen und sozialen Eingliederung – gemeinsam zu meistern. Neben der Vermittlung interkultureller Kompetenzen ist auch ein Patenschaftenprojekt in Planung, bei dem ältere Auszubildende als Mentoren für ihre vietnamesischen Kollegen zur Seite stehen.
Am 1. September werde die dreijährige Ausbildung für die jungen Leute beginnen, so die Awo weiter. (red)
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