Kriegsgefangene als Prähistorik-Forscher

Hoyerswerda. Pünktlich zum 80. Jahrestag der Kapitulation Hitler-Deutschlands und damit dem Ende des Zweiten Weltkriegs widmet sich Sachsens Landesamt für Archäologie in der jüngsten Ausgabe seiner Zeitschrift „Archaeo“ unter anderem dem Lager Elsterhorst in Nardt, das zwischen 1938 und 1948 als Kriegsgefangenen-, Quarantäne und Umsiedlerlager betrieben wurde.
Auf elf Seiten betrachtet der Artikel „Zwischen preußischer Oberlausitz und Paris“ insbesondere die Tätigkeit französischer Offiziere, die als Gefangene zwischen 1940 und 1943 auf dem Lagergelände mittelsteinzeitliche Lagerplätze fanden und dokumentierten. Zutage traten zum Beispiel Bohrer, Stichel oder Pfeilspitzen aus dem Mesolithikum.
Beschrieben sind aber ebenso die Lager-Anlagen und die -Geschichte. Neben französischen Quellen wurden auch Schriften des früheren Hoyerswerdaer Museumsleiters Karl-Heinz Hempel (1942 – 2018) sowie der langjährigen Museums-Mitarbeiterin Elke Roschmann ausgewertet.
Das Archaeo-Magazin mit seinem Schwerpunktthema Luftbild-Archäologie ist für acht Euro über den Webshop des Landesamtes zu bestellen . Dieses weist zudem darauf hin, dass am 15. Juni von 10 bis 18 Uhr der Schloßhof zum „Archäologischen Marktplatz“ wird - mit viel Wissenswertem zur Archäologie. In diesem Zusammenhang werde es auch eine Radtour zum einstigen Lager Elsterhorst geben. Für diese muss man sich allerdings anmelden . (red)

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